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Fortuna muss eine Schippe drauflegen

2:1 gegen Straelen war wenig überzeugend

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Die fehlende Frische war am Flinger Broich für die rund 800 Fans unübersehbar. Das Team von Fortuna Düsseldorf musste sich auch im zweiten Spiel am Wochenende über einen körperlichen Tiefpunkt hinwegkämpfen, um die nötige Resilienz für die harten Aufgaben in der Zweitliga-Saison weiter aufzubauen.

So war auch das Testspiel und der 2:1-Erfolg gegen den SV Straelen am Sonntagnachmittag keineswegs eine spielerische Offenbarung, sondern eher die mühevolle Aufgabe, die eigene Müdigkeit zu überwinden und sich für den Startplatz in der 2. Bundesliga beim Spiel in zwölf Tagen beim 1. FC Magdeburg zu empfehlen.

„Wir sind in einer Phase der Vorbereitung, in der man solche Spiele verzeihen kann“, sagte Abwehrchef Andre Hoffmann und machte damit deutlich, dass wie am Samstag beim 1:0 in Koblenz auch am Sonntag beim Sieg gegen den Regionalliga-Aufsteiger nicht allzu viel für den Zweitligisten zusammenlief. „Grundsätzlich hat man gesehen, dass wir müde waren. Ein 2:1 gegen einen Oberligisten ist aber zu wenig, so kritisch sollte man schon sein“, sagte Hoffmann, der selbst das 1:0 für die Fortuna per Kopf erzielt hatte. „Ein Treffer ist zu wenig, ich hätte mehr als ein Tor erzielen müssen. Das war wohl das erste Spiel, in dem ich einen Viererpack hätte machen müssen.“

Das Spiel der Fortuna war aber zu langsam, zu wenig auf Risiko angelegt, und die Gewissheit, den Ball sicher an den Mitspieler zu bringen, war wichtiger, als mal den Pass in die Spitze zu riskieren. Und wenn dann das Anspiel dorthin kam, waren die Bälle nicht genau genug adressiert. Die Konzentration schien nicht hoch genug zu sein. Das galt auch für das Gegentor, als sich Niklas Gavory zu einfach austricksen ließ und Torwart Raphael Wolf zu spät reagierte.

Kownacki erzielte per Elfmeter den Siegtreffer

„Es ist positiv, dass wir so viele Chancen aus den Standards hatten. Bitter ist, dass wir uns so wenig Möglichkeiten aus dem Spiel heraus erspielt haben“, sagte Hoffmann. „Unser Anspruch muss sein, dass wir gegen einen solchen Gegner mehr Tore schießen.“ Das sah auch der Trainer so, der sich zumindest noch über den 2:1-Siegtreffer von Dawid Kownacki freuen durfte. Ob der Pole sich den Ball zum Elfmeter schnappen durfte, nachdem er selbst gefoult worden war, wird wohl noch durch Trainer und Mannschaft im Nachgang diskutiert werden.

Kristoffer Peterson im Zweikampf. Foto: Christof Wolff

„Dass wir mit dem Ball besser agieren können, wissen wir auch. Da fehlte oft die Sauberkeit im Abspiel. Das ist auch den schweren Beinen und dem müden Kopf geschuldet“, sagte Daniel Thioune. Er habe aber auch an den 23 Tagen der Vorbereitung eine Menge verlangt. „Dass noch nicht alles stimmig ist, liegt auf der Hand und in der Natur der Sache. Wir haben harte Arbeit hinter uns und noch harte Wochen vor uns.“ Er erkenne aber, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt und willig sei. „Es liegen da noch ein paar Herausforderungen vor uns, aber dass es noch Schwächen gibt, ist zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung normal.“

Aus Sicht der Fans darf es noch ein wenig mehr an Leistung sein. Allerdings hat der Trainer seine beste Elf noch nicht aufgeboten, sondern in etwa gleichstarke Mannschaften an diesem Wochenende jeweils 90 Minuten agieren lassen. Bitter ist, dass Matthias Zimmermann, Jordy de Wijs und Khaled Narey – sollte er bleiben – zuletzt aus Verletzungsgründen keine Trainingsarbeit absolvieren konnten. Ein optimales Einspielen sieht sicherlich anders aus. Da kann man dem Trainer nur zustimmen, wenn er sagt, dass die Ballqualität erhöht werden und die Umschaltmomente besser genutzt werden müssen. Und noch so manches mehr…

Fortuna gegen Straelen: Wolf – Oberdorf, Hoffmann, Vukancic (64. Uchino), Gavory – Sobottka – Klaus, Piotrowski (82. Tanaka), Peterson – Iyoha (82. Ampomah), Kownacki

 

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