Bei den German Open im Taekwondo sichert sich der Sportwerker erstmals eine Medaille bei einem Welt Cup-Turnier
Deutscher Taekwondo-Vizemeister war Luca Shu bereits. Im Jahr 2018 sicherte sich der junge Mann vom Sportwerk den zweiten nationalen Platz in der B-Jugend (bis 14 Jahre) in der Gewichtsklasse bis 49 Kilogramm. International war der inzwischen 15-Jährige auch aktiv, startete bspw. schon mehrfach bei internationalen Landesmeisterschaften, doch zum Sprung aufs internationale Siegertreppchen hatte es trotz aller Technik, Kampfgeist und Talent bisher nicht gereicht. Bei den German Open 2020 in Hamburg aber platzte der Knoten. In seiner neuen Altersklasse A-Jugend und der neuen Gewichtskategorie bis 59 Kilogramm erkämpfte sich Shu die Bronzemedaille. „Ich bin verdammt Stolz auf Luca und auch auf die anderen Sportwerk-Jugendlichen“, freute sich Sportwerk-Cheftrainer Inan Tunc. „Die Jungs haben sich alle sehr gut entwickelt und kommen langsam aus sich heraus und trauen sich selbst mehr zu. Ich persönlich weiß, dass sie besser sind als sie denken.“
Die German Open in Hamburg waren erstmals ein Turnier der sogenannten G2-Kategorie. Die Sieger erhielten 20 Weltranglistenpunkte. In Europa gibt es nur noch ein weiteres G2 Turnier. Dementsprechend attraktiv war für die kontinentalen Spitzen-Taewkondo – Sportler die Reise in die Hansestadt. So waren mehr als 750 Taekwondo – Sportler in Hamburg aktiv.
In Shus Alters- und Gewichtsklasse waren für die German Open insgesamt 14 Kämpfer gemeldet. Zuerst musste der Düsseldorfer gegen den unangenehm kämpfenden Niederländer Mohammed Achnine ran. Der Niederländer kämpfte sehr aggressiv und ungemütlich. Doch Shu war sehr konzentriert und konnte mit 20:8 Punkten gewinnen. „Ich habe direkt gemerkt, dass Luca anders drauf war als in den meisten Open zuvor. Er war hungrig auf seine erste Medaille“, so Tunc.
Im Viertelfinale stand dem Düsseldorfer der starke Franzose Nathan Jules gegenüber. Jules kann in seiner ebenfalls noch jungen Karriere bereits zwei internationale Vizetitel verzeichnen. Der Franzose gewann bei den Dutch Open und den French Open 2019 jeweils die Silbermedaille. Der Kampf war lange Zeit ausgeglichen, obwohl Jules die meiste in Führung lag. Dem „Endspurt“ des Sportwerkers hatte der Franzose aber nichts entgegenzusetzen, so dass sich Shu mit 18:14 durchsetzen konnte. Im Halbfinale aber musste Shu die Überlegenheit des deutschen Nationalkaderathleten Furkan Kücüksungur (Nürnberg) anerkennen. Mit 13:33 Punkten unterlag Shu. „Furkan ist zwei Jahre älter als Luca und hat bereits fünf deutsche Meistertitel und acht Open Titel gewonnen. Er hat einfach viel mehr Erfahrung“, analysierte Tunc. „Luca hat gesehen, woran er noch arbeiten muss, um genauso gut zu werden wie Furkan.“ Der Nürnberger gewann übrigens auch noch das Finale und schraubte seine Titelsammlung bei Open auf neun.
In Hamburg waren ebenfalls Mona Afsharian (Damen, bis 57 kg), Sarah Di Sinno (Damen, über 73 kg), Antonios Andreopoulous (Herren, bis 58 kg) Abdallah Ounis (Herren, bis 80 kg). Melika Torky (weibliche B-Jugend, über 59 kg) und Alyamin Samani (männliche A-Jugend, bis 68 kg) am Start. Sie konnten aber nicht in die Medaillenvergabe eingreifen.
(FF)
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