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Knüppel aus dem Sack ART Giants

Wahnsinns-Spiel, unglaubliche Stimmung, brettharte Aktionen und hüben wie drüben mit hochgeklapptem Visier. Das war Basketball at it‘s best am Samstagabend im CASTELLO.

Die ART Giants bis ins letzte Viertel hinein in einem Playoff-Spiel-Rausch, Erinnerungen an die Aufstiegssaison wurden wach. Energie pur, Kampf bis auf den Schnürsenkel. Dann zwischenzeitlich den Faden – und immer wieder auch den Ball – verloren, sich zusammengerissen und Eier gezeigt. Hagens großer und stimmgewaltiger Anhang, peitschte immer wieder ihre Mannen in Blau und Gelb an, so dass selbst ein zweistelliger Vorsprung der Flabb-Boys mehrfach bedrohlich zusammenschmolz.

Foto Kenny Beele

Und da waren die dann, die Dreier die fielen und das Publikum förmlich zur Ekstase trieb und Karneval auf der Fanseite der Düsseldorfer ist eine nahezu lächerliche Beschreibung der Partystimmung, die um sich griff. Und auch dann die Unkonzentriertheiten, die zum Haare raufen waren. Dass es zu einem teilweise spektakulären 100:92 Heimsieg reichte, hatte so einige Gründe.

Warum geht man zum Basketball? Exakt für solch ein Spiel. Wenn zwei Minuten vor der Sirene der Gegner nur noch zwei Dreier entfernt ist, hat man noch nicht mal mehr Zeit, um zu trinken, geschweige Getrunkenes um die Ecke zu bringen, dann heißt es Augen zu und durch. Der erfahrene Fan nutzt formschöne Inkontinenzartikel aus der Erwachsenen-Abteilung. Gewusst wie!

Wie kommt es eigentlich, dass nach vielen Phasen der Rumpelei auf den Courts in der nahen Vergangenheit, jetzt bereits seit drei Spielen die Leichtigkeit zurückgekommen ist? Man hat nacheinander Karlsruhe, Quakenbrück und Hagen – alles Teams, die ganz sicher das Wort Abstiegsangst nicht kennen, sondern definitiv Play-off-Kandidaten sind – teilweise dominiert, niedergespielt und niedergekämpft.

Das Team hat sich zusammengefunden, die Solo-Aktionen sind noch da, aber nicht mehr so vogelwild, sondern durchdachter und präziser. Es gibt keine eklatanten Ausfälle auf den Positionen mehr und man redet untereinander intensiv, nicht übers Wetter, sondern übers Spiel, über jede Aktion. Das war sehr gut zu beobachten. All das wurde so vermisst und ich muss mich echt mal beim Alt mit Coach Flabb austauschen, um hinter sein Geheimnis des Umschwungs zu kommen.

Foto Kenny Beele

Wenn aus der Emotion heraus auf der Hagener Fan-Seite Düsseldorf als ein „limitiertes“ Team bezeichnet wird, so trifft mich das keineswegs, sondern ich male mir aus, was wäre, wenn Miku‘s Gang dieses Adjektiv auch noch ins Reich der Fabel spielen würde?

Bei einem Spiel der ART Giants live dabei zu sein, wird immer mehr zu einem Ereignis allererster Güte. Ein toller Zusammenhalt unter den Fans und das nicht nur im „Fan-Block“ ist spürbar. Ich rufe immer gerne auf: Kommt ins CASTELLO, man sitzt nicht nur muckelig warm und trocken, hat Catering, sondern auch noch allerbeste Unterhaltung.

Nächste Gelegenheit zu einem Heimspiel zu kommen: ART Giants gegen Jobstairs Giessen 46ers am 11. März. Man sieht sich. Vorher gehts auswärts zu zwei Schwergewichten der ProA, nach Paderborn und nach Tübingen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Schwergewicht gerne auch ein klein wenig bräsig daherkommt. Die Chance für die ART Giants.

Euer Heiko Sauer

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