Die Interessengemeinschaft der Veranstalter deutscher Straßenläufe, die German Road Races (GRR), trifft sich am kommenden Wochenende (26./27. November 2016), zu ihrer Jahres-Mitgliederversammlung in Paderborn. Dabei stehen auch brisante Themen wie „Doping und kein Ende?!“ und „Medaillen um welchen Preis?“ auf der Tagesordnung. Zu diesen „heißen Eisen“ wird es auch eine öffentliche Podiumsdiskussion (26. November, 10 Uhr) im historischen Rathaus in Paderborn
geben. Unter den Diskutanten wird auch Jan H. Winschermann sein. Als Veranstalter des „METRO GROUP Marathons Düsseldorf“ und des „Stadtwerke Düsseldorf Halbmarathons auf der Kö“ ist Winschermann GRR-Mitglied und folglich auch bei der GRR-Jahrestagung dabei.
Bei ihm hätte es der GRR-Aufforderung, in Sachen Doping Klartext zu reden, nicht bedurft. „Wir achten schon seit Jahren darauf, dass beim METRO GROUP Marathon Düsseldorf und beim Stadtwerke Düsseldorf Halbmarathon auf der Kö nur saubere Spitzenathleten antreten“, erläutert Winschermann. „So wurde auch schon ein Läufer, bei dem der Verdacht bestand, gedopt zu haben, wieder ausgeladen. Beim Thema Doping verstehe ich keinen Spaß.“ So werden auch beim METRO GROUP Marathon Düsseldorf regelmäßig von den Siegern und einigen ausgelosten Top-Läufern Doping-Proben genommen. „Erst nach der Analyse in einem anerkannten Doping-Labor und bei negativem Ergebnis sind die Resultate für uns offiziell“, meint Winschermann.
Ihm ist klar, dass bei Dopingverzicht die Chancen auf deutsche Läufer-Medaillen bei internationalen Meisterschaften deutlich sinken, aber im Sinne eines sauberen Sports ist Winschermann das wert. „Wir dürfen nicht des schnell verblassenden Ruhmes wegen betrügen und Menschen gesundheitlich manipulieren. Das ist unethisch, unmoralisch und auch illegal. Der Preis für Medaillen wäre eindeutig zu hoch“, stellt Winschermann klar.
Beim GRR-Diskussionsforum mit Marathon-Olympiastarter Julian Flüge, der dreimaligen deutsche Sprintmeisterin Inna Weit, dem Ex-Cheftrainer Lauf des Deutschen Leichtathletik Verbands (DLV) Wolfgang Heinig, dem langjährigen Bundestrainer Langstrecke Lothar Pöhlitz, der früheren Weltklasseläuferin und jetzigen Marathon-Bundestrainerin Katrin Dörre-Heinig, dem Sportwissenschaftler und Sprint- Erfolgstrainer Thomas Prange, dem sportlichen Leiter des METRO GROUP Marathons Düsseldorf Christoph Kopp, dem Herausgeber des Laufmagazins „Spiridon“ Manfred Steffny und dem Chefredakteur des Magazins „Leichtathletik“ Ralf Kerkeling dürfte Winschermann auf offene Ohren treffen. Ob es was nutzt? Auf jeden Fall kann die öffentliche Podiumsdiskussion bei der GRR-Tagung einen wertvollen Beitrag zu einer öffentlichen Diskussion über die Glaubwürdigkeit der Leichtathletik und im Besonderen des deutschen Laufsports beitragen.
(TH)
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