D.SPORTS

Home of Sports

“Deutscher Meister wird man ja nicht alle Tage…“

Plötzlich Deutscher Meister: Maximilian Thorwirth vom SFD 75 hat am Wochenende den Titel über 3000 Meter gewonnen und damit seine hervorragende Hallensaison noch gekrönt. Die Traum von den Olympischen Spielen lebt damit weiter, der Leichtathlet aus dem Stockheim Team Düsseldorf arbeitet jetzt daran, dass der auch in Erfüllung geht.

Herzlichen Glückwunsch! Wie wie war das Wochenende?

Es war sehr geil! Deutscher Meister wird man ja nicht alle Tage. Gerade der Sport ist ja sehr schnelllebig. Ich habe jetzt meinen ersten Titel bei den Erwachsenen geholt, meine Eltern, Freunde und Trainer waren dabei. Das macht schon Spaß.

Haben Sie das absehen können?

Naja, ich wusste, dass ich zumindest Mitfavorit bin. Beim PSD-Bank-Meeting habe ich ja die schnellste Deutsche Zeit über 3000 Meter gelaufen in diesem Jahr. Eine Medaille war deshalb definitiv das Ziel. Es war ungewohnt mal als Favorit in eine DM zu gehen, deshalb war ich auch ein bisschen nervös vorher. Dass es wirklich klappt, wusste ich dann tatsächlich erst im Ziel. Ich hatte zwar Vorsprung, aber das habe ich beim Lauf gar nicht gemerkt. Dann hat der Hallensprecher kurz vor dem Ziel gesagt, dass Florian Orth nochmal anzieht. Da ging es zwar nur um den Endspurt um Platz drei. Ich hatte aber gedacht, er kommt jetzt hinter mir nochmal ran. Dann habe ich angezogen und erst im Ziel alles realisiert.

Die Zeit war mit 7:53 Minuten drei Sekunden langsamer als beim PSD-Bank-Meeting. Trotzdem zufrieden?

Die Zeit war mir ehrlicherweise egal, auch wenn ich mit 8:20 gewonnen hätte, wäre ich zufrieden gewesen. Aber im Nachhinein ist es schön, noch einmal eine schnelle Zeit gelaufen zu sein und die Düsseldorfer Zeit damit zu bestätigen. Das zeigt, es war kein Ausrutscher, ich habe dieses Niveau.

Sie haben Ihre persönliche Bestzeit um 20 Sekunden verbessert. Hatten Sie damit gerechnet, so schnell zu sein?

Das kommt darauf an, wann Sie mich gefragt hätten. Nach der letzten Saison, etwa im Oktober hätte ich damit niemals gerechnet. Ich weiß aber, dass ich im Oktober, November, Dezember, sehr gut trainiert habe und im Trainingslager im Januar in Portugal hat sich angedeutet, dass solche Zeiten möglich sind. Dann war es nicht mehr so überraschend.

Wie geht es weiter?

Sonntag und Montag habe ich ein bisschen gefeiert. Seit Dienstag liegt der Fokus auf der Draußen-Saison. Am 8. März geht es nach Kenia ins Höhentrainingslager und dann geht das harte Training aufs neue los.

Was brauchen Sie, um sich für Tokio zu qualifizieren?

Durch das gute 3000-Meter-Rennen in Düsseldorf und die hohe Punktzahl habe ich quasi die Chance auf Tokio behalten.Die Pflicht in der Hallensaison habe ich erfüllt. Jetzt brauche ich zwei gute 5000-Meter-Rennen mit hohen Punktzahlen, um mich über die Weltrangliste für Olympia qualifizieren zu können.

Sie sind Anfang der Saison die 1500 Meter gelaufen, dann die 3000 und jetzt die 5000. Wie groß ist die Umstellung?

Das ist eigentlich gar nicht so schwierig. 1500 und 3000 sind gar nicht so weit auseinander. Mir kommt entgegen, dass ich früher 1500-Meter-Läufer war. Ich bin ja erst letztes Jahr umgestiegen. Dadurch habe ich noch die Schnelligkeit für diese Strecke. Das Training ist gar nicht so unterschiedlich. Im Rennen ist die 1500 schon taktischer und schwieriger als die 5000, weil es schneller geht. Wenn man zum Beispiel in einer Meisterhaft zum falschen Zeitpunkt an der falschen Position, dann ist alles vorbei. Bei 5000 hat man etwas mehr Zeit, seine Taktik umzusetzen.

Wann geht‘s ans Eingemachte?

Bis Anfang April bin ich in Kenia, dann geht es nochmal nach Portugal. Die Saison beginnt im Mai, die DM ist Ende Juni. Es stehen noch keine konkreten Wettkämpfe fest, bei denen ich die 5000 Meter laufen werde. Da müssen wir schauen. Ich will in hochklassige Rennen kommen, um Punkte zu sammeln. Da wollen aber alle hin. Die Deutsche Meisterschaft hilft mir natürlich, das hat neue Türen geöffnet. Deshalb muss ich dann mal schauen, wo ich starten kann.

Also ein Schritt nach dem Anderen. Jetzt liegt erst einmal der Fokus auf Kenia?

Ja, das ist mein erstes Mal dort. Kenia ist das Läufer-Mekka und das wird ein Riesenerlebnis. Klar bin ich da zum Trainieren, aber es ist natürlich auch ein Erlebnis, das man mitnimmt und das einen vielleicht fürs Leben prägt. Das kann mir keiner mehr nehmen. Darauf freue ich mich.

 (PK)

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter