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Matijass lebt seinen EM-Traum

Judoka vom JC 71 Düsseldorf startet bei der EM

Foto: Kenny Beele

von Bernd Schwickerath

Er kommt aus einer waschechten Judo-Familie und versucht nun, in die Fußstapfen seiner erfolgreichen Eltern zu treten: Martin Matijass vom Judoclub 71 Düsseldorf startet am Wochenende bei der Europameisterschaft in Lissabon.

Düsseldorfer Judoka bei großen Events sind längst keine Seltenheit mehr. Johannes Frey vom Judoclub 71 gehört gar seit Jahren zur Nationalmannschaft, gewinnt immer wieder Medaillen bei großen Turnieren und hat auch bereits seine Qualifikation für die Olympischen Spiele von Tokio in der Tasche. Wenn diese Woche die Europameisterschaften in Lissabon anstehen, wird Frey allerdings nicht dabei sein. Nach dem Corona-Ausbruch in der Nationalmannschaft vor dem Grand Slam in Georgien ist er noch nicht fit genug.

Das bedeutet allerdings nicht, dass der JC 71 nur Zuschauer sein wird, wenn sich rund 400 europäische Topathleten aus 46 Ländern um die Medaillen streiten. Denn in Martin Matijass ist ein anderer Düsseldorfer nach Portugal gereist, der 25-Jährige, der auch von der Sportstadt gefördert wird, startet in der Klasse bis 90 Kilogramm.

Erfolge bei Junioren wie Erwachsenen

Zwar geht der 117. der Weltrangliste als Außenseiter in die EM, aber dass Matijass zu Höherem berufen ist, deutete sich schon früh an. 2012 wurde er Deutscher U17-Meister, in den Jahren danach kamen immer weitere nationale und internationale Medaillen hinzu, in Belgien, in Tschechien, in Ungarn und natürlich in Deutschland. Auch nach seinem Wechsel in den Erwachsenenbereich ließ er nicht nach, gewann bei den European Cups in Saarbrücken und in Uster (Schweiz) jeweils Silber, damals noch in der Klasse bis 81 Kilogramm.

2019 wechselte Martin Matijass in die Klasse bis 90 Kilogramm und gewann gleich Bronze bei den „European University Games“ im kroatischen Zagreb. Im Oktober zeigte er dann auf nationaler Ebene, was in ihm steckt, da siegte er beim internen Kaderturnier des Deutschen Judo-Bundes in Potsdam. Dieser Tage dann der Lohn der Mühen: Da nominierte ihn Bundestrainer Richard Trautmann für die EM.

Mutter Julia gewann Olympia-Bronze

Für den 25-Jährigen ist das nicht nur das größte Turnier seiner bisherigen Karriere, er tritt damit in auch die Fußstapfen seiner Eltern, denn Martin Matijass kommt aus einer waschechten Judo-Familie. Sein Vater Eduard, genannt Eddy, stammt ursprünglich aus Russland und war in seiner alten Heimat ein erfolgreicher Kämpfer, heute ist er NRW-Landestrainer für die U21. Seine Mutter Julia Matijass kämpfte zunächst ebenfalls in Russland, später auch für die deutsche Nationalmannschaft und gewann zahlreiche Medaillen. Dreimal wurde sie Deutsche Meisterin, 2000 gewann sie EM-Bronze, 2004 holte sie in Athen sogar die Olympische Bronzemedaille.

Nun macht sich Martin Matijass daran, die große Familientradition fortzuführen. Am Donnerstag steht die Auslosung an, auf die Matte geht es für den Düsseldorfer am Samstag.

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