Nachdem ich am Samstag beim rheinischen Fußball-Derby schon komplett eskaliert bin, bin ich mit einem gewissen Sucht-Druck auf Glücksgefühle am Sonntag in die Veltins-Arena gepilgert. ELF-Finale zwischen den Vienna Vikings und den Rhein Fire stand an.
41.364 Zuschauer, geschlossenes Dach und laut, sehr laut. Schon bei der Deutschen Nationalhymne – intoniert von dem Saxophon-Guru (wer kennt ihn nicht von der Fußball-EM) André Schnura brannte die Luft.
War es nach Quarter eins noch sehr ausgeglichen, so musste man neidlos anerkennen, dass bis zur Halbzeit, die von Coach Jim Tomsula exzellent eingestellten Düsseldorfer, ein sicheres Ergebnis von 30:13 herausspielten. Kam Wien heran, so konterten die Mannen um Quarterback Clark umgehend, und das auch mit sichtbar geringerer Anstrengung, als die Vikings vorher den Touchdown erarbeiteten. Es sah alles ein wenig leichter aus.
Und erneut bestimmten die furiosen Drei das Geschehen auf dem Rasen der Veltins-Arena. Es waren wieder einmal die Glen Toonga und Kelvin McKnight “Festspiele” Passwerfer Jadrian Clark hatte freie Auswahl, ließ er die Rakete Toonga von der Leine, oder schickte er McKnight auf die lange Reise.
Erstaunlich oder besser auffällig, dass die “Time outs for injured Player” (die Auszeit, wenn ein verletzter Spieler auf dem Spielfeld es notwendig macht zu unterbrechen), fast ausnahmslos für Viking Spieler gegeben wurde. Der Grund dafür möglicherweise, dass Rhein Fire an dem Sonntag oft fixer unterwegs war und die Vikings ein deutlich höheres Risiko gehen, somit die Checks verrückter ausfallen mussten. Meine bescheidene Theorie, ohne Anspruch auf echte fachliche Kompetenz.
51:20 klingt nach einer Abreibung und war es im Grunde auch, der Titel wurde dann ab dem dritten Quarter eingetütet. Die Rhein Fire wurden berechtigterweise back-to-back Champions. Glückwunsch übrigens an die Madrid Bravos, die der einzige Bezwinger des Champions 2024 gelten dürfen.
Quarterback Jadrian Clark, der als MVP des Championship-Games ausgezeichnet wurde (nach 276 Yards und drei Touchdown-Pässen, und was für schöne), auch das geht völlig in Ordnung für mich.
Ein rundherum gelungener Tag, sofern man den Mannen in Burgund, Beige, Weiß und Schwarz anhängig ist. Glückwunsch ans Team und nächstes Jahr geht’s nach Stuttgart für den Hattrick (?).
Euer Heiko Sauer
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