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Unendliche Geschichte der ART Giants geht weiter

Jetzt ist sogar der Aufstieg für Düsseldorfs Basketballer möglich

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die „unendliche Geschichte der ART Giants nimmt kein Ende. Nach dem überraschenden zweiten Auswärtssieg im Viertelfinal-Play-off in Koblenz steht jetzt das Halbfinale gegen Ulm mit diesmal möglicherweise zwei Heimspielen für die Düsseldorfer Korbjäger auf dem Programm. Dass jetzt bei den ART Giants noch jemand über eine Favoritenstellung, Druck oder Nervenbelastung spricht, hält Trainer Florian Flabb für völlig abwegig. Es gilt nur noch diese Spiele zu genießen und das Bestmögliche daraus machen. Von Aufstieg redet in der NRW-Landeshauptstadt niemand – vielleicht aber bald?

Durch den 82:79-Auswärtssieg bei den EPG Baskets Koblenz konnten die die ART Giants Düsseldorf am Sonntag den Einzug ins Play-off-Halbfinale der 2. Basketball-Bundesliga ProB bejubeln. Der Trainer spricht von einer großartigen Mannschaftsleistung, hebt dennoch Booker Coplin heraus, der nicht nur 31 Punkte erzielte, sondern auch angeschlagen in die Partie gegangen war. Der US-Amerikaner hatte großen Anteil am Erfolg in Koblenz, traf er doch auch aus fast unmöglicher Position beim letzten Angriff zum Sieg.

Es waren dann Momente voller Emotionen, als die Schlusssirene in der Arena in Koblenz ertönte und die Spieler, Trainer und Betreuer der Gäste gemeinsam mit den rund 40 mitgereisten Fans aus Düsseldorf den Einzug ins Playoff-Halbfinale bejubelten. Das Unmögliche war möglich gemacht worden, nachdem am Freitag die Koblenzer beim Auswärtssieg in Düsseldorf gezeigt hatten, welches Potenzial in ihrer Mannschaft steckt.

Das ganze Spiel über ist der Spielstand „eng“

„Uns ist es gelungen, das gesamte Spiel etwas langsamer zu gestalten, um das Umschaltspiel der Koblenzer besser kontrollieren zu können“, sagte Florian Flabb. „Am Ende hatten wir vielleicht das Quäntchen Glück oder es ist halt das, was man sich hart erarbeitet hat.“

Florian Flabb, der Trainer der ART Giants. Foto: Kenny Beele

Viele Fans hatten im Livestream und am Liveticker daheim mitgezittert und bissen sich ins Knie, weil sie nicht an Ort und Stelle waren, um die Mannschaft zu unterstützen. Sogar Hardcore-Anhänger hatten nicht mehr geglaubt, dass die Geschichte in dieser Saison für die ART Giants weitergehen würde.

Schon im Anfangsviertel war es sehr eng zwischen beiden Teams zugegangen, und die Zuschauer in der Arena hatten spürten schnell gespürt, dass diese Partie nicht vorzeitig entschieden sein würde. Mit 19:18 ging es für die Gäste in die erste kurze Viertelpause. Im Verlauf des zweiten Abschnitts gab es packende Duelle von jenseits der Dreierlinie, wobei Booker Coplin so dafür sorgte, dass die Düsseldorfer ihre Führung halten konnten. Beim 46:42 schickte die Sirene die beiden Teams in die Halbzeitpause.

Entgegen den vorherigen Partien in dieser Serie kam es nicht zu einem Einbruch eines der Teams nach dem Wechsel, das Spiel blieb ungeheuer spannend. Die Rheinländer blieben vorne und gingen mit einer knappen Führung ins letzte Viertel (62:57).

Erst in der Schlussphase ging Koblenz erstmals in Führung

Das Schlussviertel bot den Zuschauern in der Arena ein absolutes Wechselbad der Gefühle. Nahezu jeder Angriff hatte auf den letzten Metern einen Führungswechsel auf der Anzeigetafel zur Folge, so dass es keinen Fan mehr auf dem Sitzplatz hielt, als die Begegnung auch in der letzten Spielminute noch völlig offen war.

Als Brian Butler den Baskets dann aus der Mitteldistanz die 79:78-Führung besorgte, griff Flabb sofort zur letzten Auszeit. Den Düsseldorfern blieben noch 24 Sekunden Spielzeit. Rund zwei Sekunden vor Spielende landete der Ball in den Händen des überragenden Coplin, der aus weiter Ferne abzog, den Dreier eiskalt versenkte und die Fans im Gästeblock in Begeisterung versetzte. Diesen Vorsprung verteidigte das Flabb-Team so energisch, dass Koblenz nicht mehr zum Zug kam. Coplin verwandelte sozusagen als Schlusspunkt noch den letzten Freiwurf zum 82:79-Endstand aus Düsseldorfer Sicht.

Mark Gebhardt – rechts auf dem Foto – setzt sich kraftvoll durch Foto: Kenny Beele

Im Play-off-Halbfinale treffen die ART Giants nun am Samstag um 19 Uhr in der Comenius-Halle auf die „Orange Academy“ aus Ulm. Und am Freitag, 13. Mai ist das Rückspiel in Ulm, bevor ein drittes Spiel, falls es nötig wird, für den Sonntag, 15. Mai angesetzt ist. Ulm ist ein starker Konkurrent, der sich in zwei Spielen gegen den Vorrundensieger in der Nordgruppe, den Baskets aus Münster, durchsetzte. 

„Wir haben uns über das Jahr weiterentwickelt und sind deutlich stabiler geworden. Wir freuen uns riesig über den Einzug ins Halbfinale“, sagte Flabb, der sich über das offensiv ausgeglichenste Spiel der Mannschaft in dieser Serie begeistert äußerte. „Obwohl Booker herausstach, es kam auch superviel von den anderen Spielern.“ Der Trainer hat dann gestern am frühen Morgen direkt begonnen, sich per Video auf den nächsten Gegner vorzubereiten. „Ich werde den Jungs die wichtigsten Szenen zeigen, und dann werden wir uns unterhalten und nach Lösungen suchen, um gegen diese junge, starke und schnelle Mannschaft gut auszusehen“, sagte Flabb.

ART Giants: Coplin (31), Lollis Jr. (13), Aunitz (9), Gebhardt (7), Mikutis (7), Mpacko (7), Boner (6) Uzoma (1), Giddens (1)

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