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Rot und Weiß auf fünf Kontinenten

Ex-Fortunen auf Zypern, in Indien und den USA

Foto: Horstmüller

von Tobias Kemberg

In Düsseldorf erlebten sie Höhe- und Tiefpunkte, begeisterten oder enttäuschten – in Teil zwei der Sportstadt-Spurensuche (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) geht es um Fußballprofis, die einst bei der Fortuna und nun in Topligen anderer Länder spielen.

Europa
Timo Furuholm (Finnland)
Zur Rückrunde der Saison 2011/12 kam der finnische Angreifer vom FC Inter Turku nach Düsseldorf. Beim inzwischen fast schon legendären „Gift-Gipfel“ zwischen der Fortuna und Eintracht Frankfurt am 13. Februar 2012 (1:1, inklusive Sascha-Rösler-gegen-Armin-Veh-Verbalduell) gab Timo Furuholm sein Debüt in der 2. Bundesliga. Mehr als neun Einsätze, alle als Einwechselspieler und keiner dauerte länger als 47 Minuten, wurde es nicht. Dann lieh der Hallescher FC den Mittelstürmer aus. 2017 kehrte Furuholm in seine Heimat zurück. Seitdem kickt der inzwischen 33-Jährige wieder bei Inter Turku.

Leon Balogun (Schottland)
17 Bundesligaspiele und elf Partien in der 2. Liga bestritt der nigerianische Nationalspieler Leon Balogun für die Fortuna, mit der er 2013 aus der Bundesliga abstieg. Seit Sommer 2020 trägt er das Trikot des schottischen Rekordmeisters Glasgow Rangers. Nachdem er Düsseldorf im Sommer 2014 verlassen musste, blieb der heute 32-Jährige einige Wochen vereinslos. Über den SV Darmstadt 98 und den FSV Mainz 05 führte Baloguns Karrierweg dann nach England, wo er für Brighton & Hove und anschließend für Wigan Athletic auflief.

Mike van Duinen (Niederlande)
Im Sommer 2015 verpflichtete die Fortuna für den ohnehin schon quantitativ überfüllten Offensivteil ihres Kaders den niederländischen Mittelstürmer Mike van Duinen. Der erlebte seinen besten Moment im Düsseldorfer Trikot am siebten Spieltag beim 1:1 in Bochum, als ihm in der Nachspielzeit per Kopfball der Ausgleichstreffer gelang. Dieses Tor blieb das einzige des heute 29-Jährigen. Van Duinen absolvierte nur 14 Pflichtspiele für die Fortuna, wurde im Winter bereits verliehen und löste im August 2016 seinen Vertrag auf. Über Roda Kerkrade und Excelsior Rotterdam ging es zum PEC Zwolle, wo er seit 2018 spielt.

Charlison Benschop (Zypern)
25 Tore in 60 Pflichtspielen – die unbestritten erfolgreichste Zeit in der Karriere des Nationalspielers von Curacao war in Düsseldorf. Charlison Benschop (siehe Foto oben), der heute bei Apollon Limassol auf Zypern sein Geld verdient, kam 2013 zunächst auf Leihbasis von Stade Brest aus Frankreich zur Fortuna. Die nahm den Stürmer im darauffolgenden Sommer fest unter Vertrag. 2015 lockte aber die Bundesliga, es ging nach Hannover. Fortan prägten zahlreiche Verletzungen Benschops Karriere. Nach Stationen in Ingolstadt und in den Niederlanden zog es den heute 31-Jährigen nach Zypern. In Limassol zählt mit Giannis Gianniotas (2013 bis 2015) ein weiterer Ex-Fortune zu den Teamkollegen.

Afrika
Maecky Ngombo (Algerien)
Sechs Kurzeinsätze mit einer Gesamteinsatzzeit von 79 Spielminuten in der Liga sowie ein Mitwirken über die volle Distanz beim gruseligen 1:6 im Pokalspiel in Hannover im Oktober 2016 stehen in den Fortuna-Archiven neben dem Namen des belgischen Stürmers. Maecky Ngombo kam im Sommer 2016 von Roda Kerkrade aus den Niederlanden und brach im Winter darauf seine Zelte bereits wieder ab. Seit September 2020 zählt Ngombo, 25, zum Team des algerischen Erstligisten CR Belouizdad, der aktuell auch in der CAF Champions League, dem wichtigsten Vereinswettbewerb Afrikas spielt.

Asien
Juanan (Indien)
Einst schnürte er für die zweite Mannschaft von Real Madrid die Fußballschuhe, mit der Fortuna stieg er 2013 in die Bundesliga auf, heute kickt der spanische Innenverteidiger mit 33 Jahren für Bengaluru FC in der ersten Liga in Indien – und das sogar bereits seit 2016. In zwei Saisons in Düsseldorf bestritt Juanan 39 Pflichtspiele, in denen ihm zwei Tore gelangen. Stationen in Ungarn (Ujpest Budapest), Spanien (Recreativo Huelva, CD Leganes) und den USA (Oklahoma City) folgte der Wechsel nach Indien. Mit Bengaluru feierte Juanan 2019 den Meistertitel.

