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Weinhold: Wir sind jetzt Magdeburgs Jäger

THW Kiel will im Pixum Super Cup Ansprüche deutlich machen

Steffen Weinhold - Foto: Imago/Simon

von Norbert Krings

Der Pixum Super Cup ist der erste Höhepunkt der neuen Saison der Handball-Bundesliga. An diesem Mittwoch treffen der Deutsche Meister SC Magdeburg und der Pokalsieger THW Kiel in der PSD BANK ARENA in Düsseldorf aufeinander und spielen den ersten wichtigen Titel wenige Tage vor dem Start in die Bundesliga aus.

Dazu haben wir zwei Interviews geführt. Lukas Mertens (26) hat für Magdeburg bereits die Bedeutung des Pixum Super Cups herausgestellt, in unserem zweiten Interview kommt Steffen Weinhold (36) vom THW zu Wort. Der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft mit insgesamt 137 Länderspielen macht deutlich, dass sein Klub unbedingt wieder die Vorherrschaft im deutschen Handball übernehmen will – dazu muss im Pixum Super Cup ein Sieg gegen den amtierenden Titelträger aus Sachsen-Anhalt her.

Wie groß ist die Vorfreude auf den Pixum Super Cup und die Fahrt nach Düsseldorf?
Weinhold: Wir haben in Düsseldorf schon einige gute Spiele absolviert. Der PSD BANK DOME ist eine tolle Wettkampfstätte, um dort Handball zu spielen. Ich hoffe, dass viele Fans kommen werden und die beiden Mannschaften unterstützen. Je mehr Zuschauer kommen, desto mehr Spaß macht es allen Beteiligten.

Ist alles so organisiert, dass sich die Spieler wohl fühlen können?
Weinhold: Da gab es nie einen Grund zur Klage. Im Gegenteil, ich hatte nie das Gefühl, dass irgendetwas nicht passt. Die Organisation ist top, und wir freuen uns natürlich darauf, dort zu spielen. Ich kann mich allerdings an ein Spiel gegen den BHC dort erinnern, als unsere Kabinentür klemmte und aufgebrochen werden musste. Aber auch das haben wir locker gemeinsam gemeistert.

Wie wichtig ist für Ihre Mannschaft der Pixum Super Cup? Ist er mehr als eine Standortbestimmung?
Weinhold: Viele haben gesagt, das sei nicht so wichtig und nur ein Test zum Einspielen. Beim Anpfiff ist dann vielleicht auch noch eine lockere Atmosphäre. Aber je länger das Spiel dauert, umso ernster wird es – zu einem Zwischending zwischen Vorbereitung und Ligastart. Und am Ende hat man dann doch immer gemerkt, dass beide Mannschaft unbedingt gewinnen wollten.

So feierten die Kieler den Erfolg beim Pixum Super Cup 2021 in Düsseldorf. Foto: Kenny Beele

Wie ist beim THW Kiel die Vorbereitung gelaufen und wie fit fühlen Sie sich?
Weinhold: In der Vorbereitung und auch jetzt nach dem Handballcity-Festival in Veszprem mit drei anderen international starken Teams (unter anderem auch Flensburg-Handewitt/Anm. der Red.) weiß man nicht so recht, wo man steht. Die Vorbereitung war sehr komprimiert, da wir auch eine Woche länger als die anderen Klubs gespielt haben. Dadurch hatten wir eine Woche länger frei und sind später in die Vorbereitung eingestiegen. Die Zeit war jetzt ziemlich hart, weil wir sehr physisch trainiert haben. So sind alle noch ein wenig müde. Aber bis zum Ligastart gegen Stuttgart sind es ja noch ein paar Tage. Bis dahin haben wir Spritzigkeit und Frische gefunden.

Wie hat sich Ihr Mannschaft verändert?
Weinhold: In der Vorsaison sind wir ohne Veränderung in die Liga gestartet, jetzt sieht das ein wenig anders aus. Damals waren wir eingespielt, nun müssen wir die neuen Spieler integrieren. Außer Torwart Tomas Mrkva (Bergischer HC) sind Petter Oeverby, Eric Johannson und Kalle Wallinius verpflichtet worden. Es braucht eine gewisse Zeit, bis sie integriert sind. Aber sie sind so clever und intelligent, dass der Prozess fast abgeschlossen ist. Der Pixum Super Cup bietet als Spiel auf höchstem Niveau die Möglichkeit, dass die Jungs noch besser ins Team hineinwachsen können. Das hilft uns für die Saison.

Wie sind die Ziele des THW, sicherlich den SC Magdeburg wieder vom Thron zu stürzen, oder?
Weinhold: Man muss zunächst einmal anerkennen, dass Magdeburg eine überragende Saison gespielt hat und verdientermaßen den Titel geholt hat. Wir sind jetzt in der Jägerrolle und wollen schon Magdeburg unter Druck setzen. Allerdings sollte man zum Beispiel auch Flensburg und Berlin nicht vergessen. Das wird ’ne enge Kiste. Unser Ziel ist, vorne mitzumischen. Die Verletzungen von Peke (Hendrik Pekeler) und Sander (Sagosen) machen das aber nicht leichter.

Wie sehen die persönlichen Ziele aus?
Weinhold: Meine persönliche Ziel stimmen mit denen in der Mannschaft überein. Deshalb will ich alles dafür tun, dass das funktioniert, was wir uns vornehmen. Auch mein Ziel ist es, in der Meisterschaft wieder voll anzugreifen, obwohl wir mit dem Erreichen der beiden Final Four-Turniere und der Qualifikation für die Champions League eine erfolgreiche Saison hatten. Gesund bleiben, steht nach natürlich auch ganz oben.

Und das Thema Nationalmannschaft ist ad acta gelegt und der Rücktritt aus dem Nationalteam von 2021 endgültig?
Weinhold: Ich glaube nicht, dass das für mich noch einmal aktuell wird. Tatsächlich denke ich nicht mehr daran und konzentriere mich ganz auf die Dinge, die wir mit dem THW Kiel erreichen können. Und die Prioritäten haben sich nach den Doppelbelastungen auch mehr in Richtung Familie verschoben.

 

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