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‚Hire & Fire‘ bei Rhein Fire

Als ich die Überschrift las, dachte ich zuerst an irgendein Business amerikanischer Prägung, aber nicht an einen Sport, der Zuschauern Freude macht und natürlich auch den Spielern eine Befriedigung gibt, vor Publikum ihr Bestes abzurufen und sich feiern zu lassen.

Man kann natürlich immer mal aus irgendwelchen Gründen den einen oder anderen Spieler entlassen, wenn nicht performt wird. Aber auf einen Schlag fünf Spieler und fünf Coaches vor die Tür zu setzen, sieht für mich ungewöhnlich aus. Klar, das Team hat mehr als fünf Spieler und an Coaches mangelt es auch nicht, ist schließlich Football und kein Soccer.

Als mittelmäßiger Kenner dieses Sports, erschreckt mich so etwas ein wenig, scheint aber nicht wirklich so selten zu sein – mir würde das Wort Aktionismus dazu einfallen. Ich stelle mir folgende Fragen: Hat man in der Auswahl der Spieler und Trainer vor der Saison nicht richtig hingeschaut oder entwickelten sich die Positionen in die falsche oder in gar keine Richtung?

Eine interessante Begründung lieferte ein Mitglied der Rhein Fire-Community in Facebook, der – ich mag mich täuschen – straight die Diskussion über diesen Move abschnitt und schrieb: „Es ist letztendlich ein Business und es ist den Beteiligten auch bewusst“. Ok, das mag sein und kann als Begründung herhalten. Mir gefällt diese Einstellung keineswegs, ich liebe den Sport und mir tut jeder leid, der scheitert. Es verlässt mich jedoch einfach nicht das Gefühl, dass der Mensch als Ware verschoben wird, Business hin oder her.

Und nochmal meine Frage: Kann es sein, dass nicht die nötige Sorgfalt vorher in der Auswahl der Coaches und Teile des Teams getroffen wurde? Hätte man noch warten und Geduld beweisen müssen und etwas mehr Demut an den Tag legen sollen? Eine Passage aus dem Post lautete auch: „Unser Headcoach und unsere Organisation ist jedoch angetreten, um eine Meisterschaft zu erringen und dies ist weiterhin möglich“. Das meinte ich mit Demut. Das erste Jahr dabei, sehr viele Fans wieder glücklich gemacht, eine schöne Spielstätte gefunden usw.. Muss ich als eine Begründung wirklich von dem Ziel Meisterschaft schreiben?

Ist das Selbstvertrauen oder Arroganz? Egal, es ist so wie es ist. Gleichzeitig ist der Druck nun um ein Vielfaches höher auf Staff und Team, als vorher.

Ich hab ja bereits unumwunden zugegeben, nicht wirklich die größte Ahnung zu haben und auch nicht in die Köpfe der Verantwortlichen hineinschauen zu können. Und doch, wenn ich mir die vielen Antworten quer und überall so durchlese, scheine ich mit meinem Empfinden nicht alleine da zu stehen.

Die Positionen wurden übrigens blitzschnell neu besetzt, Football ist schon ein Spiel mit höchstem Tempo offensichtlich, auf und neben dem Rasen. Ich wünsche den Spielern und Trainer, die gehen mussten alles Gute für die Zukunft und den Verantwortlichen der Rhein Fire ein glückliches Händchen und viel Erfolg bei den nächsten Spielen.

Euer Heiko Sauer

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