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Fortuna verliert zu hoch gegen BVB

In den letzten Minuten kassiert Thioune-Team drei Tore

Foto: imago/Kirchner/Steinbrenner

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat das erste Testspiel im spanischen Trainingslager in den letzten zehn Minuten noch deutlich mit 1:5 verloren. Borussia Dortmund erwies sich in Marbella bei glänzenden äußeren Bedingungen als eine Nummer zu groß. Allerdings konnten die Fortunen über 80 Minuten gut mithalten und hatten in der ersten Hälfte sogar ein Chancenplus.

Daniel Thioune hatte gegen den Fußball-Bundesligisten eine Dreierkette aufgeboten – Matthias Zimmermann auf rechts, Jordy de Wijs in der Mitte und Christoph Klarer auf der linken Seite begannen. Auf dem linken Flügel agierte Michal Karbownik dadurch etwas weiter vorne. Dafür rückte Kristoffer Peterson in die Sturm-Mitte etwas hinter Dawid Kownacki. Marcel Sobottka und Ao Tanaka teilten sich die Aufgabe auf der Sechs.

Bei 21 Grad Celsius im Schatten, also sehr frühlingshaften Temperaturen, legte das Spiel direkt mit viel Tempo und guten Situationen vor den beiden Toren los. Die erste Möglichkeit nach zwei Minuten hatte Michal Karbownik, der halblinks im Strafraum an den Ball kam und an Gregor Kobel im Tor des BVB scheiterte. Dann kamen die Dortmunder erstmals gefährlich vors Tor der Fortuna, die nur zwei Plätze weiter entfernt von dem Wettkampfgelände an diesem Tag ihr Trainingsgelände hat. Und die Dortmunder trafen direkt: Marco Reus legte auf Raffael Guerreiro. Dessen Schuss wurde von Fortunas Abwehr genau vor die Füße von Felix Passlack abgewehrt, der zum 1:0 für die „Platzherren“ einschießen konnte.

Gregor Kobel angelt sich noch so eben den Ball, den Dawid Kownacki fast über ihn ins Tor gehoben hätte. Foto: Imago

Doch die Fortunen blieben unbeeindruckt und spielten sofort wieder nach vorne. Das Team von Daniel Thioune profitierte dann aber auch von einem plumpen Foul von Thorgan Hazard, der Christoph Klarer im Strafraum am Fuß traf. Dawid Kownacki ließ sich die Chance bei seiner Elfmeter-Ausführung nicht nehmen, verlud und Kobel und erzielte das 1:1. Und der Pole hätte drei Minuten später schon für das Tor des Tages sorgen können. Über 60 Meter versuchte er den Dortmunder Torhüter mit einem ganz langen Ball zu übertölpeln. Aber der BVB-Keeper holte sich mit einer artistischen Parade den Ball kurz vor der Linie noch aus der Luft.

Das Spiel beruhigte sich, die Fortunen standen defensiv sehr gut, und die Dortmunder spielten bis zum Strafraum zielsicher, danach kam aber dann wenig Gefährlichkeit vor dem Tor der Düsseldorfer an. Das änderte sich erst in der 32. Minute, als sich Jude Bellingham in der Mitte durchsetzen und Karim Adeyemi bedienen konnte. Der Ex-Salzburger traf ohne Probleme bei der zweiten Dortmunder Chance zum 2:1. Fortuna kam zwar ebenfalls mit einigen sehenswerten Kombinationen nach vorne. Doch zu einem gefährlichen Abschluss kam die Fortuna allerdings nicht mehr bis zur Pause.

Nico Schlotterbeck und Donyell Malen (2) sorgen für den 5:1-Endstand

In der zweiten Hälfte wechselte die Fortuna zunächst fünfmal und stellte auf Viererkette um. Beide Mannschaften mussten sich nach den Umstellungen zunächst einmal finden. So ergaben sich lange Zeit auf beiden Seiten keine Abschlussmöglichkeiten. Das Spiel war ungenauer, das wurde auf Fortuna-Seite auch nicht besser, als dann nach 62 Minuten drei weitere Wechsel von Trainer Daniel Thioune vorgenommen wurden. Allerdings stand die Verteidigung der Fortuna da noch sehr gut, weil alle Spieler sehr gute Laufarbeit leisteten, obwohl am Morgen noch trainiert worden war.

Zwar gab es noch so einige Ecken und vielversprechende Angriffsbemühungen. Aber die vielen Wechsel auf beiden Seiten hatten den Spielfluss nicht gerade gefördert. Vor allem vom Fußball-Bundesligisten hatten sich die rund 200 Zuschauer doch etwas mehr vorgestellt. Die wichtigste Szene des Spiels kam dann in der 73. Minute. Da wurde Sebastian Haller eingewechselt auf Dortmunder Seite, und ihm schallte großer Applaus von der dicht besetzten Tribüne entgegen. Nach seiner schweren Krebs-Erkrankung freut sich wohl jeder, dass der Stürmer wieder auf dem Fußball-Platz aktiv sein kann.

Während es in Deutschland längst dunkel war und die Regentropfen auf die Dächer trommelten, ging in Spanien erst die Sonne unter und zudem auch die Hoffnung der Fortuna auf ein Unentschieden. Nico Schlotterbeck traf im Strafraum aus 12 Metern zum 3:1 (83), nachdem er Niko Vukancic einen Schritt zuvorgekommen war. „Trotzdem haben wir ein gutes Spiel gemacht und hätten gegen so manchen anderen Gegner sicherlich nicht verloren“, erklärte Daniel Ginczek, der zwar schon wieder einigermaßen intensiv mittrainiert, aber ein Einsatz für die Fortuna noch zu früh kommt. Doch diese Worte sprach Fortunas verletzter Stürmer ein wenig zu früh aus, denn Donyell  Malen legte noch zwei weitere Tore zum 4:1 und 5:1 nach. So fiel das Ergebnis mindestens um zwei Treffer zu hoch aus.

Statistik:
Dortmund: Kobel (46. Meyer) – Passlack (46. Meunier), Hummels (46. Schlotterbeck), Süle (62. Can), Guerreiro (46. Rothe) – Dahoud (46. Özan), Bellingham (46. Malen) – Reus (46. Wolf), Adeyemi (46. Reyna), Hazard (46. Brandt) – Moukoko (73. Haller)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann (62. Geerkens), Klarer (46. Oberdorf) de Wijs (62. Vukancic) – Sobottka (62. Fernandez Neto), Tanaka (72. Bunk),  – Klaus (46. Hofffmann), Appelkamp (46. Hendrix), Karbownik (72. Böckle)- Peterson (46. Iyoha), Kownacki (46. Hennings)
Schiedsricher: Pablo Sanchez (Malaga)
Zuschauer: 200
Tore 1:0 (5.) Passlack, 1:1 (7. F.E.) Kownacki, 2:1 (32.) Adeyemi, 3:1 (83.) Schlotterbeck, 4:1 (86.) Malen, 5:1 (88.) Malen
Gelbe Karten: – / –
Beste Spieler: Bellingham, Malen /Sobottka, Karbownik

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