D.SPORTS

Home of Sports

Pünktlich zum Topspiel in Form

BHC gegen Rekordmeister THW Kiel in Düsseldorf

Fotos: Andreas Fischer/Bergischer HC

Wochenlang waren die Bundesliga-Handballer des Bergischer HC in der Krise. Jetzt zeigen sie sich wieder von ihrer besseren Seite. Am Mittwoch setzte der BHC gegen Europapokalkandidat Göppingen sogar ein richtiges Ausrufezeichen. Gutes Timing, denn am Sonntag kommt der Rekordmeister THW Kiel vorbei. Gespielt wird im Düsseldorfer PSD BANK DOME.

Wie schnell sich die Stimmung im Sport ändern kann, ist dieser Tage beim Bergischen HC zu beobachten. Kurz vor Weihnachten hing der Handball-Bundesligist aus Wuppertal und Solingen gehörig durch, hatte zahlreiche Ausfälle zu beklagen, zehnmal in Folge nicht gewonnen und zwischendurch sogar beim Tabellenletzten verloren. Zudem kündigten sich immer mehr Abschiede von Leistungsträgern sowie dem jahrelangen Trainer Sebastian Hinze zum Saisonende an. Da war viel von „Krise“ zu lesen, manche sahen den BHC gar in Abstiegsgefahr.

Nun – drei Spiele und fünf Punkte später – ist die Laune eine ganz andere. Pünktlich vor dem großen Spiel am Sonntag (16 Uhr) im Düsseldorfer PSD BANK DOME gegen den Rekordmeister THW Kiel ist der BHC wieder in Form. Den letzten Beweis dafür gab es am Mittwochabend beim ersten Spiel des neuen Jahres gegen Frisch auf Göppingen. Angeführt von den starken Spielgestaltern Linus Arnesson und Tomas Babak gab es am Ende ein 33:27.

Der Handballabend hatte schon stimmungsvoll begonnen: Der Schwede Max Darj wurde vor dem Spiel für den Europameister-Titel geehrt und von den BHC-Fans entsprechend bejubelt. Und schlechter wurde die Laune auch danach nicht mehr. „Überragender Auftakt“, hieß es später auf der Klub-Homepage angesichts des unerwartet klaren Sechs-Tore-Erfolgs. Und weil das der zweite Sieg in Folge war, haben sich die Bergischen wieder im Tabellenmittelfeld eingenistet.

Damit war so nicht zwingend zu rechnen, sind die Göppinger doch Tabellensechster, kratzen an den Europapokalplätzen und hatten auch das Hinspiel Ende September gewonnen. Doch am Mittwoch sah das ganz anders aus. Lediglich in den ersten Minuten gestaltete sich das Spiel ausgeglichen (3:3), danach zog der defensiv wie offensiv konsequente BHC davon. Ob über Konter, aus dem Positionsspiel oder aus sieben Metern – da klappte Vieles, was in der Krise eben nicht geklappt hatte. Über 6:3 und 12:6 führte der BHC zur Halbzeit 17:9. Und auch nach dem Wechsel ließ er nichts mehr anbrennen.

Die Offensive kommt ins Rollen

„Ich bin natürlich sehr glücklich, dass wir den Auftakt hier zu Hause gewonnen haben“, sagte Trainer Sebastian Hinze, der das Zweikampfverhalten ebenso lobte wie die „hohe Abschlussqualität“ seiner Mannen. Die war über Wochen das große Problem, der BHC stand hinten zwar recht sicher, ließ vorne aber viel zu viel liegen. Im Schnitt warf er nicht mal 24 Tore pro Spiel. Nun wird wieder deutlich häufiger gejubelt – in den vergangenen drei Spielen im Schnitt 29 Mal. Schon gab es zwei Siege und ein Unentschieden.

Dennoch mahnte Trainer Hinze nach dem Göppingenspiel, dass man das Ergebnis „vernünftig einordnen“ müsse, der Gegner habe „deutlich mehr von diesen vermeidbaren Fehlern gemacht“. Dass das nun jedes Mal passiert, ist eher nicht zu erwarten. Erst recht nicht am Sonntag, denn dann kommt ein absolutes Topteam in Düsseldorf vorbei: der THW Kiel, zuletzt zweimal in Folge Meister, aktuell wieder Tabellenzweiter.

Die Zeiten, in denen das Starensemble von der Ostsee den Titel schon vor dem Saisonstart als gewonnen verbuchen durfte, sind allerdings vorbei. Zwischen 2005 und 2015 war das noch der Fall, da gewannen die Kieler zehn von elf Meisterschaften, 2012 gar ohne einen einzigen Verlustpunkt. Dazu gab es diverse Titel in DHB-Pokal und Champions League.

Rekordmeister Kiel jagt Magdeburg

Doch dann folgte der Umbruch, von 2016 bis 2019 gingen die Kieler viermal leer aus. Erst 2020 schlug der Rekordmeister wieder zurück, wurde nach dem Saisonabbruch wegen der Corona-Krise zum Meister erklärt. 2021 gewann er den Titel dann wieder nach einer vollen Saison, allerdings hauchdünn, nur der direkte Vergleich mit den punktgleichen Flensburgern sprach am Ende für Kiel.

In dieser Saison dürfte es ein weiter Weg werden. Tabellenführer Magdeburg wirkt sehr stabil, hat erst einmal verloren. Ausrutscher dürfen sich die Kieler (vier Punkte dahinter und schon ein Spiel mehr) nicht mehr gönnen. Entsprechend werden sie am Sonntag auftreten. Umso besser für den BHC, dass auch er selbst wieder in Form ist.

 

Tickets gibt es ab 14.30 Uhr an der Tageskasse oder online beim BHC. Dort finden sich auch die aktuellen Corona-Regeln für den Besuch des Spiels am Sonntag. Bis zu 4000 Fans werden erwartet.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter