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Fortuna gewinnt klar und hält die Null

Thioune-Team schießt Regensburg 4:0 ab

Foto: Kai Kuczera

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat eine Art Befreiungsschlag gelandet und Jahn Regensburg mit einer 4:0-Klatsche nach Hause geschickt. Das Team von Daniel Thioune brauchte allerdings das erste Tor, um wie befreit aufspielen zu können.

Dass Trainer Daniel Thioune direkt vier Wechsel vornehmen würde, war wohl die größte Überraschung des Heimspiels gegen die angeknockten Oberpfälzer. Rouwen Hennings, Shinta Appelkamp, der zu Beginn der Saison noch überragende Ao Tanaka sowie Tim Oberdorf nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür kam Matthias Zimmermann nach seiner Verletzung aus der Vorbereitung zum Saisondebüt. Auch Jorrit Hendrix durfte erstmal in der Startelf für Fortuna den Rasen betreten. Kristoffer Peterson und Daniel Ginczek verstärkten hingegen die Offensive.

Mit zwei offensiven Außen zeigte sich schon, mit welcher Taktik die Fortunen zu Werke gehen wollten. Möglichst die Tiefe suchen und hinter die Kette kommen, war das Motto, das der Trainer seinen Spielern mit auf den Weg gegeben hatte. Regensburg versuchte mit zwei Wechseln und einer äußerst engagierten Spielweise die 0:6-Niederlage der Vorwoche gegen den KSC wettzumachen. 

Besonders gut ging es für die Gastgeber nicht los. Erst holte sich Andre Hoffmann eine (dunkel-)gelbe Karte ab. Dann musste Florian Kastenmeier im Fortuna-Tor hellwach sein, als er einen Kopfball gerade noch um den Pfosten drehen konnte. Zwei schlimme Patzer von Jordy de Wijs und Jorrit Hendrix folgten noch, bis sich das Spiel der Fortuna so halbwegs beruhigt hatte und nach einer Kownacki-Flanke der Schwede Peterson die große Chance zur 1:0-Führung hatte, die er aber überhastet aus sieben Metern Torentfernung freistehend und überhastet vergab.

Schon in der ersten Hälfte gab es genügend Chancen

Es entwickelte sich das Spiel, das Daniel Thioune erwartet hatte – ein Kampfspiel mit vielen äußerst robust geführten Zweikämpfen durch die Regensburger. Und Fortuna suchte tatsächlich verstärkt das Spiel über die Flügel, in das sich die Außenverteider einschalteten. Die Flanken waren auch gefährlich, brachten jedoch zunächst nicht den Erfolg. Die Gäste waren beschäftigt und konnten so kaum Initiative nach vorne entwickeln.

Nach und nach hatte sich der Jahn auf die Spielweise der Fortuna eingestellt, und es entwickelte sich ein Kampfspiel zwischen den beiden Strafräumen. Chancen für die Gastgeber gab es trotzdem. Kownacki kam einmal frei durch, aber sein Schuss war dann doch nur ein Roller, obwohl er von der Strafraumgrenze unbehindert schießen konnte. Auch der Kopfball von de Wijs in der 33. Minute nach einer Ecke ist noch zu den sehr guten Abschlussmöglichkeiten dieser Spielphase zu zählen.

Auch der harmlose Abschluss von Felix Klaus aus einer eigentlich sehr guten Position und der Ginczek-Schlenzer mit der Hacke, den Jahn-Keeper noch so eben aus dem Winkel fischen konnte, hätten durchaus für die verdiente Führung der Fortuna sorgen können. Erneut konnte der Trainer die mangelnde Entschlossenheit im Abschluss bemängeln, weil es bis zur Pause beim torlosen Unentschieden geblieben war.

