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Sieg trägt Handschrift von Uwe Rösler

Team steht geschlossen hinter dem Trainer

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Natürlich war Shinta Appelkamp der Matchwinner beim späten 3:2-Erfolg von Fortuna Düsseldorf gegen den Karlsruher SC am späten Montagabend. Aber diesmal kommen auch die kritischsten Fans nicht umhin zu sagen, dass der Trainer wohl diesmal, wenn nicht alles, dann zumindest vieles richtig gemacht hat.

Erst zeigte Uwe Rösler die Jubelgeste nach dem glücklichen Siegtreffer mit erhobener Siegesfaust der Tribüne und den da sitzenden Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern. „Seht her, ich kann es doch“, schien diese Geste zu bedeuten. Auch von dort oben ließ er sich feiern, sprang dann aber wie eine Katze in die Arme von Emmanuel Iyoha, der überrascht seinen Trainer umarmte und mit ihm den Last-Minute-Sieg bejubelte. Endlich einmal hatte Uwe Rösler in den Schlusssekunden eines umkämpften Spiels das Glück auf seiner Seite. 

Uwe Rösler springt in die Arme von Emma Iyoha. Foto: Wolff

Aber es war nicht nur reines Glück in einem Spiel auf Top-Niveau. Sowohl bei der Aufstellung als auch bei den Auswechslungen lag Fortunas Cheftrainer unumstritten richtig. „Wenn man mal auf die gesamte Saison sieht, werden einige überrascht sein, wie viele Tore und Torvorbereitungen von eingewechselten Spielern kamen“, sagte Uwe Rösler. Gegen Karlsruhe waren an den Toren zwei und drei alle fünf eingewechselten Spieler beteiligt – erst Kenan Karaman, Rouwen Hennings und Torschütze Brando Borello beim 2:1 und dann bereitete Emma Iyoha das Siegtor vor, bei dem Shinta Appelkamp mit den Oberschenkeln den Ball nur noch über die Linie drücken brauchte. „Für mich war das der dramatischste Moment meiner Karriere“, erklärte Appelkamp im Interview noch völlig aufgelöst. 

„Wenn einem so ein Kader zur Verfügung steht, in dem jetzt endlich fast alle fit sind, musst Du die Spieler auch ans Laufen bekommen“, meinte Rösler und relativierte das Kompliment seines Kollegen Christian Eichner, der bewundernd zugeschaut habe, als „alle möglichen Klasse-Spieler“ nach dem Aufwärmen an ihm vorbeigelaufen waren, um bei der Fortuna eingewechselt zu werden. „Es waren eben zuvor immer wieder Spieler verletzt oder gesperrt“, sagte Rösler. „Ich glaube, wir haben mit der richtigen Aufstellung angefangen, und die eingewechselten Spieler haben uns den Sieg gebracht.“

Es gehe aber nicht um den Trainer und dessen Entscheidungen. „In der einen Woche ist er der Hero, in der anderen der Blindeste, der hier rumläuft. Es geht um die Mannschaft, und für die freue ich mich sehr“, sagte der 52-Jährige voller Stolz. So gab Rösler auch zu, dass in der Vergangenheit durchaus Fehler passiert seien – und die wären menschlich und man könne daraus nur lernen.

Fortuna wird diesmal für Harakiri-Fußball belohnt

In England hat Fortunas Trainer bereits gelernt, dass eine ambitionierte Mannschaft mit einem „guten Momentum“ das letzte Stück der Zielgeraden einer Saison erfolgreich zurücklegen kann. „Nur diese Mannschaften haben die Möglichkeit, ihre Ziele zu erreichen“, sagte Uwe Rösler, ohne auf die genauen Details der Tabelle und des Aufstiegskampfes einzugehen. Die Spieler und er schauen nur weiter von Spiel zu Spiel und am Ende darauf, wo die Fortuna dann genau landet.

Dawid Kownacki
erzielt das 1:1 gegen den KSC. Foto: Wolff

Nach den guten Leistungen der Einwechselspieler können diese jetzt mit ihrer Leistung den Anspruch erheben, im nächsten Spiel in der Startaufstellung zu stehen. Die gesamte Mannschaft hat mit ihrer Moral überzeugt. Das Fazit des Trainers: „Die Mannschaft glaubt an sich und kommt auch nach solchen Nackenschlägen zurück. Sie wollte unbedingt den Sieg. Eigentlich war es Harakiri-Fußball – aber letztlich sind wir dafür belohnt worden.“

Kristoffer Peterson fällt am Samstag verletzt aus, Marcel Sobottka ist gelbgesperrt

Mit Kristoffer Peterson kann Fortunas Trainerteam am Samstag gegen Eintracht Braunschweig nicht planen. Der Schwede hat sich im Heimspiel gegen den Karlsruher SC eine leichte muskuläre Verletzung im rechten Oberschenkel zugezogen. Das ergaben Untersuchungen von Mannschaftsarzt Ulf Blecker und Fortunas Radiologie-Partner Radios am Dienstagmittag. Der 26-Jährige fällt für das Heimspiel gegen die Eintracht am kommenden Samstag aus.

Das gilt auch für Marcel Sobottka, der allerdings wegen der fünften Gelben Karte dann pausieren muss. Uwe Rösler: „Der Elfmeter war für mich keiner. Der wäre zum Beispiel auf der britischen Insel nie gepfiffen worden, und auch die Gelbe Karte für Sobottka hätte ich sicherlich nicht gegeben.“

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