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Mit erhobenem Haupt durch den Sturm

Timo Rost verliert deutlich, bleibt aber stehen

Foto: Norbert Schmidt

von Tobias Kemberg

Am Ende fiel das Urteil aus Sicht des 29 Jahre alten Boxers ein wenig zu deutlich aus. Trotzdem war der Düsseldorfer nach seiner Niederlage gegen Rückkehrer Felix Sturm nicht unzufrieden.

Tapfer gekämpft, am Ende aber doch ohne Chance – Boxer Timo Rost hat in seinem 13. Profikampf erstmals eine Niederlage einstecken müssen. Am Samstagabend unterlag der 29-Jährige dem ehemaligen Weltmeister Felix Sturm in Hamburg einstimmig nach Punkten. 90:110, 91:99 und 93:100 lautete die Verteilung auf den Zetteln der drei Punktrichter.

Ich hatte das Urteil ein kleines bisschen knapper gesehen und das Gefühl, das einige Runden eng waren oder ich einige Runden sogar gewonnen hatte. Dass Felix gewonnen hat, dagegen ist aber nichts einzuwenden“, sagte Rost nach dem größten Kampf seiner Karriere und schaute schon wieder nach vorne: „Das Ergebnis wirft mich aber nicht zurück im Ranking. Von daher geht es weiter nach oben.“

Fight geht über die volle Distanz von zehn Runden

Felix Sturm hatte zuletzt vor rund fünf Jahren für einen Fight in einem Ring gestanden. Vier Mal war der Leverkusener Weltmeister zwischen 2003 und 2013 im Mittelgewicht, zudem 2016 ein Mal im Supermittelgewicht. Im April dieses Jahres war Sturm wegen Steuerhinterziehung und Dopings zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der inzwischen 41-Jährige ging in Revision, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Für den Kampf in Hamburg einigten sich Rost und Sturm auf eine Gewichtsobergrenze von 77,5 Kilogramm, das Limit zwischen Supermittel- und Halbschwergewicht. Nach zehn Siegen und zwei Unentschieden in seinen ersten zwölf Fights war der aufopferungsvoll kämpfende Rost mit seinem Gegner in einigen Phasen überfordert, kassierte früh viele Treffer gegen den Kopf, ging aber zumindest über die vollen zehn Runden – und nicht einmal zu Boden.

Es war der erwartet harte Fight ohne viel Taktieren. Ich glaube, wir haben in zehn Runden nicht einmal geklammert“, sagte Rost, der rund um den Jahreswechsel gemeinsam mit seiner Frau das erste Kind erwartet. „In der vierten Runde ist mir das linke Trommelfell geplatzt. Das hat mich so ein wenig aus dem Konzept gebracht und mich zwei Runden gekostet, bis ich dann wieder in der Spur war. Aber ich konnte viel von dem abrufen, was wir im Training gemacht haben. Insgesamt ist es ein Ergebnis, für das man sich nicht schämen muss.“

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