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Fortuna: Rösler klagt nicht, hofft aber auf Verstärkung

Der Trainer zieht ein positives Fazit der Woche im Trainingslager

Uwe Rösler hofft darauf, schnell weitere neue Spieler integrieren zu können. Foto: Beele

von Alfred Breuer

Aus der Not eine Tugend zu machen, ist meist nur ein frommer Wunsch. Fortuna Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler wandelte den Spruch ab und machte aus der Not eine Jugend. Zum Ende des Trainingslagers in den Niederlanden und damit auch beim Spiel in Arnheim gegen den dortigen Erstligisten Vitesse standen dem 51-Jährigen insgesamt acht Spieler nicht zur Verfügung, die in der kommenden Saison zum Stammpersonal zählen könnten. Spieler aus der U21 und U19 hatten schon den Kader für das Trainingslager aufgefüllt, beim Test in Arnheim musste Jamil Siebert in der Innenverteidigung ran, weil auch der Neue aus Augsburg, Kevin Danso, unter muskulären Problemen litt und sicherheitshalber geschont wurde. Siebert machte seine Sache sehr gut und trug dazu bei, dass der Bundesliga-Absteiger ein achtbares 2:2-Unentschieden nach einer harten Trainingswoche gegen einen Gegner erreichte, der zwei Wochen vor dem Ligastart steht und eigentlich noch frischer hätte wirken müssen.

„Das war ein sehr, sehr guter Test für uns als Abschluss des Trainingslagers. Vitesse ist ein sehr spielstarker Gegner, da haben wir physisch und läuferisch sehr gut dagegen gehalten“, erklärte Uwe Rösler. „Der gute Eindruck des Trainingslagers hat sich in diesem Spiel bestätigt. Wir können daraus Selbstvertrauen ziehen.“ Dass es in der 2. Liga anders zugehen wird, die Gangart härter und die Räume enger sein werden, ist dem Trainer bewusst. „Wir werden jetzt noch Spieler dazu bekommen, haben zwei Wochen unser erstes Pflichtspiel, und dann werden wir mal sehen.“

Fortuna blieb also auch im dritten Spiel der Saisonvorbereitung ohne Niederlage. Ein Eigentor der Niederländer unter Mithilfe von Rouwen Hennings und ein Kopfball von Andre Hoffmann sorgten bei einem durchziehenden Gewitter für ein wenig Aufheiterung beim Fußball-Zweitligisten nach den offensichtlichen Personalproblemen des Rösler-Teams. Allerdings sind bis auf Dawid Kownacki alle anderen „Rekonvaleszenten“ an diesem Wochenende wieder ins Training eingestiegen, befinden sich im Lauftraining oder machen am Montag schon wieder alle Übungen gemeinsam mit ihren Kollegen. Rösler freut sich darauf, bald wieder taktische Dinge im Spiel elf gegen elf einzuüben.

Trotzdem fiel das Fazit nach den Tagen im Trainingslager von Seiten des Trainers nicht so negativ aus, wie es vielleicht bei der Personalnot zu erwarten gewesen war. Rösler habe vor allem mit den jüngeren Spielern wie dem großen Talent, Shinta Appelkamp, Zeit gefunden mehr zu sprechen. Aber auch Jean Zimmer oder Tony Pledl standen viel mehr im Fokus der Aufmerksamkeit und konnten offensichtlich auch nachdrücklich auf sich aufmerksam machen. „Wir haben gute Arbeit in einem angenehmen Klima geleistet“, sagt Rösler, der darauf hinweist, dass auch andere Vereine ähnliche Probleme wie die Fortuna haben. „Wir verfügen bislang über einen dünnen Kader, aber wenn da fünf oder mehr Spieler wegbrechen wegen Verletzung oder Krankheit hat das natürlich noch schlimmere Auswirkungen, als wenn man aus dem Vollen schöpfen könnte. Aber es ist wie es ist.“ Beschweren will sich Fortunas Trainer also nicht und kündigt an, dass in den nächsten Tagen neue Spieler kommen werden. Das sollen ein kreativer Mittelfeldspieler, ein Innenverteidiger und ein Linksverteidiger sein.

Dass Fortuna den besten Kader der Liga haben soll, hält Rösler für Unsinn. „Wir haben derzeit neun Spieler, die im vorigen Jahr im Bundeslia-Kader gestanden haben. Dazu kommen Shinta Appelkamp und noch die Neuen Florian Hartherz sowie Kevin Danso“, sagt der Trainer. Das sei in der Berichterstattung über die Fortuna zuletzt anders dargestellt worden. „Der Status ist klar: Wir machen das Bestmögliche aus der Situation. Und wir tun alles, um den Status zu verbessern.“ Viel Zeit, die neuen Spieler zu integrieren, bleibt bekanntlich jedoch nicht mehr.

Fortuna beim 2:2 in Arnheim: Kastenmeier – Zimmermann, Siebert, Hoffmann, Hartherz – Sobottka – Zimmer, Appelkamp, Karaman, Pledl (79. Lofolomo) – Hennings

Schiedsrichter: Van Dongen (Zaltbommel)

Zuschauer: –

Tore: 0:1 (26.) Eigentor (Darfalou), 1:1 (30.) Tannane, 1:2 (45.) Hoffmann, 2:2 (67.) Bero

Gelbe Karten: Bero, Wittek / –

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