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Vorfreude auf die Derbys im Hallenhockey

DHC-Damen wollen Titel verteidigen, die Herren drinbleiben

Darf der DHC wieder jubeln? - Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

An diesem Wochenende geht es in der Bundesliga wieder los – das Hockey-Spektakel in der Halle mit vielen knackigen Zweikämpfen, schnellen Abschlüssen und vielen Toren. Das Schöne am Hallenhockey im Westen ist, dass es an jedem Wochenende der Vorrunde Derbys geben wird. Bei den Herren sind in der Bundesliga sogar zwei Teams aus Düsseldorf am Start, während bei den Damen die Titelverteidigerinnen aus der NRW-Landeshauptstadt stammen. Direkt am ersten Wochenende kommt es bei den Herren des DHC und auch den Damen zum Aufeinandertreffen mit dem Erzrivalen RW Köln. Der Aufsteiger bei den Herren, der Deutsche Sportklub Düsseldorf, spielt gegen Mülheim und bei Schwarz-Weiß Neuss.

DHC-Damen: Die gute Nachricht für Nico Sussenburger war, dass er anders als in der Herren-Bundesliga alle Nationalspielerinnen zur Verfügung hat. Allerdings wird der Trainer des amtierenden Deutschen Meisters auf dem Feld und in der Halle auf die Argentinierin Augustina Albertarrio in der Halle verzichten müssen, was teilweise auch für die Spanierin Clara Ycart Canal gilt. Doch das scheint der Mannschaft nicht allzu viel auszumachen. Am vergangenen Wochenende sicherte sich das DHC-Team den Sieg beim Meßmer-Cup in Hamburg. Selin Oruz und „Nathi“ Kubalski spielten sogar zwischenzeitlich für das Nationalteam, das dem DHC auch im Finale dieses Vorbereitungsturniers gegenüberstand. Nach einem 3:3 in einem spannenden Endspiel konnte das Team vom Seestern das Penaltyschießen mit 2:1 gegen die Danas für sich entscheiden.

Ein Spiel gegen die niederländische Nationalmannschaft steht noch an, bevor es am Samstag beim Crefelder HTC um Bundesliga-Punkte gehen wird. Nicht dabei sein wird dann Nathalie Kubalski. Die Torhüterin hat sich eine leichte Fußverletzung zugezogen und muss erst einmal pausieren. Nach einem möglichst guten Start hat das Spiel für Nico Sussenburger am Tag drauf daheim gegen Rot Weiß Köln schon eine vorentscheidende Bedeutung, weil der Trainer in diesem Gegner den stärksten Konkurrenten im Kampf um den Gruppensieg sieht. Schließlich will der DHC einem noch schwereren Gegner im Viertelfinale aus der Nord-Gruppe aus dem Weg gehen. Das würde als Vorrundensieger in der Gruppe West gelingen, obwohl der DHC-Trainer glaubt, dass es ab dem Viertelfinale keine leichten Spiele mehr gibt.

Nico Sussenburger – so engagiert, wie man ihn kennt. Foto: Kenny Beele

Ohnehin wird das Team von Nico Sussenburger als Titelverteidiger und einer der großen Favoriten von allen Teams gejagt werden. Aber genau das macht für die Damen und den Trainer vom Seestern den großen Reiz dieser Hallenrunde aus, bei dem die Düsseldorferinnen Spaß und Erfolg haben wollen. Da auch der Konkurrenzkampf im Team groß ist, um einen Platz in den beiden Fünfer-Blöcken zu bekommen, sollte sich das auch auf die Leistung in den Spielen auswirken.

„Wenn man im vergangenen Jahr gewonnen hat, zählt man auf jeden Fall zum Favoritenkreis“, sagt Sussenburger. „Und wir waren ja auch zuletzt relativ zuverlässig immer ganz vorne dabei.“ Es werde sehr entscheidend sein, wie die Nationalspielerinnen auf die großen zeitlichen und reisetechnischen Belastungen der jüngeren Vergangenheit reagieren werden. „Ich mache mir aber da keine Sorgen“, sagt der DHC-Trainer, der ohnehin wieder einmal Spielerinnen enttäuschen muss, da er über ein so großes Angebot an guten Hallenspielerinnen verfügt. „Ich bin ein Riesenfan des Hallenhockeys, was die Stimmung angeht und dass man nicht so lange Reisen am Wochenende zurücklegen muss.“

DSD-Herren: Im Titelrennen bei den Herren sollten die für die EM nominierten Nationalspieler im gesamten Verlauf der Runde nicht dabei sein. Das könnte ein Vorteil für eine Mannschaft sein, die in der vergangenen Spielzeit (etwas überraschend) aufgestiegen ist. Denn RW Köln werden in der Spielzeit fünf oder sogar sechs Nationalspieler fehlen. In vier Vorrundengruppen mit sechs Teams geht es ab diesem Wochenende auch bei den Herren zur Sache und für die Mannschaft von Trainer Tobias Bergmann geht es mit einem Heimspiel gegen Mülheim los. Dann steht schon das erste ganz heiße Derby an, wenn das DSD-Team in Neuss, bei Schwarz-Weiß antreten muss.

Tobias Bergmann stellt sein Team ein. Foto: Kenny Beele

„Das ist das Schöne an der Hallen-Bundesliga, dass wir ausschließlich Derbys spielen und damit viele stimmungsvolle Begegnungen haben“, sagt Tobias Bergmann, dem nominell zwar alle Spieler zur Verfügung stehen sollten. Aber kleinere Verletzungen und eine Grippewelle zur falschen Zeit machen die Personalplanung für den DSD-Trainer am ersten Spiel-Wochenende nicht gerade einfacher. „Aber ich freue mich einfach, dass wir in der ersten Liga spielen – im Konzert der Großen, auch wenn nicht die allerbesten Spieler Deutschlands dabei sein werden“, sagt Bergmann, der hofft, dass bei den Heimspielen die „Hütte“ voll sein wird und die entsprechende Stimmung hilft, um den Klassenerhalt so früh wie möglich sicherzustellen.

Natürlich wird auch das Stadtderby gegen den Düsseldorfer HC etwas Besonderes sein. „Schließlich sind wir im Herrenbereich näher an den DHC herangerückt“, sagt der DSD-Trainer. „Auch wenn die Bedeutung des Feldhockeys größer ist, geht es schon darum, wer die beste Mannschaft in Düsseldorf ist.“ Allerdings steht der Klassenerhalt im Vordergrund. Und davon müsste auch der Konkurrent DHC nicht unbedingt betroffen sein. Dann wären Stadtderbys in der kommenden Saison garantiert. „Aber letztlich schauen wir nur auf uns“, erklärt Bergmann, der gerne eine gewisse Leichtigkeit in den Aktionen seines Teams sehen würde. Auf Rückschläge sei man vorbereitet, auch darauf, diese dann wieder in neue Energie umzusetzen.

DHC-Herren: Wie die Damen des DHC startet auch das Herren-Team des DHC in Krefeld und trifft dann auf RW Köln. Die Erwartungen unterscheiden sich allerdings deutlich, weil Trainer Mark Spieker nicht einfach so davon ausgehen kann, dass seine Mannschaft ein Viertelfinal-Ticket lösen wird. Personell wird es nicht so einfach, da der DHC auf die Neuseeländer Benjamin Edwards und Maks Whydam-Smith ebenso verzichten muss wie auf die beiden Österreicher Florian Hackl und Maximilian Kelner. Alex Niopek steht nach studienbedingter Pause wieder zur Verfügung.

Mark Spieker hofft auf eine gute Runde der DHC-Herren. Foto: Beele

Die Vorbereitung war zwar durchwachsen, aber das 4:4 gegen RW Köln in der vergangenen Woche zeigte, dass die Mannschaft vom Seestern mithalten kann, auch wenn gegen Mülheim in einem weiteren Test mit 2:5 verloren wurde. „Wegen der WM im Januar und der Abstellungen ist von Viertelfinal-Einzug bis Abstieg eigentlich alles drin“, sagt Spieker mit Blick auf die Hallenrunde. „Der Start wird deshalb sehr wichtig sein. Unser Hauptziel wird der Klassenerhalt bleiben.“

Die Spiele gegen den DSD werden auf Grund der Lokal-Rivalität auch für Mark Spieker etwas Besonderes sein. „Eigentlich sollten es Spiele wie jedes andere auch sein“, meint der DHC-Trainer, der mit seinem Team sehr variabel und keineswegs nur defensiv auftreten möchte. „Man muss den Gegner immer wieder vor andere Aufgaben und Herausforderungen stellen.“ Man werde mit unterschiedlichen Blöcken auch unterschiedliche Systeme in der Halle spielen.

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