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Holperstart in EM-Qualifikation

Deutsche Handballer siegen nach verpatztem Start

Foto: Sascha Klahn/DHB

von Norbert Krings

Mit einem 25:21-Sieg gelingt der deutschen Handball-Nationalmannschaft in Düsseldorf der erwartete Erfolg zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Bosnien-Herzegowina. Doch die Vorstellung war alles andere als souverän.

Seine Premiere als neuer Handball-Nationaltrainer von Deutschland wird Alfred Gislason wohl für immer im Gedächtnis behalten. Das lag zum einen natürlich an den idealen Bedingungen im Düsseldorfer ISS DOME – wenn man außen vor lässt, dass keine Zuschauer zugelassen waren, die das deutsche Team sicherlich aus der Sinnkrise der ersten Hälfte geholt hätten. Der Isländer musste in der Kabine direkt in seinem ersten Spiel eine deftige Pausenansprache hinlegen, um seine Spieler aus einem Tiefschlaf zu holen, der zu einem 9:13-Pausen-Rückstand gegen einen ersatzgeschwächten Gegner aus Bosnien geführt hatte.

„Meine Mannschaft war überraschend nevös und hektisch. Im Angriffsspiel wurde viel zu schnell bei Halbchancen der Abschluss gesucht“, sagte Gislason, der seiner Mannschaft zugestand, dass das erste Spiel unter einem neuen Trainer immer schwierig sei. Die blutleeren und technisch schwachen ersten 30 Minuten mit einer Vielzahl von Flüchtigkeitsfehlern will der Nationaltrainer aber möglichst nie wieder von seinem Team sehen. Debütant Juri Knorr aus Minden auf der Mittelposition hatte es schwer, seine Mitspieler in Position zu bringen. Viele Anspiele an den Kreis passten einfach nicht. Und der Gegner spielte seine Angriffe lange aus und kam fast immer mit den selben Mitteln und über Rückraum Shooter Nikola Prce zum Torerfolg. Da konnten auch Johannes Bitter und Silivio Heinevetter im Tor wenig gegen ausrichten.

Konzentrierterer Auftritt sorgt schnell für klare Verhältnisse

„Es war schwierig. Man musste in der Abwehr lange ackern, kassierte Treffer und wir wollten dann vorne zu schnell die Tore erzielen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer. „Mit Hauruck hat es nicht funktioniert.“ Erst Finn Lemke aus Melsungen und Marian Michalczik aus Berlin brachten den frischen Wind ins Team.

Marian Michalczik beim Wurf. Foto: Sascha Klahn/DHB

Der damit wesentlich konzentriertere Auftritt nach dem Wechsel sorgte schnell für die klaren Verhältnisse, die sich Alfred Gislason zu seiner Premiere gewünscht hatte. Zudem trugen die nachlassenden Kräfte bei den nur mit elf Spielern erschienenen Gästen und die schwere Verletzung von Ivan Karacic beim Gegner zu den veränderten Vorzeichen bei.

Nun passten die Anspiele, die Tempogenstöße wurden jetzt auch regelmäßig erfolgreich abgeschlossen und in der Abwehr hatte sich das DHB-Team endlich auf den Gegner eingestellt. Der 9:13-Pausen-Rückstand war schnell ausgeglichen, der Sieg dann auch nur noch eine Frage der Zeit und der Höhe. Das lag auch daran, dass die Mannschaft nun selber die Stimmung erzeugte, die sie vielleicht im ersten Durchgang von den Rängen aus vermisst hatte. So konnte Alfred Gislason ein zumindest halbwegs zufriedenes Fazit ziehen: „Das ist jetzt nicht ganz in die Hose gegangen, aber wir haben noch viel zu tun.“ 

Schober: „Wir fühlen uns in Düsseldorf sehr gut aufgenommen“

Sehr angetan vom Spielort Düsseldorf ist Mark Schober. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Handball Bundes, der von der Tribüne aus die Begegnung erst mit Kopfschütteln und später mit einem zufriedenen Lächeln verfolgte, lobte den ISS DOME, der optimal für Spitzen-Handball sei. Das hätte er bereits beim PIXUM-Supercup und bei den Länderspielen erlebt. „Das Engagement der Stadt ist groß, da bringen sich viele mit ihren Ideen ein. In Düsseldorf erfahren wir also enorm viel Unterstützung., denn man fährt hier mit uns Modelle, mit denen wir uns sehr gut aufgehoben fühlen.“ Und wenn es dann am Ende immer ein Happy End für das deutsche Nationalteam gibt – was will man mehr?

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