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Sorry, das ist einfach der Knaller

Was für den Handball-Fan die Hölle Nord in Flensburg, für den Football-Anhänger das Lambeau-Field in Green Bay, für den Eishockey-Supporter die Pista la Valascia in Ambri Piotta, so darf man mit Fug und Recht behaupten, ist es für den Basketball-Verrückten glasklar der Rasta-Dome zu Vechta. Der (Sport-) Tempel der Basketball-Glückseligkeit. Einmal muss man dabei gewesen sein und es einfach nur genießen.

Ein Kult-Club mit positiv durchgeknallten Fans in einer coolen Halle. 3140 Plätze in einer Spielstätte, die zumeist pickepackevoll ist, wenn Rasta Vechta seine Heimspiele zelebriert. Ein Grüppchen unentwegter ART Giants Aficionados wollte sich diesen Wahnsinn nicht entgehen lassen und packte Trommeln, Fahnen und Tröten ein, um ihren Lieblingen auswärts den Rücken zu stärken.

Mal so luftig locker in die Runde geblickt und 3140 Leute – das hat was in dieser knuffigen Halle, außer Frage. Großartige Stimmung und für den Liebhaber der gehobenen Trommellage, waren hüben wie drüben reichlich Werkzeuge parat, um Radau zu veranstalten. Zum Spiel: In dem die Düsseldorfer mit einem wirklich sehr respektablen ersten Viertel begannen und auch der obligatorische Einbruch im zweiten Viertel fand diesmal nicht statt.

Die rund 25 Düsseldorfer Fans – besonderer Gruß an Familie Coplin die unter den Wiggles sichtlich ihren Spaß hatten – fühlten sich ein klein wenig an den Beginn der ProA Saison zurückerinnert, als es mal wirklich „lief“ und ein richtiges Team erkennbar war. Im Gegenteil, was die Mannen um Mikutis, Boner und Co. leisteten war aller Ehren wert und mehr als passend für das letzte Spiel im wilden Jahr 2022. Zur Halbzeit, vor allem durch eine formidable kämpferische Einstellung des gesamten Teams, hieß es etwas überraschende 50:44. Sechs schmale Pünktchen nur hinten dran beim unumstrittenen Tabellenführer. Wer hätte das gedacht und es wäre tatsächlich auch mehr drin gewesen.

Ok, war es gegen Trier noch Viertel Nummer zwei, welches im partiellen Tiefschlaf verdaddelt wurde, so decken wir diesmal über fünf Minuten des letzten Viertels den Mantel des Schweigens. Am Ende musste man mit 99:113 die Segel in Niedersachsen streichen, und trotzdem ziehe ich meinen Hut. 99 Punkte gegen die Orangenen schafft wahrlich nicht jede Mannschaft.

Es war eine Auswärts-Tour der besonderen Art und lässt den Supporter aus Düsseldorf etwas wehmütig dreinblicken, ob des Begeisterung und des bedingungslosen – und vor allem in großer Anzahl von Menschen – Dahinterstehens einer ganzen Region hinter seinem Basketball-Team. Das Castello in Düsseldorf ist etwa gleich groß wie der Rasta-Dome, ich träume davon, den anlässlich eines Basketball-Spiels der ART Giants voll zu erleben. Träumen ist erlaubt.

Nach diesem Spiel bin ich mir absolut sicher, dass die nötigen Punkte gegen einen Abstieg – vielleicht jetzt nicht gegen Vechta, so doch gegen mindestens die Hälfte der ProA-Mannschaften – geholt werden können. Weiter gehts am 4. Januar daheim gegen die Uni Baskets Paderborn. Kommt alle in die Halle und brennt ein Stimmungsfeuerwerk ab.

Euer Heiko Sauer

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