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Rochusclub erleidet schweren Dämpfer

Tennis-Bundesligist rutscht auf Abstiegsplatz

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Eigentlich sollte mit einem Sieg gegen Krefeld ein vorentscheidender Schritt in Richtung Klassenerhalt genommen werden. Das 1:5 vor rund 1100 Zuschauern ist aber ein heftiger Rückschlag – und die kommenden Aufgaben werden schwer.

Viel reden wollten sie hinterher alle nicht. Youngster Henri Squire suchte einfach nur noch den schnellen Weg in die Kabine, um das vom zwischenzeitlichen Regen durchnässte Shirt loszuwerden. Trainer Björn Phau sammelte Matwe Middelkoop ein und brachte den Niederländer schnell zum Flughafen, damit dieser pünktlich zum Turnierbeginn in Kitzbühel eintrifft. Und auch Detlev Irmler wirkte nach der 1:5-Heimniederlage des Rochusclubs gegen Blau-Weiß Krefeld sichtlich angefasst.

Wir haben alles versucht, aber diese Niederlage tut mehr als weh“, gab der Teamchef zu Protokoll. Und auch Phau erklärte beim Einladen von Middelkoops Gepäck auf dem Parkplatz kurz und knapp: „Wenn du drei Matches im Champions-Tiebreak verlierst, dann wäre ein Unentschieden oder ein Sieg drin gewesen.“ So aber gab es die dritte Niederlage im fünften Saisonspiel und der Tennis-Bundesligist steht als Tabellenneunter wieder auf einem Abstiegsplatz.

Gabashvili holt den einzigen Punkt seines Teams

Dabei fing der Tennistag am Rolander Weg gar nicht mal schlecht an. Teymuraz Gabashvili setzte sich mit 6:3 und 7:6 gegen Paolo Lorenzi durch und brachte sein Team mit 1:0 in Führung. Hätte Henri Squire auf dem Nebenplatz sein Match zugemacht, der Rochusclub wäre mit einer 2:0-Führung in die beiden zweiten Einzel gegangen und der gesamte Verlauf wäre möglicherweise ein anderer gewesen.

Foto: Kenny Beele

Doch schon zum dritten Mal in dieser Saison verlor der 20-Jährige im Champions-Tiebreak – dieses Mal mit 6:10 gegen den ebenfalls noch jungen Italiener Flavio Cobolli. „Duplizität der Ereignisse. So etwas bleibt eben doch im Hinterkopf“, meinte Irmler. Denn schon gegen Köln und Gladbach hatte der Student der Universität von Wake Forest nach drei Durchgängen verloren.

Nicht gut verlief auch das Saisondebüt des seit 2014 für den Rochusclub spielenden Filip Horansky. Der Slowake hatte am Donnerstag seine zweite Impfung erhalten und war physisch nicht auf komplett auf der Höhe. Trotzdem konnte Irmler nicht auf ihn verzichten, sonst hätte der Rochusclub am Sonntag keine komplette Mannschaft gehabt. So verlor Horansky sein Einzel gegen Federico Gaio mit 3:6 und 4:6, auch Matwe Middelkoop unterlag Andrea Arnaboldi glatt.

Beide Doppel unterliegen im Champions-Tiebreak

Trotz des 1:3-Rückstandes wäre in den Doppeln noch das Unentschieden drin gewesen. Sowohl Horansky/Gabashvili als auch Middelkoop/Squire erreichten den Champions-Tiebreak, unterlagen schließlich aber jeweils. Kurios: Nach einer Regenunterbrechung in der Schlussphase der Doppel wurden diese anstatt auf dem Center Court und Platz 6 auf den direkt nebeneinander Plätzen 3 und 4 zu Ende gespielt, weil sich dort keine Pfützen gebildet hatten.

Vor den kommenden Auswärtsspielen in Neuss und Großhesselohe steht der Rochusclub nun mit dem Rücken zur Wand. Mindestens ein Sieg an den vier verbleibenden Spieltagen wird noch nötig sein, um die Klasse zu halten, eher braucht es sogar einen Sieg sowie mindestens ein weiteres Unentschieden. Auch deshalb waren sie am späten Sonntagnachmittag alle recht zerknirscht. Vor allem aber, weil man gegen das bis dahin sieglose Tabellenschlusslicht auf einen vielleicht schon vorentscheidenden Sieg für den Klassenerhalt gehofft hatte. Vergeblich.

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