Ginczek bringt sein Team (vorentscheidend) mit 1:0 in Führung

Ziemlich ausgeglichen begann der zweite Abschnitt. Die Gäste versuchten, den Ball länger in ihren Reihen zu halten, um den Druck auf die eigene Defensive zu verringern. Besser wurde die Qualität der Begegnung jedenfalls nicht. Und so wartete alles darauf, dass Daniel Thioune frische Kräfte ins Rennen schicken würde. Offenbar fühlten sich auch die Regensburger zu sicher, denn dann endlich funktionierte das Zusammenspiel der Fortuna so gut, dass Peterson auf Kownaccki im Strafraum spielen konnte. Der Pole schoss nicht selbst, sondern legte Ginczek vor. Und im Liegen verwandelte der Stürmer eiskalt zur 1:0-Führung.

Fortuna legte nach und versuchte den geschockten Gegner auf die Bretter zu schicken. Matthias Zimmermann spielte den Pass geschickt in den Raum, Felix Klaus stürmte zum Ball und wurde von Leon Guwara von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dawid Kownacki mit seinem dritten Saisontreffer zum 3:0 in der 65. Minute. Damit war der Bann endgültig gebrochen, die Fortuna wirkte sicherer, selbstbewusster und fast schon wie befreit.

Endlich konnte die Mannschaft ihr Spiel zeigen und nutzte die Probleme des Gegners. Und die Fortuna konnte erhöhen. Nach Zuspiel des immer besser werdenden Ginczek erzielte Klaus aus kurzer Entfernung das 3:0, was dann doch ein wenig hoch erschien. Allerdings hatten die Gäste nach dem 0:2 auch schon so gut wie aufgesteckt. Und sie kassierten noch einen Treffer, weil die Unsicherheit so groß war, legte Konrad Faber bei seinem Abwehrversuch Shinta Appelkamp den Ball vor die Füße. So war das 4:0 eine leichte Angelegenheit für den eingewechselten Mittelfeldspieler der Fortuna.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann (66. Klarer), de Wijs, Gavory – Hendrix, Sobottka – Klaus (84. Baah) , Peterson (66. Appelkamp) –  Ginczek (84. Iyoha) , Kownacki (84. Hennings)
Kader: Wolf – Tanaka, Klarer, Kabownik, Baah, Oberdorf, Iyoha, Appelkamp, Hennings
Regensburg: Stojanovic – Faber, Breitkreuz, Elvedi, Guwara  (66. Kennedy) – Gimber, Thalhammer – Shipnoski (74. Makridis) , Yilderim (74. Owusu), Mees (86. Viet) – Albers (86. Caliskaner) 
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)
Zuschauer: 20.745
Tore:
1:0 (59.) Ginczek, 2:0 (65. F.E.) Kownacki, 3:0 (78). Klaus, 4:0 ( 85.) Appelkamp
Gelbe Karten: Hoffmann (2.), Appelkamp ( 2.) /  Guwara, Gimber
Beste Spieler: Sobottka, Ginczek / Thalhammer, Breitkreuz
Spielnote: 3
Spielfazit: Fortuna brauchte lange, um eine gewisse Unsicherheit abzulegen. Nach dem 1:0 spielte die Mannschaft wie befreit auf und sicherte sich den verdienten Sieg, vielleicht um ein oder zwei Tore zu hoch nach der schwächeren ersten Hälfte.

Reaktionen:
„Es war ein verdienter Sieg der Fortuna, wir sind in einer schlechten Phase. Wir müssen jetzt alles zusammenbündeln.“
Mesat Selimbegovic, Trainer des SSV Jahn Regensburg

„Wir haben auch eine Reaktion und viel mehr Energie zeigen wollen als zuletzt. In der ersten Hälfte waren wir noch nicht klar genug. Und dann braucht man einen Dosenöffner, der dann auch kam. Insgesamt waren die Wechsel, die wir vor dem Spiel vorgenommen, sehr wichtig und zielführend. Es war übrigens ein cooler Auftritt von Florian Kastenmeier. Letztlich war es ein geiler Abend, auch weil wir zu Null gespielt haben.“
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

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