Foto: Horstmüller

Karim Aouadhi (Saudi-Arabien)
Der Mittelfeldspieler wechselte 2011 vom tunesischen Spitzenklub Club Africain Tunis zur Fortuna, doch die Liaison zwischen dem damaligen Zweitligisten und dem Tunesier (siehe Foto) sollte nur von kurzer Dauer sein. Aufgrund von Sprachproblemen löste der heute 34-Jährige sein Arbeitspapier in Düsseldorf Ende Dezember schon wieder auf. Für die Fortuna stand er exakt sieben (!) Minuten auf dem Platz, beim 3:1-Sieg gegen den TSV 1860 München am 19. August 2011 wurde er für Adam Bodzek eingewechselt. Nach der Rückkehr in die Heimat und sieben Karrierejahren in Tunesien zog es Karim Aouadhi 2019 zum Abha Club nach Saudi-Arabien.

Australien
Robbie Kruse
Zu den Stammspielern in Fortunas Bundesligasaison 2012/13 zählte der offensive Außenspieler aus Australien. Gekommen von Melbourne Victory lief Robbie Kruse 44 Mal für die Rot-Weißen auf, in der Bundesliga stand er bei 30 Einsätzen bis auf einmal stets in der Startformation. Weil er sich weiterentwickeln wollte, tauschte Kruse zur Saison 2013/14 das Trikot der Fortuna gegen das von Bayer Leverkusen, das dafür 1,5 Millionen Euro zahlte. Richtig glücklich wurde der heute 32-Jährige bei der „Werkself“ nie. Über Stuttgart, Liaoning FC (China) und den VfL Bochum führte der Weg 2019 zurück zu Melbourne Victory.

Ben Halloran
Parallelen im Karriereverlauf zu Robbie Kruse lassen sich bei Ben Halloran erkennen. Auch ihn verpflichtete die Fortuna aus der australischen Heimat, auch er spielte auf der offensiven Außenbahn, auch er landete später bei einem anderen Zweitligisten (1. FC Heidenheim), in Asien und dann wieder zu Hause. Mit 28 Jahren ist Halloran heute im besten Fußballalter, seit 2018 kickt er bei Adelaide United. In 37 Zweitligabegegnungen für die Fortuna (2013 bis 2015) gelangen ihm acht Tore.

Amerika
Jerome Kiesewetter (USA)
„Kick it for Beckham“ hieß es in der vergangenen Saison für den Offensivspieler, der zwischen 2016 und 2018 in 23 Pflichtspielen für die Fortuna aktiv war und dabei zwei Tore schoss. Nach dem Abschied aus Düsseldorf und Deutschland schloss sich der Amerikaner dem Verein Inter Miami an, zu deren Eigentümern der ehemalige Superstar David Beckham gehört. In der MLS setzte sich Jerome Kiesewetter, 27, jedoch nicht durch, aktuell läuft er in den USA für den Zweitligisten FC Tulsa in Oklahoma auf.

Samuel Piette (Kanada)
Nach einer Einladung zum Probetraining im Juni 2012 unterschrieb der kanadische Mittelfeldspieler bei der Fortuna. Im Frühjahr 2014 durfte Samuel Piette zwei Mal in der 2. Bundesliga ran, ansonsten war der inzwischen 26-Jährige in der zweiten Mannschaft aktiv. Es folgten mehrere Stationen in Spanien und 2017 die Rückkehr nach Kanada. Mit Montrael Impact spielt Piette, der bislang 49 Länderspiele absolvierte, in der US-amerikanischen MLS.

Weitere Ex-Fortunen im Ausland
Kaan Ayhan (US Sassuolo/Italien), Lukas Schmitz (VVV Venlo/Niederlande), Lars Unnerstall (PSV Eindhoven/Niederlande), Christian Gartner (FC Admira Wacker Mödling/Österreich), Erwin Hoffer (FC Admira Wacker Mödling/Österreich), Michael Liendl (Wolfsberger AC/Österreich), Bruno Soares (WSG Tirol/Österreich), Markus Suttner (Austria Wien/Österreich), Mathis Bolly (Molde FK/Norwegen), Mathias Jörgensen (FC Kopenhagen/Dänemark), Emir Kujovic (Djurgardens IF/Schweden), Bernard Tekpetey (Ludogorets Razgrad/Bulgarien), Cristian Ramirez (FK Krasnodar/Russland), Lewis Baker (Trabzonspor/Türkei), Kemal Rüzgar (Rizespor/Türkei), Charalampos Mavrias (Omonia Nikosia/Zypern), Wellington (Shonan Bellmare/Japan), Takashi Usami (Gamba Osaka/Japan), Kenneth Kronholm (Chicago Fire/USA)

Hier geht es zu Teil eins der Serie mit den in Düsseldorf geborenen Fußballern.

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