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Franzi Ritter: Mit Tempo durch die Wand

Für die Speed-Kletterin beginnt die Saison in Seoul

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Es ist der erste große Wettkampf im neuen Jahr. Die vorolympische Saison im Speed-Klettern beginnt für Franziska Ritter in Seoul an diesem Wochenende. Nach der langen Anreise hat sich das Mitglied im Team Düsseldorf ohne großen Jetlag reibungslos akklimatisiert und freut sich sehr auf diese Veranstaltung, in die sie mit großen Erwartungen und vorsichtigem Optimismus geht. Zum Start in die Sportkletter-Weltcup-Serie 2023, die vom der International Sport Climbing Federation (IFSC) organisiert wird, sind viele Topstars der weltweiten Kletterszene vor Ort und kämpfen um Zeiten, Siege und Weltcup-Punkte.

„Ich würde sagen, dass ich sehr gut vorbereitet bin. Ich hatte einige wirklich gute Trainingseinheiten“, sagt Franzi Ritter. „Aber der erste Wettkampf ist natürlich immer spannend, um zu sehen, wo man aktuell steht.“ Daher ist die Kletterin, die für die Düsseldorfer Sektion des Alpenvereins startet, ein paar Tage früher angereist, um ideal für den Start gerüstet zu sein. „Es war eine wirklich schöne Atmosphäre beim letzten Mal hier in Seoul, daher habe ich ein gutes Gefühl.“ Die Junioren-Weltmeisterin 2021 und mehrfache Deutsche Meisterin ist mit ihrem Rekord an der 15-Meter-Wand von 7,408 Sekunden eine der Kandidatinnen aus deutscher Sicht für die Olympischen Spiele in Paris.

Auch im Wettkampf kommt es neben der Zeit auch auf die Genauigkeit der Griffe an. Foto: Beele

Vollkommen zufrieden mit der Saisonvorbereitung ist die 20-Jährige allerdings nicht. „Es war definitiv zunächst etwas holprig und lief nicht immer 100 Prozent nach Plan“, sagt sie. „Aber in den letzten Wochen hat alles zusammengepasst und ich fühle mich jetzt im Endeffekt sehr gut vorbereitet, alles zu geben und hier ein paar schnelle Zeiten zu klettern.“ Es geht also weiter aufwärts für die Studentin des Verkehrsingenieurwesen – genau wie mit dem Sport selbst. Das sei „wirklich schön zu beobachten“, sagt sie. Natürlich passiere das nicht alles sofort von heute auf morgen und man müsse der Entwicklung einer so neuen und trendigen Sportart die Zeit geben. „Allerdings spürt man über die letzten paar Jahre definitiv mehr Support und Begeisterung für diesen Sport“, sagt Franzi Ritter, die sich selbst über jedwede Unterstützung freut.

Der Saison-Auftakt ist für die Moral und als Formüberprüfung natürlich sehr wichtig. Der einzelne Weltcup ist noch für nichts entscheidend, aber Franzi will in Südkorea einen guten Eindruck machen und vor allem ein gutes Gefühl für die Saison bekommen. „Das ist für mich quasi der Grundstein für das ganze Jahr und der sollte natürlich gut sein, was dann für mich natürlich viel bedeuten kann“, sagt die 20-Jährige. So ist ihr erstes Ziel vor allem anderen die Finalteilnahme. „Ein Platz unter den Top 8 wäre natürlich toll. Ich denke, dass es drin ist, aber es wird definitiv nicht einfach.“

Geschicklichkeit, Koordination und Tempo sind gefragt. Foto: Beele

Dieses Jahr finden mit der Weltmeisterschaft in Bern und dem großen Europäischen Qualifikationsturnier die ersten Wettkämpfe statt, bei denen man sich für Olympia qualifizieren kann. „Es gibt für mich aber nur drei potentielle Startplätze, was natürlich superwenig ist“, sagt sie. Daher gilt es, sich in der Weltcup-Serie gut zu platzieren, um die besten Chancen nächstes Jahr auf eine Olympia Quali zu haben. Wobei die WM und das Olympia-Qualifikationsturnier  in Laval/Frankreich natürlich die Highlights für Franziska Ritter in diesem Jahr sein werden. Daher hofft die Kletterin, dass ihr außer den Familienmitgliedern auch alle Fans zuhause schon in Seoul kräftig die Daumen drücken.

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