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Fortunas U23 spielt „phänomenale Saison“

Das Team von Nico Michaty freut sich nun aufs Derby

Foto: Horstmüller

von Norbert Krings

Ein Ausrufezeichen in rot und weiß. Das setzt derzeit in der Fußball-Regionalliga West die U23-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf. Sie spielt ganz oben mit. Und damit hätte selbst Trainer Nico Michaty nicht gerechnet.

Dass die „Zwote“ der Fortuna auch nach inzwischen elf Spieltagen Vierter ist, noch zwei Spiele weniger als der Tabellenführer RW Essen hat und sogar drei weniger als der Fünftplatzierte Schalke 04 II aufweist, konnte man so zwar nicht erwarten, ist aber bestimmt kein Zufall. „Ich habe ehrlicherweise damit nicht gerechnet, dass wir bisher eine so phänomenale Saison spielen“, erklärt Michaty. Die Liga sei jedenfalls sehr ausgeglichen und bestimmt nicht schwächer als im vergangenen Jahr.

Trotz des erneut großen Umbruchs im Sommer hat sich die neu zusammengestellte Mannschaft schnell gefunden. Die neuen Spieler aus der eigenen Jugend und aus unteren Ligen haben sich sehr gut weiterentwickelt. „Es herrscht zudem ein guter Geist in der Mannschaft“, sagt Fortunas U23-Trainer. „Über die Erfolgserlebnisse steigert sich dann auch das Selbstvertrauen.“ Bisher lief es gut, Michaty wertet es dennoch vorsichtigerweise als Momentaufnahme. „Die Punkte, die wir jetzt in der Tasche haben, nimmt uns niemand mehr.“ Man wisse wohl, dass auch andere Phasen kommen können. So redet auch bestimmt niemand bei der Fortuna über einen möglichen Aufstieg. Das Ziel sei, so erfolgreich wie möglich zu sein und weiterhin Talente zu entwickeln.

Austausch zwischen Profis und U23 ist erschwert

Solche sind zum Beispiel Michel Stöcker und Tim Köther. Sie zählen eigentlich zum Kader der U23, haben die Vorbereitung jedoch bei den  Profis mitgemacht. Was an sich eine gute Sache ist, weil sie dort Erfahrungen sammeln konnten, ist in der Corona-Zeit ein Nachteil für die „Zwote“, da ein Austausch zwischen den Mannschaften durch die Testungen und „Isolation“ der Profis nicht so einfach ist.

Die U23-Spieler Michel Stöcker (r.) und Tim Köther haben bei den Profis mittrainiert. Foto: Beele

Da die Profis eher unter Personalnot leiden, ist unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft regelmäßig Spieler von oben nach unten abgestellt werden. „Darüber habe ich noch keine Info. Das müssen wir abwarten“, meint Michaty, da sich die Frage bisher auch noch nicht gestellt hat.

Da die Regionalliga West als einzige weiterspielt, werden die Spieler der Zwoten nun auch in einen Test-Rhythmus der vierthöchsten Liga hineingenommen. „Die Pandemie wird bei uns sehr ernst genommen. Wir sind auf drei Umkleidekabinen aufgeteilt, die Besprechungen finden nur auf dem Platz statt und wir achten sehr auf die Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln“, sagt Michaty. Bisher sei man gut durchgekommen, obwohl bereits drei Spiele der Zwoten abgesagt werden mussten, weil beim Gegner Corona-Fälle aufgetreten waren.

Oliver Fink ist eine echte Führungspersönlichkeit

Sehr dankbar ist Michaty dafür, dass Oliver Fink sich bereit erklärt hat, in dieser Saison der zweiten Mannschaft zu spielen. „Wir profitieren von seinen Führungsqualitäten und seiner Vorbildfunktion für die jungen Spieler“, sagt Michaty. „Trotz seiner 38 Jahre ist er ein toller Spieler mit einem Super-Charakter. Er ist sensationell, nicht nur weil er immer noch topfit ist und eine großartige Einstellung hat.“ Eher überraschend sind die starken Auftritte von Steffen Meuer, der bereits sechs Treffer in acht Spielen erzielt hat. Der 20-Jährige kommt vom Oberligisten Sportfreunde Eisbachtal und hat sich in der Liga bereits einen Namen gemacht. „Das ist sehr erfreulich, dass sich unsere Beobachtungen aus dem Probetraining bestätigt haben“, meint Michaty. Es sei ja auch die Aufgabe der „Zwoten“, Spieler weiterzuentwickeln. Shinta Appelkamp, der zum festen Kader der Profis gehört, sei so ein Bespiel für eine gute Ausbildung im Nachwuchsbereich.

Am Samstag steht nun das Derby gegen Fortuna Köln an. Dieses Team zählte vor der Saison zu den meistgenannten Aufstiegskandidaten, war gut gestartet, hatte zuletzt aber den Anschluss nach oben etwas verloren. „Es wird eine ganz schwere Aufgabe“, glaubt Nico Michaty und sieht in der Begegnung so etwas wie eine Nagelprobe für sein junges Team. Das werde eine echte Herausforderung und ein intensives Spiel gegen einen sehr robusten Gegner.

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