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„Wir schauen am besten nur auf uns“

Bestmögliche Platzierung steht für Fortuna im Vordergrund

Foto: Imago

von Norbert Krings

Geht es jetzt noch um etwas für die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf? Oder gibt es erneut eine Begegnung – diesmal gegen Holstein Kiel an diesem Samstag, – die über lange Strecken wie zuletzt gegen Karlsruhe den Eindruck eines Sommerkicks macht? Fortuna ist definitiv noch in Schlagweite zum dritten Platz, auch wenn die Chancen, diesen zu erreichen, relativ gering sind. Die Mannschaft von Daniel Thioune darf es jetzt aber nicht schleifen lassen, sonst müsste man sich große Vorwürfe machen, wenn das Stolpern des Hamburger SV noch weiter anhält und sich vielleicht sogar bis zum letzten Spieltag hinziehen sollte.

Vier Spiele sind es noch in der 2. Fußball-Bundesliga für die Fortuna. Die Frage, ob sich Spieler, Trainer, Sportdirektor und Sportvorstand ärgern, dass man sich so viele und wohl auch zu viele Schwächephasen während der Saison genommen hat, stellt sich laut Aussage der Angesprochenen nicht. Es sei so, wie es ist und man müsste nun das Beste aus der Situation machen. „Wir wollen im Hier und Jetzt alles dafür tun, um in Zukunft gut auf die Vergangenheit blicken zu können“, sagte Trainer Daniel Thioune.

So oder so ähnlich hören sich alle Kommentare der Fortunen an. Sportdirektor Christian Weber versucht, mit dem Spruch: „Wir fahren am besten damit, nur auf uns selbst zu schauen“, alle Diskussionen um einen doch noch möglichen Angriff auf den Relegationsplatz zu ersticken. Man habe noch genügend interne Ziele, meinte Weber.

Bengalos; 2. Fußball Bundesliga; Fortuna Duesseldorf 1895 – Hamburger SV am 31.03.2023, Düsseldorf. Foto: Kenny Beele

Eines davon ist der Ausbau der Heimserie mit dem elften Sieg vor eigenem Publikum. Das würde dann zu einer Bilanz führen, dass die Fortuna in den letzten Spielen nur einmal verloren hat – dummerweise das Spiel in Nürnberg, was doppelt weh tat – nach dem ebenfalls unnötigen Ausscheiden im Pokal. „Jetzt spielen wir eben eine gute, aber keine überragende Saison“, erklärte Weber. Und Daniel Thioune wies darauf hin, dass die in dieser Saison bereits erreichten Punktzahlen der Spitzenmannschaften schon außerordentlich gut seien, weil zum Beispiel Stuttgart vor drei Jahren mit 58 Punkten auf Platz zwei aufgestiegen sei. „Diese Punktezahl würde in dieser Saison nicht einmal für den Relegationsplatz reichen“, meinte der Trainer.

Letztlich ist die Mannschaft der Fortuna auch an den eigenen Nerven gescheitert. Zu oft hat das Thioune-Team späte Tore kassiert, zwar auch selbst Treffer zwischen der 80 und 90. Minute erzielt. Aber das Tor von Jordy de Wijs zum 3:2-Siegtreffer gegen den Karlsruher SC war das erste Tor, dass Fortuna in der Nachspielzeit feiern konnte. „Endlich durften wir uns einmal über einen Lucky-Punch freuen“, erklärte der Trainer vor dem Spiel gegen die Kieler Störche, die zuletzt zweimal als klarer Verlierer vom Platz gehen mussten. Doch Vorsicht, das waren jeweils 0:3-Niederlagen gegen das Top-Duo, in Heidenheim und daheim gegen Darmstadt. Das ist in dieser Saison, wie schon gesagt, hinsichtlich der Qualität der beiden Spitzenteams kein Maßstab.

Karbownik wird sicherlich einen Startplatz vom Trainer erhalten

Im Hinblick auf das Spiel gegen Kiel – eine Mannschaft, die nicht viel zu verlieren und zu gewinnen habe – hat sich die Personalsituation nicht großartig verändert, außer, dass Felix Klaus und Michal Karbownik nach überstandener Gelbsperre wieder zur Verfügung stehen. Während wohl Nicolas Gavory wieder von Anfang an auf der Position des linken Außenverteidigers spielen wird, könnte es im Mittelfeld zu Umbauten kommen, da der Trainer auf die Lauf- und Dribbelstärke von „Micky“ Karbownik sicherlich nicht verzichten will.

Da der Trainer im Spiel gegen den KSC Talent Elione Fernandes Neto einen Startplatz eingeräumt hatte, wird dieser diesmal angesichts der Rückkehr der Gelbsünder zunächst wieder einen Platz auf der Bank einnehmen. Ansonsten fehlen die Rekonvaleszenten Ao Tanaka, Jorrit Hendrix, Rouwen Hennings, Raphael Wolf sowie Jordy de Wijs (gelbgesperrt).

Fortuna hat den kleinen Vorteil, das Ergebnis des Spiels zwischen dem Hamburger SV und dem SC Paderborn am Freitagabend abwarten und werten zu können. Doch auch bei einem Hamburger Sieg ist immer noch – zumindest rechnerisch – alles möglich. Also sollten die Fortunen etwas mehr Leidenschaft in die Waagschale werfen als beim glücklichen Erfolg gegen den Karlsuher SC.

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Klarer, Gavory – Sobottka – Klaus, Karbownik, Iyoha – Kownacki, Ginczek
Kader: Gorka – Böckle, Uchino, Appelkamp, Niemiec, Peterson, Geerkens, Fernandes Neto, Oberdorf

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