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Der Teilzeit-Basketballer

Deion Giddens im Portrait

Foto: Kenny Beele

Von Jonas Wagner

Das 3×3-Team Düsseldorf LFDY besteht derzeit aus den vier Spielern Shawn Gulley, Malik Müller, Jacob Mampuya und Kevin Bryant, die allesamt aus dem traditionellen Basketball kommen. Doch zu dem Quartett gesellt sich ein Fünfter, Deion Giddens, der für das Team ebenso wichtig ist.

Deion Giddens ist „Part-Timer“, Familienvater und hat obendrein noch einen Vollzeitjob. Er kommt ebenso aus dem traditionellen Fünf-gegen-fünf-Basketball und wurde von seinem jetzigen Trainer Kevin Magdowski von der trendigen Sportart überzeugt.

Kevin war damals auch mein Trainer bei den ART Giants. Er hatte mich angesprochen, ob ich Lust auf 3×3 hätte. Um ehrlich zu sein, kannte ich 3×3 aber gar nicht. Ich hatte nur mal davon gehört. Nachdem ich mir das dann angeschaut hatte, um zu sehen, ob das etwas für mich ist, dachte ich mir, ich probiere es mal aus“, erklärt Giddens. Ihn reizt am 3×3 vor allem das Tempo und dass man ohne Pausen eigentlich immer weiterspielen muss, sagt der Deutsch-Amerikaner. „So ein bisschen diese Streetball-Art.“

Solange das Team gewinnt, bin ich zufrieden“

Während die anderen vier immer auf Turnieren spielen, ist Deion Giddens meistens nur im Training dabei und versucht das Team bestmöglich zu unterstützen. Mit ihm kann im Training dann Drei gegen drei und nicht nur Zwei gegen zwei gespielt werden. Im Falle einer Verletzung rückt er dann als Ersatz ins Team. Aber auch bei Spielen, die vielleicht etwas weniger wichtig sind, spielt er, um so das Team ein bisschen zu entlasten.

Obwohl im Sport eigentlich jeder um Spielzeit kämpft, ist Giddens mit seiner Rolle zufrieden. „Jeder denkt immer, man möchte doch unbedingt starten. Aber ich fühl mich wohl auf der Bank. Es ist mir egal, ob ich eine, keine oder 30 Minuten spiele. Solange meine Mannschaft gewinnt, bin ich zufrieden“, erklärt der 28-jährige.

Foto: Kenny Beele

Giddens fiebert bei der DM am Wochenende mit

Seine Mentalität, und dass er alles versucht, um für das Team optimal da zu sein, lobt auch Trainer Magdowksi: „Es muss erst einmal einen Spieler geben, der so viel trainiert, aber nie spielt. Er reißt sich ein Bein aus und macht alles möglich, dass es dem Team gut geht. Das ist klasse.“

Gewinnen sehen möchte Giddens sein Team auch am kommenden Wochenende bei den auf dem Düsseldorfer Burgplatz stattfindenden Deutschen 3×3-Meisterschaften. Er verfolgt die Spiele via Stream, die auf dem Twitch-Kanal Trops4 ausgestrahlt werden. Sollte das Team den Titel abräumen, wäre das auch eine Bekräftigung für ihn. „Das würde meine Arbeit bestätigen, denn dann weiß ich, dass ich meine Aufgabe im Training gut mache und das Team bei Turnieren bereit ist“, sagt er.

Familie und Arbeit kommen noch vor dem Sport

Neben dem Basketballspielen hat Giddens seine Vollzeit-Stelle in einem Hotel. Er studierte Hotel-Management und erklärt: „Ich bin in meinem Job auf einem guten Weg und das möchte ich nicht aufs Spiel setzen.“

Zum Vorteil wird ihm da, dass er selbst seine Schichten eintragen kann. „Ich mache den Schichtplan und kann mich auf der Arbeit eintragen, wie ich will. Und so schaue ich dann wann ich Training habe und wann nicht und gebe mir eben Schichten oder frei. Ich plane es immer so, dass ich so viel wie möglich beim Training dabei sein kann“, so der gebürtige Bitburger.

Doch Zeit für seine Familie nimmt er sich selbstverständlich auch. Für seine Frau und seinen zehn Monate alten Sohn, dem er natürlich jetzt schon das Basketballspielen näherbringt, ist immer Zeit. Vollzeit Körbe werfen möchte Giddens daher auch gar nicht mehr, denn sonst würde sicherlich seine Arbeit und seine Zeit mit der Familie darunter leiden. „Ich finde meine Rolle gut“, sagt er.

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