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Was hat Coach Hansson mit Zügen zu tun?

Mit dem Plural der Fortbewegungsmittel eher nichts, noch nicht mal mit dem Schienenfahrzeug selbst. Es geht schlicht um den Ort Zug in der Schweiz, in unmittelbarer Nähe des Zürichsees und gemeinhin bekannt, als die Krypto-Hauptstadt der Eidgenossen. Hier war Hansson vor dem Wechsel zur DEG tätig und da verschlug es mich neulich hin, auch um mir das Spiel des amtierenden Schweizer Eishockey-Meisters EV Zug gegen HC Lausanne in der bildschönen Bossard-Arena anzusehen.

Foto Birgit Häfner

Mitgenommen hat mich ein Kunde und Freund, der selbst etliche Jahre beim EV in der Verteidigung seinen Mann stand und mir das Eine oder Andere über die große Wertschätzung – auch heute noch – gegenüber des DEG Coaches erzählte. Was machte der Schwede eigentlich dort genau?

In der Saison 2019/20 übernahm Roger Hansson die EVZ-Academy in der so genannten Swiss League – der Zweiten Schweizer Eishockey-Liga – um dann mit zu erleben, dass der EV Zug den Spielbetrieb des Farmteams einstellte, weil sie die Vorgaben der Liga nicht erfüllen konnten.

Das Team war mit Abstand das jüngste der Liga, es bestand überwiegend aus hoffnungsvollen Nachwuchsspielern, die die zweite Spielklasse nutzen sollten, um sich für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Man trat dort jedoch gegen Profiteams an, die keinesfalls mit ähnlicher Struktur und Idee in dieser Liga spielten und ein Farmteam absolut nicht akzeptierten, da auch z.B. kaum Fans dieses unterstützten. So kam es, wie es kommen musste: Das Team wurde – zum großen Glücksfall für das Düsseldorfer Eishockey – zurückgezogen und der Coach wanderte ab ins Rheinland.

Roger Hansson ist auch heute noch sehr beliebt in Zug. Gespräche mit Fans im Stadion bestätigten das immer wieder. Als sie merkten, da schaut einer zu, der aus Düsseldorf kommt, gab es keine Probleme und alle gaben bereitwillig Auskunft.

Seine sehr ruhige, sachliche Art mit den jungen Spielern umzugehen, gepaart mit Fachwissen und auch seinem Sprachtalent – Deutsch wird er in der aktiven Zeit bei den Kassel Huskies gelernt haben – ist sehr vielen Fans aus der Schweiz positiv in Erinnerung geblieben. Er war keineswegs distanziert und zurückgezogen, sondern immer auch freundlich und offen für Gespräche.

Die schwyzerdütsche Intonation seiner Art klang ein wenig wie das Knarzen eines Scheunentors, war aber nett gemeint – wurde mir bescheinigt – und das hat mich besonders gefreut, denn ich finde auch, dass „Herr“ Roger Hansson ein klasse Typ ist und bei der DEG Top-Arbeit abliefert. Sein gutes Gefühl für junge Spieler trägt sicher auch unter den Fans der Rot-Gelben dazu bei, dass man nicht nur in Zug der Meinung ist, dass er ein prima Kerl ist. Ich freue mich auf die nächsten Spiele und schaue mal sehr genau hin, was er so aus dem Eishockey-Helm zaubert.

Euer Heiko Sauer

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