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Knapp am Siegerpodest vorbei

Bei der zweiten DSBL-Regatta segelt der DYC auf Platz vier

Foto: Deutsche Segel-Bundesliga / Lars Wehrmann

Die Strategie des Düsseldorfer Yachtclubs (DYC) auf dem Weg zum Klassenerhalt in der ersten Deutschen Segelbundesliga (DSBL) scheint aufzugehen. Der einzige Erstligaclub ohne geeignetes Trainingsgewässer vor der eigenen Haustür hat das Ziel, direkt zum Saisonbeginn in die oberen Tabellenregionen zu segeln und damit den Abstand zu den Abstiegsplätzen – in der ersten Liga steigen die letzten vier Clubs in die zweite Liga ab – so zu vergrößern, dass in den letzten drei Regatten eigentlich nichts mehr passieren dürfte. In Saisonregatta eins auf der Ostsee vor Kiel segelten die Düsseldorfer auf Rang sechs. In der zweiten DSBL-Meisterschaftswettfahrt, diesmal auf dem Wannsee in Berlin verpasste die DYC-Bundesligacrew mit Steuermann Jan-Philipp Hofmann, Patrick Treichel, Alexander Swade und Hendrik Lenz das Siegerpodest nur knapp. Nach zehn Wettfahrten fehlte nur ein einziger Punkt, um mit dem Chiemsee Yachtclub auf Rang drei gleichzuziehen.

In der Gesamttabelle der DSBL eroberte der DYC ebenfalls Platz vier, punktgleich mit dem Dritten, dem viermaligen deutschen Clubmeister vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV). Nach zwei von fünf DSBL-Wertungsrennen hat der DYC 14 Punkte Vorsprung vor dem Bayerischen Yacht Club auf Tabellenplatz 15. „Das sieht erst einmal komfortabel aus, aber wir wissen aus eigener Erfahrung, dass man innerhalb zweier Regatten zwölf Punkte nach oben gut machen, allerdings auch nach unten verlieren kann“, verrät Hofmann. „Wir sind also noch lange nicht durch und müssen weiter gut performen.“ Das Maß aller Dinge ist derzeit One Kiel. Der Aufsteiger gewann nach dem Saisonauftakt auf heimatlichem Revier auch das „Auswärtsspiel“ in Berlin.

An der Leistung vom Wannsee können sich die DYC-Crews der kommenden Ligaevents jedenfalls ein Beispiel nehmen. In zwei der nur zehn Etappen ging die Hofmann-Crew als Sieger über die Ziellinie. Das war die Basis für den unerwarteten Erfolg. „Es lief besser als wir es uns erhofft hatten“, gesteht der Steuermann. „Wir wollten einen Platz unter den ersten acht erreichen und haben mit Platz sechs geliebäugelt.“ 

In der Bundeshauptstadt konnte nicht das komplette DSBL-Programm aufs Wasser gebracht werden. Nur zehn von geplanten 16 Rennen pro Verein fanden Eingang in die Wertung. Der Grund: Der Wind schlief immer mehr ein, bis am Sonntag wegen Flaute an Segeln nicht mehr zu denken war. „Am ersten Tag haben wir noch alle geplanten sechs Wertungsläufe segeln können. Am Samstag waren es noch drei und am Sonntag nur noch einer“, so Hofmann. „Am Sonntagvor- und -nachmittag ging gar nichts.“ Die Bundesligisten nutzten die Zeit aber, um mit der Ligaleitung über das coronabedingt zeitlich eng getaktete Meisterschaftsregattaprogramm zu diskutieren. „In den nächsten sechs Wochen sollen drei DSBL-Regatten gesegelt werden. Das hetzt uns nach Berlin, Kiel und Hamburg“, beschwert sich Hofmann. „Das haben auch andere Erstligisten moniert, aber die Liga hat sich nicht erweichen lassen. Das Programm steht fest.“ Also geht es auch für den DYC am 11. September in Berlin auf dem Wannsee weiter. Das muss nach der aktuellen Erfahrung kein schlechtes Omen sein.

(JB)

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