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Thioune: Niederlagen sind für gar nichts gut

Dem Trainer fehlt ein Puncher, der Spiele entscheidet

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Vor Fürth ist nach Sandhausen. Und die Niederlage beim Underdog der Liga bereitet Fortunas Trainer Daniel Thioune inzwischen kein Kopfzerbrechen mehr. Er hätte zwar lieber die Lehren aus einem Teilerfolg oder einem Sieg nach dem 0:1 beim SVS gezogen. Aber die fehlende Durchschlagskraft und die fehlende Punch-Qualität sind Dinge, an denen er mit seiner Mannschaft arbeiten muss. 

Daniel Thioune war so richtig in seinem Element. Er leitete das Vormittagstraining am Dienstag mit großem Engagement und mit einer Lautstärke, dass es auch jeder seiner Spieler mitbekam, was der Trainer wollte. „Ich durfte meine Stimme nach zwei freien Tagen mal wieder richtig nutzen“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wenn der Tempel voll ist, wird es sonst manchmal schwierig, alle zu erreichen.“ Ausreden, dass der Trainer zu unverständlich daherkommt, sind also kaum zu erwarten. Allerdings sollte auch jeder Fortune darauf hoffen, dass am Sonntag nach dem Spiel gegen Greuther Fürth keine Ausreden nötig sein werden. 

„Wenn wir gegen Paderborn etwas liegengelassen und in Sandhausen gewonnen hätten, würde sich das jetzt deutlich besser anfühlen“, sagte Thioune, der die Zeit genutzt hat, um sich das verlorene dritte Ligaspiel noch mal anzusehen. Gänzlich sauer sei er nicht, weil die Niederlage aber unnötig war, hat er sich dennoch etwas geärgert, was direkt nach dem Spiel noch nicht so rübergekommen war. „Auch die Fans haben uns ja noch gefeiert, das lag sicherlich nicht an unserem Vortrag“, sagte Thioune. 

Tim Oberdorf ist wieder gesund. Foto: Kenny Beele

Wo wolle man hin, 34 Siege am Stück sind eben zu schwer zu erreichen. Man wolle zwar das Maximum. „Ich bleibe dabei, wir waren nicht schlecht, die Spielführung war in Ordnung, vielleicht war es sogar das beste Spiel mit dem Ball in dieser Saison von uns“, sagt der Trainer. „Die Effizienz hat diesmal gefehlt.“ Man müsse nun die Balance finden. Eine Niederlage sei in seinen Augen für gar nichts gut. Die Dinge, die nicht passen, nehme man auch aus einem Unentschieden oder einem Erfolgserlebnis mit.

Auffallend war, dass die Durchschlagskraft und Effektivität in den drei Ligaspielen unterschiedlich waren. „Mir fehlt jetzt noch ein Puncher, ein Finisher, ein Spielentscheider, wie es Khaled Narey in der vergangenen Saison oft genug war“, sagte Thioune, der nicht ausschließt, dass der eine oder andere Spieler in seinem Kader sich zu einer solchen Person noch entwickeln kann. „Wenn wir so einen Spieler gehabt hätten, der schnell und entschlossen in einer klaren Situation den Abschluss sucht und dann auch trifft, dann wären wir in Sandhausen nicht als Verlierer vom Platz gegangen.

Der Trainer kann jetzt fast aus dem Vollen schöpfen

So hat Fortunas Cheftrainer auch das Training angepasst. Zweikampfführung und Abschluss in kleinen Einheiten mit drei gegen drei Spieler. Durchsetzungskraft, Kombinationsgabe und Abdecken der Anspielmöglichkeiten im defensiven Bereich seien da wichtig. „Wir hatten in Sandhausen alle Offensiven auf dem Platz, die wir dort haben konnten“, sagte Thioune. „Jetzt arbeiten wir an den kleinen Details, damit sie sich auch durchsetzen können.“ Am Vormittag hatten einfache Technikformen den Inhalt gebildet – was für Thioune immer wieder wichtig ist, die Basics aufzufrischen.

Personell gibt es richtig gute Nachrichten. Die einzigen Spieler, die an diesem Tag im Training nicht zur Verfügung standen, waren Takashi Uchino, der an einer Syndesmoseband-Verletzung im linken Sprunggelenk laboriert, und Daniel Bunk (Wadenprobleme). Die gesundheitlichen Probleme von Marcel Sobottka (Magen-Darm) und Tim Oberdorf (grippaler Infekt) sind behoben. Beide waren im Training ohne Einschränkungen dabei. Das galt auch fast wieder für Matthias Zimmermann und Nana Ampomah, die aber auch spätestens am Ende der Woche die Übungen mit Zweikämpfen absolvieren werden.

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