von Tobias Kemberg
Nach den beiden klaren Erfolgen gegen die Löwen Frankfurt in der ersten Play-off-Runde kann man vor den Düsseldorfer Eishockeyprofis nur den Hut ziehen. Mit dem, was die Mannschaft mitbringt und aktuell auszeichnet, verspricht es eine spannende Serie gegen Ingolstadt zu werden, in der durchaus etwas möglich ist.
Eishockey kann manchmal herrlich verrückt sein. Da erzielt die Düsseldorfer EG über Wochen maximal immer nur zwei Treffer in der regulären Spielzeit und verspielt auf der Zielgeraden die direkte Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale in der Deutschen Eishockey Liga. Doch in den beiden Spielen der ersten Runde gegen die Löwen Frankfurt schießt die Mannschaft von Cheftrainer Roger Hansson zwei Mal fünf Tore, gewinnt mit 5:0 und 5:1 und zieht frühzeitig in die nächste Runde ein.
Natürlich wird der nächste Gegner – und alle, die vielleicht danach noch kommen könnten – von einem anderen Kaliber sein als der unter dem Strich dann doch überforderte Aufsteiger. Aber die Art und Weise, wie die DEG innerhalb von kurzer Zeit den berühmten Schalter umgelegt hat und in dieser Serie aufgetreten ist, verdient den allerhöchsten Respekt.
Abgesehen von den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels in Spiel eins präsentierten sich die Rot-Gelben kontinuierlich fokussiert, taktisch diszipliniert, effektiv vor dem gegnerischen Tor und in den Special Teams. Alle vier Reihen haben ihren Beitrag geleistet, Henrik Haukeland hat seine Form aus der Hauptrunde in die heiße Saisonphase transportiert und defensiv ließen die Vorderleute des Norwegers ohnehin verdammt wenig zu – ach ja, und Kapitän Alexander Barta trifft die gegnerische Bude wieder regelmäßig.
All diese Faktoren dürfen Hoffnung auf eine spannende „Best-of-seven“-Serie gegen den ERC Ingolstadt geben – Anlass zum Übermut jedoch nicht. Doch den gibt es in dieser Mannschaft, die bereits jetzt viel erreicht hat auf das sie stolz sein darf, garantiert nicht. Wird es gegen den Tabellenzweiten der Hauptrunde im Viertelfinale nun deutlich schwerer als gegen Frankfurt? Ja. Ist ein Einzug ins Halbfinale unmöglich? Nein. Denn Eishockey kann bekanntlich manchmal herrlich verrückt sein.
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