von Norbert Krings
Es sollte das besondere Heimspiel für Sandra Ittlinger und Karla Borger werden, wenn die Turnier-Serie der German Beach Tour (GBT) ab diesem Donnerstag in Düsseldorf Station macht. Doch eine leichte Verletzung machte Karla Borger einen Strich durch die Rechnung. Für Sandra Ittlinger stand aber fest, dass sie unbedingt vor heimischer Kulisse als Starterin der DJK Tusa Düsseldorf vor der schönen Kulisse am Robert-Lehr-Ufer antreten wollte. So fand sie in der Niederländerin Emma Piersma eine Partnerin, mit der sie auch Chancen hat, um den Tuniersieg mitspielen zu können. Die Vorfreude auf das Turnier in Düsseldorf ist bei ihr jedenfalls riesig.
Für das Team Borger/Ittlinger ist es zwar schade, „und wir sind auch derzeit wegen der Verletzung von Karla nicht gerade super frohen Mutes, aber ich nutze die Gelegenheit, um Spielpraxis zu bekommen“, erklärt Sandra Ittlinger, die gerne im Rhythmus bleiben möchte. Denn irgendwo in überschaubarer Ferne ist ja auch im kommenden Jahr der Auftritt des deutschen Nationalteams Nummer 2 bei den Olympischen Spielen mehr als nur geplant. Inzwischen konnten Borger und Ittlinger auch schon wieder zweimal zusammen trainieren, zu einem gemeinsamen Start in Düsseldorf hat es aber noch nicht gereicht.
„In Düsseldorf fühle ich mich nicht unter großem Erfolgsdruck, weil es nur eine Interimsspiel-Situation ist“, sagt Ittlinger. „Wir versuchen das Beste herauszuholen wie beim Turnier in Hamburg vor zweieinhalb Wochen.“ Dort war Ittlinger mit Sarah Schulz angetreten und war mit ihr Zweite geworden. „Man erwartet nicht so viel von einem Duo, das sich nur für ein Wochenende zusammentut.“
In den vergangenen Wochen war zumeist dann Training für Ittlinger angesagt, welches sie allein mit den Trainern absolvieren musste. „In zwei bis drei Wochen wollen Karla und ich dann wieder gemeinsam ein Turnier spielen“, sagt die 28-Jährige. „Es geht auf jeden Fall wieder bergauf.“ Grundsätzlich trainiert das Team am Olympiastützpunkt in Stuttgart, aber beide starten ja für die TuSA in Düsseldorf. „Vor vier Jahren war ich schon einmal für ein Jahr im Team Düsseldorf. Und jetzt bedeutet mir das auch viel, obwohl wir selten vor Ort und in der Stadt sind.“ Deshalb wollten sich die beiden gerade bei diesem Beach-Tour-Stopp in Düsseldorf so gerne in ihrem ersten gemeinsamen Jahr präsentieren. „Die Unterstützung durch die Stadt bedeutet mir sehr viel und ist für mich unfassbar wichtig, weil viele der geförderten Spielerinnen sonst viel weniger Turniere spielen könnten.“
Das Turnier an diesem Wochenende in Düsseldorf ist für Sandra Ittlinger nicht nur wichtig, sie mag es besonders, auf der deutschen Tour zu spielen. „Es ist so ein wenig wie back to the roots, wo man sich damals hochgekämpft hat“, sagt sie. „Die familiären Verhältnisse dort genieße ich, weil ich fast jeden kenne, der mir dort über den Weg läuft.“ Sie fühlt sich da fast wie zuhause. „Doch ein wenig Druck habe ich da doch, als Nationalspielerin will man sich schließlich nicht nach zwei Spielen rausspielen.“ 30 Prozent würden da allerdings nicht reichen, denn jede Teilnehmerin auf der Tour könne hervorragend spielen.
Sie ist gespannt, wie es in Düsseldorf mit Emma Piersma auf dem Sand funktionieren wird. Man kenne sich halt von den Turnieren, aber gespielt haben die beiden nur gegen- und nicht miteinander. Zwei oder drei Einheiten unter der Woche vor dem Start sollen helfen, die Abstimmung und Kommunikation zu verbessern. Die Niederländerin, deren Partnerin auch derzeit angeschlagen ist, wird die linke Position und die Abwehr übernehmen, Sandra spielt rechts und sorgt für den Block. „Alles andere wird sich im Training und den ersten Spielen herausstellen.“
„Der Sport bleibt meine Prioriät Nummer 1“
Derzeit promoviert Sandra Ittlinger noch an der Deutschen Sporthochschule in Köln in Sport-Psychologie und hat dort Werbung für das Turnier in Düsseldorf gemacht. „Sport wird in den nächsten Jahren noch meine Priorität Nummer 1 sein“, sagt sie. Da sie auch noch am Samstag Geburtstag hat, wird es für sie auf jeden Fall ein besonderes Turnier werden, wenn einige Freunde und liebe Menschen sie dann anfeuern und feiern werden.
Nicht mehr ganz neu, aber eine schöne Idee war der Podcast, den Sandra Ittlinger und Karla Borger aufnehmen, um unabhängig von den anderen Social-Media-Kanälen mehr Authentizität rüberzubringen. Zudem ist „Life is a beach“ auch eine Art Team-Building, wenn man jede Woche eine Stunde miteinander spricht, um sich upzudaten und um auch mal in tiefere Themen hineinzugehen, meint Sandra Ittlinger. „So können wir besser mitteilen, was so in einem Leben eines Profisportlers passiert und wie für uns the ,road to Paris‘, der Weg zu Olympia, aussieht.“
Turnier-Infos und freier Eintritt:
Die German Beach Tour https://germanbeachtour.de/ ist die wichtigste nationale Beachvolleyball-Turnierserie. Die Tour besteht aus insgesamt acht Turnieren, die jeweils an vier Tagen ausgetragen werden. Das Finale um die Deutsche Meisterschaft in Timmendorfer Strand ist dann der krönende Abschluss. An den beiden ersten Turniertagen des jeweiligen Tour-Stopps, jeweils donnerstags und freitags, ist der Zugang ohne Eintrittskarten möglich. Aber auch am Samstag und Sonntag ist der Eintritt frei, solange es freie Plätze gibt…
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