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„Mehr Rebounds sind ein wichtiger Schlüssel“

Shawn Gulley von den ART Giants im Interview

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Der 27 Jahre alte Flügelspieler des ProB-Teams spricht über das Verarbeiten von Niederlagen, die Leistungsfähigkeit seines Teams, woran nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen konkret zu arbeiten ist und wie wichtig die vier verbleibenden Spiele bis zur Weihnachtspause sind.

Herr Gulley, wie verarbeiten Sie knappe und ärgerliche Niederlage wie das 92:100 nach Verlängerung gegen Itzehoe? Schneller oder langsamer als andere Spiele?

Shawn Gulley: Früher wäre ich die ganze Woche über total angefressen gewesen und jeder hätte das im Training bemerkt. Inzwischen ist das etwas anders, ich blicke reflektierter darauf zurück. Die Niederlage war ärgerlich, das steht ja mal außer Frage. Aber so geht das manchmal in diesen 50:50-Spielen zu. Gegen Bernau beispielsweise haben wir gewonnen, gegen Itzehoe nicht. Aus diesen Partien müssen wir lernen, uns das Filmmaterial anschauen und besser werden.

Nach drei Siegen zum Start gab es zuletzt drei Niederlagen in vier Spielen. Spiegelt die bisherige Ausbeute die Stärke des Teams richtig wider?

Gulley: Auf gar keinen Fall. Das Ding in Münster war natürlich eine Klatsche. Aber gegen Itzehoe haben wir wieder gezeigt, dass wir da sind. Wir können noch viel besser sein als die vier Siege und drei Niederlagen ausdrücken. Ich bin davon überzeugt, dieses Team kann oben in der Tabelle mitmischen und die Topteams regelmäßig ärgern. Der Erfolg gegen Bochum war unser bislang bester Auftritt als Team. Das ist unser wahres Gesicht und daran wollen wir anknüpfen.

„Jedes Spiel muss für uns wie ein Play-off-Spiel sein.“

Und welcher Spielstil gehört zu diesem Gesicht?

Gulley: Das schnelle Spiel, wir kommen gerne über die Fastbreaks. Insgesamt sind wir eher ein „Run and gun“-Team und weniger effektiv in der Halfcourt-Offense, wenn wir bestimmte Systeme laufen. Da benötigen wir einfach noch eine bessere Ausführung, aber die wird mit der Zeit kommen.

Welche Punkte im eigenen Spiel gilt es dringend zu verbessern?

Foto: Kenny Beele

Gulley: Neben der Halfcourt-Offense müssen wir unseren gefährlichsten Distanzschützen Andrius Mikutis besser ins Spiel bringen, auch wenn er mal von den gegnerischen Verteidigern zugestellt wird. Grundsätzlich müssen wir Panikwürfe vermeiden und noch strukturierter auftreten. Und in der Defense sind mehr Rebounds ein wichtiger Schlüssel. In allen Spielen, die wir verloren haben, hatte der Gegner am Brett einen Vorteil. Wenn wir das hinbekommen, dann sind wir ein sehr schwer zu schlagendes Team.

Haben Sie und das Team – gerade in der ersten Saisonphase – solche „Wellenbewegungen“ bei den Resultaten und den eigenen Leistungen erwartet?

Gulley: Nach einem guten Start ist die Euphorie immer groß. Und genau den haben wir erlebt. Die Realität ist trotzdem eine andere. Es geht im Basketball schnell auf und ab. Jetzt möchten wir unbedingt und schnell wieder in die Spur finden. Schon am Samstag gegen Eimsbüttel soll der nächste „Win-Streak“ beginnen.

Danach folgen bis Weihnachten Spiele gegen die BSW Sixers aus Sandersdorf, Schwelm und Köln. Zeigt sich in dieser Phase, wohin die Reise gehen wird?

Gulley: Sicherlich nicht endgültig. Für uns geht es aber darum, vor der Weihnachtspause mit guten Leistungen und guten Ergebnissen zu zeigen, dass wir ein Play-off-Team sind. Wir gehen jede diese Aufgaben mit sehr viel Ernst an, auch gegen die tabellarisch schlechter stehenden Vereine wie Eimsbüttel und die Sixers. Jedes Spiel muss für uns wie ein Play-off-Spiel sein.

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