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Pledl – ein Hoffnungsfunke für Fortuna

Aber auch im Test fehlt es der Preußer-Elf an Konstanz

Tony Pledl - Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Zwei Rückkehrer standen beim Testspiel und dem 2:1 (2:0-) Erfolg am Donnerstag in der MERKUR Spiel-Arena gegen den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo im Mittelpunkt. Thomas „Tony“ Pledl konnte erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder Matchpraxis sammeln, erzielte gleich einen Treffer und bereitete ein weiteres Tor vor. Und Emmanuel Iyoha durfte auch mal von Anfang an zeigen, was er kann und war ebenfalls erfolgreich. Doch in der zweiten Hälfte zeigte das Team von Christian Preußer wieder einen argen Leistungsabfall.

Es waren die Momente des Spiels, als Thomas Pledl im Strafraum der Gäste ausholte, den Ball nach einer Flanke von Leo Koutris ideal traf und das Spielgerät ins lange Eck des Tores schoss. Seine Mitspieler sprinteten zur Gratulationskur, als wäre es der Siegtreffer im Pokalfinale gewesen. Als „Tony“ dann auch noch das 2:0 mit einer präziesen Flanke vorbereitet hatte, war klar, dass der Flügelflitzer wieder da angekommen ist, wo er hingehört.

„Es hat sich super angefühlt, wieder auf dem Platz zu stehen und mit den Jungs in einem richtigen Spiel dabei zu sein“, sagte Pledl, der nach 45 Minuten und einer so langen Wettkampfpause sich den weiteren Verlauf des Spiels von draußen ansehen durfte. „Dass ich das Ganze mit einem Supertor und einem Assist abrunden konnte, gibt mir ein Supergefühl“, sagte der 27-Jährige, der sich im März im Heimspiel gegen Nürnberg die schwere Knieverletzung zugezogen hatte. „Darauf kann man nun aufbauen.“

Pledl: Jetzt kann ich wieder angreifen

Für die Mannschaft sei das ein Signal, dass da noch zwei Angreifer sind, die künftig helfen können. Denn auch Emmanuel Iyoha stand längere Zeit nicht zur Verfügung. „Ich freue mich auch riesig für Emma, dass ich ihm mit der Vorlage helfen konnte. Er ist ja auch immer wieder wegen kleinerer Sachen verletzt ausgefallen“, sagte Pledl, der von einem „überragend geheilten Knie“ sprach und Selbstvertrauen getankt hat. „Jetzt kann ich wieder angreifen.“

Emmanuel Iyoha bejubelt sein Tor zum 2:0 gegen Heracles Almelo. Foto: Wolff

Es wäre schön, wenn alle Fortunen fortan diesen Biss entwickeln würden. Das sah für die Beobachter des Testspiels gegen Amelo in der zweiten Hälfte aber anders aus – so wie in manchen Spieler der Fortuna, in denen sich Fehler an Fehler reihte und der Gegner leichtes Spiel mit der Preußer-Elf hatte. So war der Anschlusstreffer dem Spielverlauf nach keine Überraschung. Die Niederländer hatten sich nach einer schwachen ersten Hälfte ihrerseits längst auf das Spiel des deutschen Fußball-Zweitligisten eingestellt, und Fortuna schaffte es diesmal jedoch mit ein wenig Glück, den Sieg über die Zeit zu bringen.

Richtig zufrieden konnte Trainer Christian Preußer mit der Leistung seiner Mannschaft nur eingeschränkt sein. „Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, waren richtig drin, haben zwei tolle Tore erzielt und für die beiden Torschützen freut es mich besonders“, erklärte Preußer. „Nach dem Wechsel ging auch durch die vielen Wechsel der Rhythmus ein wenig verloren.“ Er hätte sich ein wenig mehr Entlastung der Defensive in der zweiten Hälfte gewünscht, aber diesmal – was sonst in den Testspielen weniger entscheidend ist – war der Sieg ein wichtiges Zeichen.

Aus der zweiten Reihe kann sich niemand empfehlen

Das Ziel, weitere Aufschlüsse auch über einige Kräfte aus der U19 und U23 zu erhalten, wurde erfüllt. Andererseits haben auch Spieler nicht gerade überzeugt, die eigentlich darauf brennen sollten, wieder eine Chance zu bekommen. Der Lattentreffer war die einzige herausragende Tat, die man von Edgar Prib gesehen hat. Nicklas Shipnoski bekommt einfach keinen Boden unter die Füße. Und Leo Koutris musste noch in der ersten Hälfte leicht angeschlagen ausgewechselt werden. Bis auf Iyoha und Pledl hat sich niemand für „höhere Aufgaben“ aufgedrängt.

Das Gefühl, dass Fortuna in den vergangenen Spielen das eine oder andere Tor mehr erzielen konnte, ist nicht so abwegig, wie der Trainer meint. Da wurde und wird jetzt in der Länderspielpause dran gearbeitet. „Und wir müssen genauer verteidigen“, meinte Preußer. „Wir haben zu wenig Spiele, in denen der Gegner ohne erzieltes Tor geblieben ist. Daran gilt es zu arbeiten.“ In Dresden wird es am Sonntag kommender Woche nicht einfach, die beiden ausgegebenen Ziele zu erreichen: hinten zu Null spielen und vorne mehr als nur ein Tor erzielen.

Statistik:
Fortuna: Wolf – Zimmermann (65. Uchino), Bodzek (46. Sobottka), Oberdorf, Koutris (37. Hartherz) – Piotrowski, Prib – Shipnoski, Appelkamp (53. Geerkens), Pledl (46. Kalonji) – Iyoha (82. Lobinger)
Zuschauer: –
Tore: 1:0 (18.) Pledl, 2:0 (35.) Iyoha, 2:1 (57.) Sierhuis

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