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Entscheidung vertagt

DEG verliert Spiel zwei in der Verlängerung

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Durch das 5:6 vor gerade einmal 5816 Zuschauern im PSD BANK DOME geht die „Best-of-three“-Serie zwischen den Düsseldorfern und den Nürnberg Ice Tigers in ein entscheidendes drittes Spiel.

Für die Düsseldorfer EG geht es am Freitagabend zurück nach Nürnberg. Dabei sah es über weite Strecken des zweiten Play-off-Spiels zwischen der DEG und den Ice Tigers so aus, als könne die Mannschaft von Trainer Thomas Dolak das Ticket für das Viertelfinale gegen den EHC München buchen. Doch weder eine 4:1- noch eine 5:3-Führung reichten am Ende aus. In der achten Minute der Overtime gelang Nürnberg das siegbringende 6:5.

5816 Zuschauer erlebten im PSD BANK DOME eine Play-off-Achterbahnfahrt ohne Happy End für die Düsseldorfer Eishockeyprofis. Die Kulisse durfte angesichts dessen was auf dem Spiel stand als tiefenttäuschend bezeichnet werden. Da zog auch das miese Aprilwetter nicht als Ausrede. Doch diejenigen, die gekommen waren, machten teilweise Lärm für 10 000 und waren bis tief ins Schlussdrittel voller Hoffnung, dass ihre Mannschaft die Serie mit 2:0-Siegen zumachen würde. „Das ist Play-off-Eishockey“, sagte Co-Trainer Daniel Kreutzer. „Jetzt fahren wir nach Nürnberg und wollen es im dritten Spiel für uns klarmachen.“

47 Strafminuten in einem mitreißenden ersten Drittel

Beide Mannschaften transportierten die Intensität aus Spiel eins zu 100 Prozent ins zweite Duell. Wie schon in Nürnberg glückte der DEG der bessere Start. Verteidiger Bernhard Ebner traf nach gerade einmal 79 Sekunden zur 1:0-Führung. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels fand vieles von dem, was sich am Dienstagabend angestaut hatte, ein entsprechendes Ventil. Kleinere und größere Fouls gab es im Minutentakt, die Schiedsrichter Andrew Bruggeman und Andrew Wilk erlebten arbeitsreiche erste 20 Spielminuten, in denen sie insgesamt 47 Strafminuten verhängten.

Nach einem Check von Christopher Brown gegen den Kopf von Torschütze Ebner belegten die Referees den Nürnberger mit einer Matchstrafe. Die dazugehörige fünfminütige Überzahl war schon fast abgelaufen, als Daniel Fischbuch (17.) auf 2:0 erhöhte. Nur 38 Sekunden später erbebte der Dome abermals. Jerry D’Amigo nutzte einen Patzer von Nürnbergs Goalie Niklas Treutle zum 3:0.

Anschlusstreffer kurz vor der zweiten Pause lässt Momentum wechseln

Ein bisschen weniger hitzig kam der zweite Abschnitt daher. Nürnberg suchte den Türöffner und fand ihn mit dem 1:3-Anschlusstreffer von Dane Fox (30.) in einer Vier-gegen-vier-Situation. Aber die nächste Parallele aus Spiel eins ließ nicht lange auf sich warten. Hatte zwei Abende zuvor Daniel Fischbuch das erste Tor der Ice Tigers zügig mit dem nächsten Düsseldorfer Schuss ins Glück beantwortet, zeichnete für solchen diesmal Tobi Eder (32.) verantwortlich.

Foto: Birgit Häfner

Zur Kategorie „absolut unnötig“ zählte aus Sicht der DEG der Gegentreffer zum 4:2, den Fox drei Sekunden vor der zweiten Pause bejubelte. Und spätestens mit dem Nürnberger Powerplaytor durch Daniel Schmölz (48.) war die Begegnung zur Mitte des dritten Drittels wieder offen. Aber erneut fanden die Rot-Gelben die passende Antwort. Kapitän Alexander Barta (52.) schaufelte die Scheibe aus spitzem Winkel an Treutle vorbei.

Das 5:3 hätte die Entscheidung sein sollen – war es aber nicht. Fox (54.) sorgte mit seinem dritten Treffer des Abends erst für neue Hoffnung auf Seiten der Ice Tigers, dann glich Patrick Reimer (56.) aus. Offensiv lief so gut wie nichts mehr zusammen, defensiv machte sich der Ausfall von Verteidiger Kyle Cumiskey, der Ende des zweiten Abschnitts mit einer Schulterverletzung vom Eis fuhr, deutlich bemerkbar. Die Partie ging in die Verlängerung. Beide Teams hatten in dieser den Siegtreffer auf dem Schläger, Gregor MacLeod gelang dieser nach sieben Minuten und 35 Sekunden – und der Dome verstummte.

Statistik: Düsseldorfer EG – Nürnberg Ice Tigers 5:6 n.V. (3:0, 1:2, 1:3, 0:1)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Cumiskey, Zitterbart – Järvinen, Ebner – Geitner, Trinkberger; Angriff: O’Donnell, Barta, Eder – Proft, MacAulay, Fischbuch – D’Amigo, Svensson, Ehl – Bittner, Mayenschein, Fischer – Schiemenz
Schiedsrichter: Bruggeman/Wilk
Tore: 1:0 (1:19) Ebner (Fischbuch, MacAulay), 2:0 (16:57) Fischbuch (MacAulay, D‘Amigo/5-4), 3:0 (17:35) D’Amigo (Ebner, Fischbuch), 3:1 (29:39) Fox (Fleischer, Karrer), 4:1 (31:45) Eder (O’Donnell, Cumiskey), 4:2 (39:57) Fox (Ustorf, Kislinger), 4:3 (47:21) Schmölz (Sheehy, Welsh/5-4), 5:3 (51:28) Barta (Eder, O’Donnell), 5:4 (53:59) Fox (Parlett, Bender/5-4), 5:5 (55:14) Reimer (Schmölz, Ustorf), 5:6 (67:35) MacLeod (Friedrich)
Zuschauer: 5816
Strafminuten: 23 – 20 plus 20 (Matchstrafe/Brown)
Torschüsse: 22:36

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