Als begeisterter Sportfan sind solche Wochen Gold wert. In einer Woche, sogar an zwei Tagen hintereinander, hochklassigen Sport in Düsseldorf besuchen zu können, ist der Himmel auf Erden. Die DEG am Donnerstag gegen Nürnberg und die ART Giants gegen Oberhaching einen Tag später.
Dass die Play-off-Zeit die sprichwörtlich „geilste Zeit“ ist, wuchs nicht auf meinem Mist, jedoch wurde das zu einem geflügelten Spruch und jeder, sei er Eishockey- oder Basketballfan, weiß sofort, was gemeint ist. Warum ist das so? Schlagartig kann bereits in der ersten Runde eine komplette Saison in die Tonne fliegen, wenn ein Team diese vergeigt. Diese Situation ist so gar nichts für Spieler, die vor Adrenalin eine besonders kurze Zündschnur haben. Wunderbar zu sehen beim Spiel der DEG, als es doch das eine oder andere mal recht rustikal zu Werke ging. Das erste Drittel war aber mal so richtig geprägt von dem Fieber, was dem Spieler und auch dem Fan gerne mal vor Aufregung „dat Hemd am Flattern macht“. Im Basketball wird dann doch weitaus weniger hingelangt und trotzdem, auch da verändert sich der freundliche Charakter des Spiels.
Eine Besonderheit der Play-offs ist auch, dass ab sofort das Rasieren eingestellt wird. Was bei den männlichen Supportern verwegen und maskulin rüberkommt, bildet bei der weiblichen Anhängerschaft dann doch Auswüchse, die recht wenig sexy anmuten. Aber Freunde: Es ist eben die „geilste Zeit“, Licht aus und gut. Und ihr weiblichen Fans: Auch eine Play-off-Zeit geht irgendwann mal vorbei.
Und dann – das ist wahrscheinlich der Grund schlechthin – ist die Stimmung in den Teams und unter den Anhängern elektrisierend, wie kaum in der Hauptrunde, vielleicht noch bei den Derbys. Besonders dann, wenn es in die Finalspiele geht und der Pott am Ende hochgewuchtet wird oder – wie bei den Giants Basketballern möglich – ein Aufstieg in die Pro A gefeiert werden kann.
Wenn man sonst zur Gattung der restlos Gechillten gehört, so sind die Play-offs ganz sicher dazu angetan, auf seinen Blutdruck zu achten, die „geilste Zeit“ lässt grüßen.
Euer Heiko Sauer
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