D.SPORTS

Home of Sports

Wer soll Nummer 1 werden?

Fortuna Düsseldorf

Alfred Breuer

Wolf

Darum sollte Raphael Wolf im Tor stehen


Er weiß, wie man mit der Fortuna in die Bundesliga aufsteigt. Raphael Wolf ist der Aufstiegstorhüter, zeigte in der Saison 2017/18 vor allem in der Zweitliga-Rückrunde großartige Leistungen und gewann auch das eine oder andere Spiel für seine Mannschaft. Das hat sein Konkurrent, Florian Kastenmeier, in der Rückrunde der Bundesliga trotz guter Leistungen noch nicht geschafft. So ist der unbestrittene Vorteil von Wolf auch dessen immenser Erfahrungsvorsprung.

 

Und seitdem er in Düsseldorf ist, strahlt der 32-Jährige eine große Ruhe aus. Er hat bewiesen, dass er mit Rückschlägen fertig geworden ist, und das wird ihm auch jetzt nach seiner Nervenkrankheit, die ihn für zwei Jahre quasi ganz außer Gefecht gesetzt hat, erneut beweisen (wollen). Er sei ganz besonders heiß, sagt er und wolle es allen noch einmal so richtig zeigen, dass er keineswegs schon Rücktrittsgedanken habe oder gar zum alten Eisen zähle. Da sein Trainer ihm in der Vorbereitung genügend Spiele gibt, um Praxis zu erlangen, wird er pünktlich zum Saisonstart bei mindestens 99 Prozent seines Leistungsvermögens sein. Den Rest wird er sich dann in den ernsthaften Pokal- und Ligaspielen holen.

Raphael Wolf zeichnet sehr gutes Reaktions- und Antizipationsvermögen aus. Er ist sprunggewaltig und hat in seiner Zeit bei Fortuna auch seine Schwächen in der Strafraumbeherrschung abgelegt. Und auch das immer wichtiger werdende Fußballerische kommt bei ihm nicht zu kurz. Für den Aufbau ist das ebenso eine wichtige Komponente wie seine Stellung innerhalb der Mannschaft. Sein Wort zählt und er gehört zu den Spielern, die in der Kabine den Ton angeben. Da in Oliver Fink, Michael Rensing und Niko Gießelmann drei der Spieler gegangen sind, die wichtig für den Teamgeist waren, wird Wolf auf, aber auch neben dem Platz gefordert sein, eine wichtige Rolle einzunehmen.

Tobias Kemberg

Kastenmeier

Florian Kastenmeier hat Spielpraxis, ist jung und wird noch besser


Eigentlich deutete vieles auf ein Jahr ohne Einsätze im Profibereich hin. Doch plötzlich war Florian Kastenmeier mittendrin. Nach den Verletzungen von Michael Rensing und Raphael Wolf sowie dem Ausfall von Zack Steffen im Anschluss an die Hinrunde wurde der 23-Jährige von der Nummer vier zur Nummer eins im Fortuna-Tor. Genau das möchte er in der Saison 2020/21 auch bleiben. In 17 Spielen in der Fußball-Bundesliga hielt Kastenmeier 61,7 Prozent der auf sein Tor abgegebenen Schüsse, dazu kassierte er 31 Gegentore, spielte zwei Mal zu Null und kam im Fachmagazin Kicker auf die Durchschnittsnote 3,15. Unter dem Strich sind das keineswegs überragende Werte. Trotzdem hat sich Kastenmeier in seiner ersten Profisaison gut entwickelt und daher die Chance verdient, den nächsten Schritt zu tun.


Als Torhüter der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart war der Sprung von der vierten Liga in die Beletage des deutschen Fußballs ein gewaltiger. Dafür hat Kastenmeier seine Sache jedoch gut gemacht. Mit weiteren Spielen wird er noch besser werden. Sein größter Vorteil im Duell mit Konkurrent Raphael Wolf: Er kann auf Spielpraxis in den vergangenen Monaten zurückblicken. Zu seinen Stärken gehören das Aufbauspiel, beim Herauslaufen ist er sicher und mit seinen 1,92 Meter und 84 Kilogramm entsprechend durchsetzungsfähig. Auch seine Reflexe auf der Linie können sich sehen lassen – besonders stark zeigte sich beispielsweise beim 2:2 in Leipzig.


Unabhängig davon, ob die Fortuna einen vernünftigen Neuaufbau startet oder mit Macht auf die sofortige Wiederkehr in die Bundesliga drängt: Kastenmeier ist jung und könnte langfristig zu einer Säule bei der Fortuna werden, wenn ihm dazu die Gelegenheit geboten und das Vertrauen des Trainerteams geschenkt wird.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter