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Fortuna dezimiert sich erneut – und geht unter

Gäste nach frühem Rot für Peterson chancenlos

Foto: Beele

von Norbert Krings

Der VfL Bochum bleibt die Mannschaft der Stunde und erobert Platz zwei. Fortuna Düsseldorf hingegen bleibt dem Ruf treu, die Disziplin nicht in den Griff zu bekommen. Das Rösler-Team verliert 0:5, nachdem ein früher Platzverweis die Gäste auf die Verliererstraße brachte.

Endlich konnte Uwe Rösler zu seinem favorisierten System zurückkehren. Statt der gegen Sandhausen noch bewährten Viererkette, setzte Fortunas Cheftrainer auf eine Dreierkette mit dem neu hinzugekommenen Andre Hoffmann im Zentrum. Während erwartungsgemäß Matze Zimmermann auf der rechten Seite agierte, beackerte Kristoffer Peterson die linke Seite. Überraschend kam hingegen, dass sowohl Edgar Prib als auch Shinta Appelkamp im Mittelfeld vor Adam Bodzek agierten. Hinzu kam, dass der VfL mit der gleichen (erfolgreichen und offensiven) Aufstellung wie beim 3:1-Erfolg in Hamburg auflief.

Das Spiel hätte für Fortuna nicht schlechter anfangen können. Bereits in der dritten Minute gab es eine Art Notbremse, die Schiedsrichter Frank Willenborg erst am Videobildschirm erkannte und dann auf Elfmeter sowie Rote Karte entschied. Kristoffer Peterson war der Übeltäter, der Simon Zoller durch das Ziehen am Trikot am Einschießen fast auf der Torlinie bremste. Klare Torchance verhindert, Rot war die Konsequenz. Danny Blum verwandelte zudem den Elfmeter zum 1:0. Somit ging die Taktik mit dem Stürmer, der auf links auch nach hinten aufpassen sollte, nicht auf. Die Folge: Vierter Platzverweis und sechster Elfmeter gegen Fortuna im neunten Spiel.

Fortuna wehrt sich, kann aber gegnerische Chancen nicht verhindern

Die Gäste wirkten nicht besonders geschockt und versuchten das Spiel offen zu halten und sich nicht in der eigenen Hälfte zu verschanzen. Aus der Dreierkette wurde eine Viererkette mit Danso auf links, der damit allerdings zunächst seine Probleme hatte, weil Prib weiter vorne störte und zum mutigen, frühen Angreifen der zehn Düsseldorfer beitrug. Allerdings wurden viele Bälle früh verloren, vor allem Kenan Karaman bekam kein Bein auf die Erde.

Fast wurde das bestraft gegen Gastgeber, denen im gebundenen Angriff wenig einfiel, aber Fehler sofort nutzten. Als Andre Hoffmann am Mittelkreis patzte und Blum allein aufs Fortuna-Tor zulief (30.) hätte es 2:0 heißen können, aus Bochumer Sicht sogar heißen müssen. Wenig später kam der Torschütze erneut frei zum Schuss, vergab aber erneut kläglich. Edgar Prib ging es beim ersten Torschuss der Fortuna nicht viel besser, nachdem auch die Westfalen gepatzt hatten. Allerdings war der Ex-Hannoveraner nicht frei zum Schuss gekommen. Bochum wartete auf Fehler, die Fortuna auf den einen Angriff.

Zunächst konnte Kastenmeier dreimal retten…

Das Bild änderte sich nach der Pause zunächst nicht, auch weil die Gäste nicht sofort wechselten. Rösler brachte erst zwei neue Spieler, um zu Kontermöglichkeiten zu kommen, als 60 Minuten gespielt waren. Vorher hatte zweimal Florian Kastenmeier weit aus seinem Tor kommen müssen, um knifflige Situationen zu entschärfen. Nicht nur in diesen Situationen zeigte Fortunas bester Spieler sein großes Können. Als Karaman erneut nicht aufpasste, war aber auch sein Schlussmann geschlagen. Der türkische Nationalspieler ging beim Eckstoß nicht mit seinem Gegenspieler mit. Und Ex-Fortune Robert Tesche kam per Kopf zum 2:0.

Die Düsseldorfer versuchten größeres Risiko und wechselten dreimal. Aber das 0:2, erneut nach einem Standard, hatte die Moral ganz offensichtlich empfindlich getroffen. Der Trainer wechselte im Hinblick auf das Darmstadt-Spiel am Freitag wichtige Spieler aus, und hinten nahm das Schicksal seinen Lauf. Das 0:3 durch Zulj und das 0:4 – trotz Kopfverletzung von Piotrowski lief das Spiel weiter – durch Zoller und das 0:5 durch Pantovic waren logische Folge der Einstellung der Fortunen in der letzten halben Stunde und der Leistung der cleveren Bochumer.

Statistik:
Bochum:
Riemann – Gamboa, Bella Kotchap, Leitsch, Soares – Losilla, Tesche (84.  Masovic) – Blum (77. Pantovic), Zulj (77. Eisfeld), Holtmann (68. Ganvoula) – Zoller (77. Bockhorn)
Fortuna: Kastenmeier – Klarer, Hoffmann, Danso – Zimmermann, Bodzek (64.- Piotrowski), Peterson – Appelkamp (74. Morales), Prib (64. Borello) – Hennings (64. Kownacki), Karaman (80. Pledl)
Kader: Wolf –  Krajnc, Zimmer, Ofori
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Zuschauer: 0 (offiziell)
Tore: 1:0 (6. FE.) Blum, 2:0 (58.) Tesche, 3:0 (72.) Zulj, 4:0 (74.) Zoller, 5:0 (90. +2) Pantelic
Gelbe Karten: Soares / Karaman (1.), Kownacki (2.)
Rote Karte: (3. Nimute) Peterson
Spielnote: 4
Beste Spieler: Kastenmeier / Tesche
Spielfazit: Erneut brachte eine Undiszipliniertheit die Fortuna nicht nur in Unterzahl sondern zudem früh in Rückstand. Lange hielt die Rösler-Elf dagegen, wollte unbedingt mit Risiko zum Ausgleich kommen. Nach dem 0:2 war das Spiel gelaufen.

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