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Volles Haus bei DEG-Sieg

4:1 beim „School’s Day“ gegen Frankfurt

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

12.138 Fans erleben ein Eishockeyspiel, das in der Schlussphase noch einmal richtig Fahrt aufnimmt. Vor allem in den ersten beiden Dritteln aber ist auf beiden Seiten mächtig Sand in den Schlittschuhen. Die Verletzung von Stürmer Jakub Borzecki, der verletzt ins Krankenhaus muss, trübt die Freude über den Sprung auf Tabellenplatz fünf ein wenig ein.

Der große Eishockey-Leckerbissen war es nicht. Trotzdem dürften die vielen Kinder und Jugendlichen, die anlässlich des von der Düsseldorfer EG wieder einmal ausgerufenen „School’s Day“ am Freitagabend den Weg in den PSD BANK DOME gefunden haben, ihr Kommen nicht bereut haben. Im Duell der DEG gegen die Löwen Frankfurt sahen sie und die anderen Besucher unter den insgesamt 12.138 Fans einen hart erarbeiteten 4:1 (0:0, 1:0, 3:1)-Sieg.

In den Anfangsminuten eines ersten Drittels, das auf sehr überschaubarem Niveau daherkam, drängte sich fast der Eindruck auf, dass die Länderspielpause knapp zwei Monate und nicht knapp zwei Wochen gedauert hätte. Strukturierte Aktionen gab es kaum, stattdessen Fehlpässe und Missverständnisse im Zusammenspiel auf beiden Seiten. Die beste Chance hatten die Löwen, als Dominik Bokk in der sechsten Minute alleine durch war, mit seinem Abschluss aber an Henrik Haukeland im DEG-Tor scheiterte.

Der größte Aufreger in Abschnitt eins ereignete sich in der 15. Minute, als Jakub Borzecki blutend vom Eis fuhr, nachdem ihn Maximilian Gläßl mit dem Stock im Gesicht getroffen hatte. Dass die Aktion des Frankfurters ohne Absicht geschah, änderte nichts an der Tatsache, dass die Schiedsrichter Sean MacFarlane und Zsombor Pálkövi mit dem Verzicht auf eine Strafe hier eine klare Fehlentscheidung trafen. DEG-Stürmer Borzecki wurde mit einer offenen Wunde umgehend ins Krankenhaus gebracht.

Harper spielt Billard mit Hildebrand

Die Entstehung des ersten Tores passte irgendwie zu einem auch im zweiten Drittel seltsamen Eishockeyspiel. Stephen Harper, der die beiden Spiele vor der Länderspielpause krank verpasst hatte, schoss Löwen-Goalie Jake Hildebrand die Scheibe von hinter dem Tor an den Rücken und von dort aus trudelte dieser über zum 1:0 (24.) für die DEG hinter die Linie.

Foto: Kenny Beele

Nennenswertes passierte bis zur zweiten Pause nicht mehr. Mit dem knappsten aller Vorsprünge gingen die Düsseldorfer in den letzten Abschnitt – nicht gerade die Parade-Disziplin der Mannschaft von Cheftrainer Roger Hansson in dieser Saison. Auch im ersten Heimspiel der Saison gegen die Frankfurter führte die DEG zu Beginn des letzten Drittels durch ein Tor aus der 24. Minute mit 1:0 und verlor letztlich mit 2:4.

Vier Tore in den letzten zehn Minuten

Doch diesmal kam es anders. Die DEG erhöhte durch einen Schlagschuss von Luca Zitterbart (51.) auf 2:0. Als Haukeland wieder einmal auf seinen ersten Shut-out im Düsseldorfer Trikot zusteuerte, wurden seine Vorderleute jedoch zu passiv. Die Konsequenz war der Anschlusstreffer durch den ehemaligen Düsseldorfer Chad Nehring (58.). Nach Daniel Fischbuchs Empty-Net-Goal zum 3:1 nahm Trainer Hansson seine Auszeit, damit seine Profis nicht dieselben Fehler begehen, wie beim Derby-Drama vor einigen Wochen gegen die Haie.

Die Maßnahme fruchtete, die DEG behielt die Nerven und Tobi Eder setzte zwei Sekunden vor der Schlusssirene den Schlusspunkt zum 4:1. „Im letzten Drittel haben wir guten Charakter gezeigt. Das hat uns heute den Sieg gebracht“, sagte Trainer Hansson und ergänzte zu seiner Auszeit 64 Sekunden vor Schluss: „Gegen Köln habe ich auch darüber nachgedacht, sie nach dem Empty-Net-Goal zu nehmen. Da habe ich es nicht gemacht. Heute habe ich mich auf mein Gefühl verlassen.“

Stürmer Tobi Eder musste anlässlich der Entscheidung seines Coaches „ein bisschen schmunzeln“, wie er hinterher erklärte. „Das war schon ein Throwback-Moment zu dem Köln-Spiel. Aber es war genau das Richtige.“ Eder weiter: „Nach zwölf Tagen Pause ist es ganz normal, dass es ein paar Fehler im Spiel gibt. Du brauchst dann einfach ein bisschen, um wieder reinzukommen. Aber im Großen und Ganzen geht das Resultat hier heute in Ordnung.“

Statistik: Düsseldorfer EG – Löwen Frankfurt 4:1 (0:0, 1:0, 3:1)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea – Böttner; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Harper, Barta, Eder – Eham, Blank, Ehl – Junemann, Schiemenz, Borzecki
Schiedsrichter: MacFarlane/Pálkövi
Tore: 1:0 (23:45) Harper (Böttner, McCrea), 2:0 (50:26) Zitterbart (Fischbuch, MacAulay), 2:1 (57:33) Nehring (McMillan, Scarlett/5-4), 3:1 (58:56) Fischbuch (Gogulla/5-6), 4:1 (59:57) Eder (MacAulay, Kousa/4-6)
Zuschauer: 12.138
Strafminuten: 12:10
Torschüsse: 33:24

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