Foto: Birgit Häfner

Eishockey

DEG ist sportlich abgestiegen

3:0-Sieg gegen Wolfsburg reicht nicht.

Es war eines der besten Saisonspiele der Düsseldorfer Eishockeyprofis. Und doch herrscht am Freitagabend im PSD BANK DOME Tristesse. Denn Konkurrent Augsburg gewinnt mit 3:2 in Iserlohn und bleibt aufgrund der besseren Tordifferenz vor der DEG. Die letzte Möglichkeit auf den Klassenverbleib ist nun, dass der Meister der DEL2 keiner der Klubs ist, der aufsteigen möchte und eine entsprechende Lizenz beantragt hat. Doch diese Wahrscheinlichkeit ist gering.

Um 21.49 Uhr stand die Düsseldorfer EG offiziell als sportlicher Absteiger aus der Deutschen Eishockey Liga fest. Im 52. und damit letzten Hauptrundenspiel gewann die Mannschaft von Cheftrainer Steven Reinprecht nach einer engagierten Leistung zwar mit 3:0 (1:0, 2:0, 0:0) gegen die Grizzlys Wolfsburg. Doch Konkurrent Augsburg gewann zeitgleich mit 3:2 in Iserlohn und bleibt damit dank der besseren Tordifferenz vor der DEG auf Tabellenplatz 13.

Die Reaktionen von den Rängen waren gemischt, auch aufgrund der zeitlichen Abfolge. Denn nach der Schlusssirene gab es zunächst Applaus für die Leistung. Als die Partie in Iserlohn, deren Schlussphase alle über den großen Videowürfel verfolgten, zu Ende war, gab es vor allem von Seiten der Ultras Pfiffe und Wut. Und ansonsten viele Tränen und leere Blicke.

Als letzte Ausfahrt bleibt, dass der Champion der DEL2-Play-offs keines der fünf Teams ist, das eine DEL-Lizenz gestellt hat und im Falle der Meisterschaft den Weg in die höchste deutsche Spielklasse antritt. Unter den bereits für das Viertelfinale qualifizierten Klubs würden allerdings (aktuell) nur die Ravensburg Towerstars und der EHC Freiburg nicht aufsteigen. Die Wahrscheinlichkeit ist also nicht allzu hoch.

Gogulla: „Ein schwarzer Tag für die DEG“

36 Mal Tabellenletzter, fast 200 Gegentore und in 52 Spielen nur elf glatte Siege nach 60 Minuten – Zahlen, die viel aussagen. Und doch lag es natürlich nicht am 52. Spieltag, sondern an den vielen (hohen) Niederlagen im Saisonverlauf. Wenn das Team mit derselben Konsequenz und Einstellung am vergangenen Dienstag in Augsburg aufgetreten wäre, das Spiel am Freitag hätte den Charakter eines Schaulaufens gehabt – aber auch im Eishockey zählen Konjunktive nun mal nichts.

„Wir haben das ganze Jahr über keine defensive Stabilität reinbekommen“, sagte Kapitän Philip Gogulla. „Als Spieler sind wir für verantwortlich. Wir stehen auf dem Eis und haben es nicht hinbekommen. Heute ist ein schwarzer Tag für die DEG.“

Rymsha mit Doppelpack, Richards trifft zum 3:0

Dabei erwischte diese einen perfekten Start. Gleich im ersten Wechsel sorgte Drake Rymsha auf Zuspiel von Alexander Blank für das 1:0 – nach gerade einmal 27 Sekunden. Es war genau das Zeichen, dass die Anhänger von ihrer Mannschaft sehen wollten. Und auch wenn es im Verlauf des ersten Drittels keine weiteren Treffer gab, so setzen die Düsseldorfer weitere Zeichen, indem sie sich teilweise schon in der neutralen Zone in Pässe der Grizzlys warfen und insgesamt wach und aufgeräumt auftraten.

Im zweiten Drittel knüpfte die DEG an den guten Beginn an und machte ein richtig gutes Eishockeyspiel. Rymsha (27.) fälschte einen Schuss von Bernhard Ebner zum 2:0 ab. Kurz darauf saßen Tyler Gaudet und der Doppeltorschütze für 1:32 Minuten gemeinsam auf der Strafbank. Doch die Düsseldorfer verteidigten die Drei-gegen-fünf-Unterzahl mit Glück und Geschick und hielten den Zwei-Tore-Vorsprung. Justin Richards (39.) besorgte vor der zweiten Pause das 3:0.

Im Schlussabschnitt drückte Wolfsburg, das durch die Niederlage die erste Play-off-Runde verpasste, noch einmal mächtig aufs Gaspedal. Doch die DEG verteidigte im Kollektiv sehr gut, verschaffte Goalie Henrik Haukeland den Shut-out und durfte nach dem Anschlusstreffer der Iserlohn Roosters zum 2:3 noch einmal hoffen. Doch der Ausgleich am Seilersee fiel nicht mehr. Und so blieben nur noch Tristesse und Tränen.

Statistik: Düsseldorfer EG – Grizzlys Wolfsburg 3:0 (1:0, 2:0, 0:0)
DEG/Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Akdag, Postma – Cumiskey, McCrea – Ebner, McKiernan – Ankert; Sturm: Gogulla, Rymsha, Blank – O’Donnell, Gaudet, Ehl – Braun, Schofield, Richards – Roßmy, Üffing
Schiedsrichter: MacFarlane/Ansons
Tore: 1:0 (0:27) Rymsha (Blank), 2:0 (26:20) Rymsha (Ebner, Üffing), 3:0 (38:29) Richards (Schofield)
Zuschauer: 11.935
Strafminuten: 8:4
Torschüsse: 17:39