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„Ich habe noch nie ein Eishockey – Spiel gesehen“

Dieser Satz war für mich – der schon seit mittlerweile 42 Jahren in den Hockey-Stadien der Welt rumturnt – völlig unverständlich. Nur entschuldbar, wenn die Person jetzt im Kindergartenalter, wenn sie auf einer einsamen Insel im „Gottweißwo“ aufgewachsen oder allergisch gegen Fangesänge oder Schunkellieder ist. Alle drei Entschuldigungen trafen jetzt nicht zu, es hat sich schlicht und ergreifend nie wirklich ergeben, aus mannigfachen Gründen.

Aber da ist diese Person natürlich bei mir an der richtigen Adresse. Nicht nur Fan seit über vier Jahrzehnten, sondern auch wohnhaft in einer Stadt, in der seit 1935 dem schwarzen Hartgummi Jahr für Jahr hinterher gejagt wird, dazu mit dem Dome eine Spielstätte sein Eigen nennt, die ich liebgewonnen habe und manchmal auch kulinarisch einen Schmaus bietet, sofern man auf die einfache Stadion-Gastronomie steht und gerne auch ein Bier unterhalb seines Riechkolbens einschraubt.

Birgit Häfner

Was bietet sich denn für ein erstes Spiel besser an, als sich genau dafür ein Derby auszusuchen? Gut, Krefeld dümpelt jetzt in der DEL2 herum und die Haie wurden nicht so früh in der Saison eingeplant – die kommen erst Ende Oktober – so muss das NRW-Duell der DEG gegen die Freunde aus dem Sauerland am 29.09. zur Premiere herhalten. Wahrlich nicht das unattraktivste Spiel, denn Stimmung und Emotionen sind traditionell fest eingeplant, wenn Düsseldorf gegen Iserlohn die Klingen – respektive die gebogenen Hölzer – kreuzt. Es wird auch nach der langen eisfreien Zeit nötig, das Repertoire der Schimpfwörter aufzufrischen und zu erweitern, sind doch in Ermangelung der Duelle ganz sicher viele dieser Ergüsse im Enzephalon verdampft. Hier bin ich felsenfest davon überzeugt, dass bei diesem Spiel ganz leicht und schnell Abhilfe geschafft werden kann.

Pikant übrigens, dass die junge Dame nicht nur völlig unbedarft in ihr erstes Spiel geht, sondern geografisch betrachtet, dem sauerländischen Hahn emotional näher sein müsste, liegen ihre Wurzeln doch in Olpe, also 15 Minuten näher an Iserlohn, als an Düsseldorf. Um da von Anfang an keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, habe ich klargestellt: Wer die Musik bezahlt, der darf sich auch die Lieder wünschen. Ratet, wer ihr Ticket bezahlt hat und ihr den Rot-Gelben Schal umhängen wird?

Unterm Strich: Was kann es Schöneres geben für einen Newcomer, als ein Spiel der DEG anzusehen? Ich freue mich diebisch auf die neue Saison und besonders auf den 29. September im PSD Bank Dome.

Euer Heiko Sauer

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