von Norbert Krings
Fortuna Düsseldorf hat auswärts den Bann gebrochen und sich den ersten Punkt in Nürnberg beim 1:1 (1:1) erkämpft. Der Elfmeterfluch hält hingegen in der Fremde weiter an. Und die Leistung war alles andere als glanzvoll.
Elfmeter Nummer vier im vierten Auswärtsspiel sorgt für eine Menge Ärger bei Fortuna Düsseldorf. So einen zweifelhaften Strafstoß nach einem angeblichen Handspiel zu geben, wirkt schon dreist und ist nur durch wenige Argumente zu untermauern. Falls ein Handspiel vorlag, dann von beiden Spielern. Bestraft wurde aber Fortunas Abwehrspieler Christoph Klarer. Mit dem Elfmeter setzte Michael Schäffler das Spiel für die Gäste zunächst einmal auf das falsche Gleis.
Schon in der Entstehung der Situation sah Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler ein Problem, denn der vorausgegangene Freistoß hätte von Robert Schröder niemals gepfiffen werden dürfen. „Da haben wir dann ein wenig zu viel lamentiert. Schäffler drückt dann in der fraglichen Szene den Arm von Christoph Klarer hoch. Den Elfmeter kann man, muss man aber nicht geben“, sagte Uwe Rösler. Das seien sehr unglückliche Entscheidungen des Schiedsrichters gewesen, damit habe er unnötig Feuer ins Spiel gebracht. Das war eine verbale Retourkutsche von Rösler in Richtung des Unparteiischen, nachdem Fortunas Trainer im Spiel eine Gelbe Karte erhalten hatte, weil er nach einer Entscheidung für die Gäste applaudiert hatte. „Das war eine positive Reaktion. Es wird aber auch vieles derzeit negativ gesehen. So ist jedenfalls Hektik ins Spiel gekommen.“
Ist Fortuna noch nicht eingespielt genug?
Den vierten Elfmeter im vierten Spiel sieht Fortunas Trainer als Mischung aus Abstimmungsproblemen, mangelndem Einspielen der Abwehrkette und fehlender Erfahrung. „Speziell unsere jungen Spieler werden daraus lernen“, sagte Rösler.
Mehr Cleverness in den entscheidenden Situation verlangt Fortunas Torschütze Kenan Karaman von seinen Mitspielern. „Diese Situationen können uns Spiele und Punkte kosten. In Nürnberg sind wir unnötig in Rückstand geraten, und der Gegner hatte kaum Torchancen“, sagte der türkische Nationalspieler, der mit einer Einzelleistung und einem Schuss aus 17 Metern noch vor der Pause für den Ausgleich gesorgt hatte.
Wieder einmal gelang es nicht, vielversprechende Situationen besser auszuspielen und hochkarätige Tormöglichkeiten zu produzieren. Da fehlt zum einen der Mut zum riskanten Pass in die Tiefe. Zum anderen passen die Laufwege und das Erkennen dieser Aktionen durch die Mitspieler (noch) nicht. „Ansonsten wären drei Punkte drin gewesen, die wir uns fest vorgenommen hatten“, sagte Karaman und ergänzte: „Man merkt aber immer mehr, dass wir zu einer Einheit werden.“
Am Ende muss Fortuna mit dem Punkt leben
So richtig zufrieden konnte mit diesem Spiel aber kein Fortune sein. Nürnberg präsentierte sich als absolut harmloser Gegner, der dreimal in 90 Minuten gefährlich vors Tor der Gäste kam. Obwohl die Unsicherheit beim Club deutlich zu spüren war, gelang es den Gästen nicht, ernsthaft Druck auszuüben und die Verunsicherung auf der Seite des Gegners zu nutzen. Zu spät hatte Fortunas Trainer mit zwei offensiven Einwechslungen den Ganghebel von neutral auf offensiv umgelegt. „In der Schlussphase hatten wir dann drei, vier Kontermöglichkeiten – davon hätte eine sitzen müssen“, meinte Rösler.
Immer besser präsentiert sich Außenstürmer Kristoffer Peterson, dem allerdings noch nicht alles gelingt. Immerhin konnte er den Ausgleich vorbereiten. „Wir haben eine Mannschaft mit viel Potenzial, aber wir sind ein neu zusammengestelltes Team und müssen uns auf dem Feld weiter kennenlernen“, erklärte der Schwede. Rouwen Hennings sah die Sache ganz pragmatisch und wusste wohl, dass an diesem Tag und mit dieser Leistung nicht mehr drin war: „Es ist wichtig, dass wir Zählbares mit nach Hause genommen haben.“
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