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„Erbarme, de Hesse komme!“

Frei nach den „Rodgau Monotones“: Was kommt denn da für’n wüster Krach aus Frankfurt, Darmstadt, Offenbach?

Und mit “so etwas” musste sich die DEG im ersten Pre-Playoff-Spiel am Dienstag auseinandersetzen. Man kann der vergebenen Chance, direkt in die Play-offs einzuziehen nachtrauern, rumjammern, fluchen und die Tischplatte demolieren, oder man nimmt die Herausforderung an und debattiert mit den Hessen auf dem glatten Geläuf.

Woran merkt man, dass Play-offs sind? Es kribbelt, die Zuschauer strömen in Massen (ok, das war jetzt übertrieben, 5355 sind mittelmäßig) und auch die Auswärts-Fans pfeifen darauf, dass man am nächsten Tag früh raus muss – Schlaf wird eh überbewertet – und nehmen die knapp 250 km leicht auf sich. Berlin wäre mit 570 km härter geworden, aber die haben ja freiwillig-gezwungen Sommerpause.

Man durfte sehr gespannt sein, wie es mit der Motivation der Hansson-Schützlingen stand und wie das physische Spiel der Löwen auf die DEG wirkte, ließen sich die sicher von ihrer beeindruckenden ersten DEL-Saison tragen. In Dominik Bokk und Carter Rowney haben die Frankfurter zudem gleich zwei Stürmer unter den ersten zehn in der Torschützen-Liste dieser Saison. Auf das Duell mit Düsseldorfs-Scharfschützen Tobi Eder und Stephen MacAulay war ich sehr gespannt.

Bis zum ersten Power-Break im Drittel wollte man wohl das alles wieder gut machen, was gegen Mannheim nicht wirklich lief. Pressing und stetes Anrennen auf das Löwen-Tor, ein Bombardement von Gogulla und Co., so dass man einen Knoten in die Blickvorrichtung bekommen konnte. Wenn nur das schwarze Hartgummi ins richtige Netz einschlagen würde. So wirklich erntete man erneut nicht, was man säte.

Das man den Kessel nicht dauerhaft unter Druck halten konnte, war dem Zuschauer wie dem TÜV-Sachverständigen sonnenklar. So plätscherte das Spiel im zweiten Drittel eine ganze Zeit lang wie ein Bächlein im Allgäu an einem heißen Sommertag so vor sich hin. Bis dann dreimal kurz hintereinander die Schleuse geöffnet wurde und die Schleusenwärter Blank, Schiemenz und MacAulay ihren Job ausgezeichnet machten. Nicht unverdient 3:0 nach dem zweiten Drittel. Goalie Hildebrand auf Seiten der Frankfurter träumte wohl schon von einer hübschen Wohnung an der Spree, unhaltbar ist anders.

Im letzten Drittel wurde souverän verwaltet und für das allgemeine Wohlbefinden netzte Barta wunderbar – nach einem Alleingang – gegen „Offen-wie-ein-Scheunentor”-Hildebrand ein. Da war der Handkäs gegessen.

Das Raubein Olsen leistete sich seine obligatorische große Strafe, was Kollege Daniel Fischbuch zum Anlass nahm, sich auf den Spielberichtsbogen unter der Rubrik „Torschütze“ zu verewigen. Ein schon sehr verdientes 5:0 im ersten Pre Playoff-Spiel der Hansson-Gang und Freitag kann der Sack zugemacht werden in Frankfurt.

Euer Heiko Sauer

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