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Was macht Christian Preußer anders?

Neuer Trainer der Fortuna greift gerne ein

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Er ist erst seit zweieinhalb Wochen offiziell Trainer von Fortuna Düsseldorf. Alle Fortuna-Fans fragen sich trotz der kurzen Zeitspanne seit Trainingsbeginn, was der neue Mann an der Seitenlinie anders macht.

Nach zwölf Trainingseinheiten und drei Testspielen ist es natürlich noch zu früh, ein endgültiges Urteil über den Übungsleiter und Menschen Christian Preußer zu fällen. Dass er mit seinen 37 Jahren anders an die Sache herangeht als sein Vorgänger Uwe Rösler (57) ist wohl verständlich. Ähnlich wie dieser möchte er allerdings sein Privatleben völlig außen vor lassen und aus der Öffentlichkeit heraushalten.

Den Ansagen und Absichtserklärungen zufolge plant Fortunas neuer Cheftrainer, mit einem anderen Spielsystem und einer offensiven Taktik die Mannschaft nach vorne zu bringen. Er will mutige und angriffslustige Spieler sehen, die auch mal ein Risiko eingehen, ohne Angst vor einem Ballverlust zu haben. Das Training ist sehr spielnah.

Kelvin Ofori könnte eine neue Chance erhalten

Was im Trainingslager auffällt – weil sein Vorgänger eher zurückhaltend die Trainingsformen beobachtet und analysiert hat – ist die (räumliche und inhaltliche) Nähe zu den Spielern. Er spricht viel, gibt klare Anweisungen und korrigiert, falls es nötig ist. Er nimmt ähnlich oft die Spieler kurz heraus und diskutiert offensichtlich mit ihnen. Oft genug sind die lauten Anweisungen oder Kommentare in den Trainings- und Spielformen auch noch auf der kleinen Tribüne des Training-Areals in Bad Leonfelden zu hören. Sie sind aufbauend und nie herablassend oder zu kritisch.

Preußer versucht, die jungen Spieler zu fördern. Er hat nicht umsonst auch Spieler aus der U19 und U23 mit nach Österreich genommen. Das war nicht nur der Tatsache geschuldet, dass er taktische Formen mit elf-gegen-elf schulen will. Kelvin Ofori wird zudem eine neue Chance erhalten. Vielleicht müssen auch in der Innenverteidigung Talente in die Bresche springen, bis adäquater Ersatz für die Defensiv-Strategen Kevin Danso und Luka Krajnc, deren Ausleihe mit Saisonschluss beendet war, gefunden wird.

Den Wunsch nach neuen Spielern äußert Preußer deutlich

Der neue Trainer spricht die Probleme, die es in der Mannschaft gibt, gegenüber den Medienvertretern deutlich klarer an, als Uwe Rösler. Er verurteilt oder kritisiert seine Spieler dann nicht namentlich, weist aber mit eindeutigen Worten auf Fehler hin, die so nicht passieren dürfen. Und er macht aus seiner Gefühlslage kein Geheimnis. „Ich mag es nicht, zu verlieren“, sagt Preußer, der auch für den Vorstand unbequem sein kann, wenn er fast in jedem Gespräch, darauf hinweist, dass er neue Spieler auf wichtigen Positionen benötigt.

Wer das Testspiel gegen Würzburg (1:2) gesehen hat, fragt sich, ob sich überhaupt zur Vorsaison etwas geändert hat. Fehler und Unkonzentriertheiten wechselten sich gegen den Drittligisten ab mit leichtfertig vergebenen Chancen oder schlampig vergebenen Kontermöglichkeiten. Hinten zu fehleranfällig und vorne harmlos.  Die Handschrift von Christian Preußer ist bei den Spielen noch nicht deutlich zu erkennen. Aber wer das Training beobacht, sieht die Veränderung zum Beispiel beim Gegenpressing und beim Tempospiel. Die dabei gewonnenen Bälle passen ins Konzept von Fortunas neuem Trainer, der vor allem eines will: Nicht allzuoft zu verlieren

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