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Kubalski: Wir werden uns im Final Four steigern

DHC hat bessere Titelchancen als vergangenes Jahr

Foto: Beele

von Norbert Krings

Nach einem souveränen Weiterkommen im Viertelfinale gegen den Berliner HC hat das Damen-Team des Düsseldorfer HC einschließlich Trainer Nico Sussenburger richtig Bock darauf, an diesem Wochenende im Final Four mit aller Energie den im letzten Jahr eher glücklich gewonnenen Titel zu verteidigen und zu zeigen, dass die Erfolge der jüngeren Vergangenheit sicherlich nicht allein Zufall waren – das sagt auch Torhüterin Nathalie Kubalski. Und diesmal fährt die Mannschaft vom Seestern in Bestbesetzung nach Bonn zum Finalturnier.

„Wir haben gegen Berlin offensiv gut gespielt, defensiv gab es noch ein paar Themen“, sagte Nico Sussenburger mit Blick auf das Final Four, das bis auf kleinere Wehwehchen fit und in Bestbesetzung angegangen werden wird. „Die Voraussetzungen sind dadurch ganz andere als im vergangenen Jahr, als wir sicher nicht der Titelaspirant schlechthin waren“, erklärt der Trainer, der sogar Spielerinnen auf der Bank oder gar auf der Tribüne lassen muss, die sicherlich auch einen Einsatz verdient hätten.

Trainer Nico Sussenburger freut sich über die gute Teamchemie und die starke Form seiner Mannschaft. Foto: Beele

„Wir haben coole Teamtypen, die auch von der Bank aus positiv auf ihre Mitspielerinnen einwirken, obwohl sie noch nicht so oft zum Einsatz kommen“, lobte Sussenburger die Teamchemie und die hervorragende Form der Stammspielerinnen. Der Hunger auf einen weiteren Titel ist groß. „Es gibt aber in Bonn keinen ausgewiesenen Favoriten, und wir sollten uns immer wieder klarmachen, dass es ein großes Privileg ist, bei diesem Final Four dabei zu sein.“

Im Halbfinale gegen den Club an der Alster steht mal wieder der „Klassiker“ der jüngeren Vergangenheit auf dem Programm. Beide Teams kennen sich nach Aussage des DHC-Trainers in- und auswendig. Viele erfahrene Spielerinnen, diverse Nationalspielerinnen und deutsche U20-Talente prägen das Team des Gegners. „Wir sollten wenig kurze Ecken zulassen“, sagt Sussenburger, der Harvestehude im anderen Halbfinale gegen Mannheim zwar als Außenseiter sieht, aber auch die Abgezocktheit der Hamburgerinnen respektiert. Es wird ein spannendes Finalturnier.

DHC-Torhüterin Nathalie Kubalski im Interview

Wie groß ist die Vorfreude auf dieses Final Four und wie gehen Sie in dieses Wochenende?
Nathalie Kubalski: Ich habe unfassbar viel Lust, in Bonn um den Titel zu spielen. Wir hatten bis jetzt in diesem Jahr noch nicht so viele Spiele und auch keine, die richtig eng waren. Ich freue mich jetzt auf ein spannendes Spiel auf hohem Niveau, in dem am Ende Kleinigkeiten entscheiden. Die Endrunde im Vorjahr hatte ganz andere Vorzeichen. Wir hatten super viele Verletzungen und Not, überhaupt ein Team zusammenzubekommen. Mit Mann und Maus haben wir hinten drin gestanden und unser Tor verteidigt. Das erwarte ich in diesem Jahr nicht?

Ein Hockey-Torhüterin ist In allen Bereichen gut geschützt. Foto: Beele

Wir wird das denn dann aussehen?
Kubalski: Wir sind als Mannschaft gewachsen, sind insgesamt spielerisch besser geworden. Beide Teams werden mit offenem Visier spielen. Ich denke nicht, dass ich so im Mittelpunkt stehen werde wie im vergangenen Jahr und so viel zu tun bekomme. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen, deshalb erwarte ich kein Offensiv-Feuerwerk und denke, dass sich viel im Mittelfeld abspielen und es nicht so viele Torchancen geben wird.

Zuletzt war das Passspiel hervorragend, selbst in den Kreis. Die Effizienz vor dem Tor war etwas, was ihnen wohl auch nicht so gefallen haben dürfte, oder?
Kubalski: Das haben wir schon realisiert. Wir haben kein Problem, uns Chancen herauszuspielen, aber in Sachen Chancenauswertung müssen wir noch Schritte machen. Aber daran arbeiten wir schon länger. Ich bin guter Dinge, dass mit mehr Spielfreude und dem vielleicht helfenden, größeren Druck es besser funktioniert.

Gegen Berlin hat der DHC vielleicht getan, was nötig war. Aber ihre Mitspielerinnen meinten, sich am Gegner steigern zu können. Wie sehen Sie das?
Kubalski: Da stimme ich voll und ganz zu. Gegen Berlin hatten wir das erste Spiel gewonnen und im zweiten frühe Tore vorgelegt. Im Damenhockey sind zwei Tore schon eine recht komfortable Führung. Da war vielleicht die Konzentration nicht mehr so extrem hoch. Wenn wir uns weiter entwickeln wollen, sollte man natürlich das Ergebnis höher gestalten. Wenn man sieht, wie jung die Mädels bei uns in der Offensive sind, ist da bestimmt noch einiges zu erwarten. Wir werden uns im Final Four auf jeden Fall steigern.

Können Sie trotzdem die leichte Kritik an der etwas fahrlässigen Spielweise gegen Berlin von ihrer Abwehrchefin Annika Sprink nachvollziehen?
Kubalski: Wenn wir den Ball passen und miteinander Hockey spielen, sind wir gut. Wenn wir aber anfangen, mit dem Ball zu laufen und in unnötige 1:1- oder 1:2-Duelle gehen, bekommen wir ein Problem. Wenn wir das unterlassen, wird es ein gutes Wochenende!

Das Teamgefühl beim DHC ist sehr wichtig. Foto: Kenny Beele

Ist die Position als Titelverteidiger in diesem Finalturnier eher eine Belastung?
Kubalski: Nein, das glaube ich nicht. Wenn man sich anschaut, wie wir den Titel vergangene Saison geholt haben, belastet uns das überhaupt nicht. Beide Spiele haben wir im Shootout gewonnen. Es wird niemand sagen, da kommt der Ligaprimus, der alle weghaut. Wir haben bislang eine gute Saison gespielt und uns weiterentwickelt. Es werden enge Spiele, und wir wollen bestätigen, dass wir gut genug für einen Titelgewinn sind.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Ist die Wahrnehmung richtig, dass Sie sich in Ihrem Torwartspiel ein wenig von anderen Torfrauen der Liga unterscheiden?
Kubalski: Das würde ich so unterschreiben. Ich bin ein anderer Typ, zudem sehr fleißig und mache viel Krafttraining. Ich bin etwas kleiner und manche sagen, dass das ein Problem ist. Ich finde das absolut nicht, weil ich das gut durch mein Training kompensiere.

Dann viel Erfolg und auch das nötige Glück!
Kubalski: Dankeschön…

Großartige Refelxe und sehr athletisch: Nathalie Kubalski
Foto: Kenny Beele

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