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„Es ist wichtig, direkt ein Topspiel zu haben“

DHC-Trainer Sebastian Folkers vor dem Neustart der Feldhockey-Saison

Foto: Hans Kramhöller

von Bernd Schwickerath

Am Samstag geht es auch im Feldhockey wieder los. Nach fast zehn Monaten Pause steigen die beiden Düsseldorfer Zweitligisten in die Saison ein. Die ist gleichzeitig die Fortsetzung der alten und eine neue: Man nimmt die Punkte mit, spielt aber noch mal zwei komplette Serien. Der DSD (4.) muss zum Auftakt um 16 Uhr zu Schwarz-Weiß Köln (9.), der DHC (2.) spielt bereits um 14 Uhr das absolute Topspiel beim Gladbacher HTC (1.). DHC-Trainer Sebastian Folkers beantwortet die wichtigsten Fragen vor dem Neustart.

Herr Folkers, wie liefen die vergangenen Monate für Ihre Mannschaft? Kann die nach so langer Pause direkt wieder am Leistungslimit spielen?

Sebastian Folkers: Lange fehlte uns ein Fixpunkt, auf den man hintrainiert. Wir haben das ein wenig ins Blaue gemacht, das war für Jungs von der Motivation her nicht immer einfach. Außerdem war durch den Föderalismus unklar, wie es überhaupt weitergeht, welche Regeln für uns im Westen oder Teams aus Hamburg gelten. Aber jetzt sind wir alle froh, dass es losgeht. Wir haben viel trainiert und aufgearbeitet, aber ob man direkt am Limit spielt? Schwer zu sagen. Wenn ich mir gestern das Spiel in Krefeld zum Bundesliga-Aufstieg ansehe, war das am Anfang leicht zerfahren, das ist aber auch normal nach so einer langen Zeit. Da kann man Testspiele noch und nöcher gemacht haben, die bei uns übrigens sehr gut und ordentlich waren, aber wenn die Bundesliga losgeht, ist das noch mal etwas anderes. Im Grunde wird das eine sehr große Wundertüte zu sehen, wo man steht. Die Indikatoren, die wir durch Training und Testspiele haben, sind aber äußerst positiv. Jetzt geht es halt darum, das am Wochenende auf die Platte zu bringen.

Der Spielplan beschert dem DHC direkt das absolute Topspiel in Mönchengladbach, Erster gegen Zweiter. Ist das ungünstig oder genau das Richtige zum Start?

Folkers: Genau das Richtige. Es ist wichtig, direkt ein Topspiel zu haben, das den Eindruck nicht trügt. Wenn man gegen vermeintlich schwächere Gegner antritt, kann man sich durch ein gutes Ergebnis besser fühlen, als die Leistung eigentlich war. So haben wir jetzt ein ganz ehrliches Spiel gegen den Tabellenführer. Dafür spielt man Hockey, wir freuen uns total drauf. Trotzdem ist es noch lange kein Entscheidungsspiel. Denn durch den geänderten Modus wird noch viel passieren.

Der Modus ist ein gutes Stichwort. Die Saison wurde umgeplant, geht jetzt über drei Halbjahre bis in 2021. Eine sinnvolle Lösung aus Ihrer Sicht? Und nimmt das etwas den Druck vor dem Spiel in Mönchengladbach?

Folkers: Den Druck nimmt es nicht, weil es oben ein Dreikampf bleiben wird und jeder Punkt zählt. Grundsätzlich bin ich zwiegespalten, was die Änderung angeht. Wir haben die alte Saison ja nicht abgeschlossen, sie wird fortgeführt. Das, was wir uns in der Hinrunde erarbeitet haben, hat also bestand. Die ausgefallene Rückrunde ist quasi noch mal eine Hinrunde. Im Frühjahr wird die Tabelle dann geteilt, die oberen Fünf und die unteren Fünf spielen noch mal eigene Runden um Auf- und Abstieg aus. Der Vorteil ist, dass wir gegen jeden direkten Konkurrenten mehrmals spielen und es mehr Topspiele gibt. Der kleine Nachteil ist aber, dass beispielsweise der Fünfte der oberen Gruppe so weit vom Aufstieg sein dürfte, dass die Runde für ihn wenig sportlichen Wert hat. Und was verloren gehen könnte, sind Derbys wie das in Köln, wenn die Teams aus einer Stadt in unterschiedlichen Gruppen spielen. Derbys sind eben immer etwas ganz Besonders, die will man gern spielen.

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