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„Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen“

Wie sich Klaus Allofs Fortunas Zukunft vorstellt

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Ein paar Tage ist es erst her, dass sich Fortuna Düsseldorf aus dem Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga verabschiedet hat. Nur die ganz großen Optimisten hatten nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Braunschweig noch darauf gehofft, dass am vorletzten und letzten Spieltag der 2. Bundesliga alles noch günstig und glücklich für das Team von Uwe Rösler laufen könnte. Doch wer sich zu viele unnötige Schwächen erlaubt, hat sich das Glück nicht verdient.

Was jetzt passiert, ist auch ohne große Fantasie zu erahnen. Die Spekulationen setzen ein, wie es bei der Fortuna weitergeht. Und damit ist nicht nur die Trainer-Position gemeint. Zu viel ist im vergangenen Spieljahr passiert, was den Anlass zu weiterführenden Überlegungen sein muss. Angefangen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, weitergeführt zu den unglücklichen Auslassungen des Vorstandsvorsitzenden Thomas Röttgermann und dann den kommenden Entscheidungen in der Trainerfrage. Da werden interessante Namen genannt wie jetzt neuerdings Miroslav Kruse sowie die wohl anderswo noch heißer begehrten Hannes Wolf (Leverkusen) und Edin Terzić (Dortmund). Aber vielleicht bleibt Uwe Rösler ja auch, und es zeigt sich tatsächlich, dass die Mannschaft noch ein Jahr braucht, wie er es prophezeit hat.

Zudem ist auch die Position von Klaus Allofs im Verein immer noch mit zu vielen Fragezeichen versehen. Was kann und was will der Fortuna-Vorstand für Fußball & Entwicklung, Kommunikation und CSR in seinem Verein bewirken? Die Mitglieder und Fans des Vereins wissen nicht so genau, ob der Ex-Profi nun weitreichende Kompetenzen hat und mehr zu sagen hat als beispielsweise Sportvorstand Uwe Klein – in welchen Fragen auch immer.

„Der Schlüssel zu allem ist die Zugehörigkeit zur ersten Liga“

In einem Interview mit Klaus Allofs, das Fortuna unter anderem auf ihrem YouTube-Kanal ausstrahlte, versucht er ein wenig Licht in das zu bringen, was seine Aufgaben sind und was er bisher schon bewirken konnte. „Ich habe gar nicht so richtig bemerkt, dass bereits acht Monate vorbei sind“, sagte Allofs in seinem ersten Statement. „Ich bin aber schnell wieder in den Rhythmus gekommen, den ich aus meinen anderen Stationen kannte.“ Er fühle sich willkommen geheißen und insgesamt sehr wohl.

Klaus Aloffs – seit acht Monaten Vorstandsmitglied der Fortuna. Foto: Beele

Der wichtigste Allofs-Satz war in diesem Gespräch: „Der Schlüssel zu allem, dem sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg, ist die Zugehörigkeit zur ersten Liga.“ Das dürfe man nicht aus den Augen lassen und müsse das mittelfristige Ziel sein, dort wieder hinzukommen. Offensichtlich sagte er ganz bewusst nicht kurzfristig, um einer Entscheidung in der Trainerfrage nicht vorzugreifen. Allerdings kann auch in der nächsten Spielzeit in der 2. Liga das Ziel nur der Aufstieg sein. Erst dann könne man sich mit der Konkurrenz rund um Düsseldorf messen. „Dafür müssen aber die Rahmenbedingungen verbessert werden und wir uns wirtschaftlich besser aufstellen“, sagte Allofs, der Mut einfordert und auf das Glück hofft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Fortunas Vostand sieht eine Entwicklung in der Mannschaft

Die Fortuna selbst müsse Kräfte bündeln und einfach gut sein, um den Herausforderungen gewachsen zu sein. Die Infrastruktur sei ein wichtiger Punkt. „Das Stadion ist toll, die Trainingsplätze sind ordentlich – aber darüber hinaus fehlt einiges wie die Funktionsgebäude für die Profis, die U23 und die U19. Auch da sind wir sehr gefordert, weil andere Klubs weiter sind“, sagt Allofs.

Da es sich um ein Vereins-Video handelte, wurde das für viele Fans offensichtlich wichtigste Thema natürlich ausgeklammert – die Trainerfrage. Immerhin versuchte Allofs in seinen Ausführungen auch den Boden dafür zu bereiten, falls es mit Uwe Rösler auf der sportlichen Kommandobrücke weitergehen sollte. „All das, was man sich für einen Saisonauftakt wünscht, hat auch wegen des großen Umbruchs nicht gepasst“, analysierte das Vorstandsmitglied. „Wir sehen eine Entwicklung in der Mannschaft, haben aber auch immer wieder Ergebnisse erzielt, die nicht zu verstehen waren. Allerdings gab es aber auch viele Verletzungen.“ Im Kern habe Fortuna eine Mannschaft, die sich positiv darstellt und fast zu 100 Prozent könne man sagen, die Spieler hätten alles gegeben. „Um unser Ziel zu erreichen, hätten viele Dinge passen müssen“, sagte der 64-Jähjrige und wiederholte seine Forderung, dass man als Fußball-Zweitligist nach dem Höchsten streben müsse – egal wie großartig die Besetzung der 2. Liga in der nächsten Saison auch sein mag.

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