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Der DYC steigt unerwartet in die zweite Liga ab

Saisonziel verfehlt

Foto: Deutsche Segel-Bundesliga / Lars Wehrmann

So richtig hat man es beim Düsseldorfer Yachtclub (DYC) noch nicht begriffen, geschweige denn bereits verdaut. Der Abstieg aus der ersten deutschen Segelbundesliga (DSBL) traf die Düsseldorfer unerwartet.

„Damit haben wir nicht gerechnet“, gesteht DYC-Liga-Steuermann Jan-Philipp Hofmann. „Wir dachten, wir performen beim Abschlussevent in Hamburg solide und bringen unsere drei Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz ins Ziel. Das hat aber so gar nicht funktioniert.“ So kam die DYC-Crew – neben Hofmann saßen auch Alexander Swade, Hendrik Lenz und Christoph Swade im Bundesliga-Einheitsboot J70 – nie richtig in Schwung, belegte unter den 18 Erstligisten auf der Außenalster lediglich Platz 18, rutschte im Gesamtklassement noch von Position 13 auf 15 ab und musste als bester Absteiger den bitteren Gang in die zweite Liga antreten. Für Hofmann, der in der Woche zuvor noch einen Europacupsieg im 505er geholt hatte, eine neue Erfahrung. „Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten zehn, fünfzehn Jahren jemals so desaströs gesegelt zu haben wie jetzt in Hamburg“, gesteht der Steuermann.

Auf der Alster kam für den ehemals einzigen Segel-Erstligisten aus NRW alles zusammen. Nicht nur, dass sie selbst nicht viel reißen konnten, nein, auch die direkten Konkurrenten um den Abstieg, der Bayerische Yacht-Club (BYC) und der Blankeneser Segel-Club (BSC), zeigten ihre mit Abstand besten Saisonleistungen. Die Bayern schafften mit Platz zwei sogar den Sprung aufs Siegerpodest und erreichten damit in der Endtabelle der DSBL Platz elf. Blankenese wurde im Heimspiel Sechster und zum DSBL-Abschluss reichte das zu Rang 14. „Ich habe das Gefühl, dass wir in dieser Saison unser Glück, dass uns zuvor treu gewesen ist, aufgebraucht hatten. Alles, was uns in den letzten sieben Jahren im Abstiegskampf gelungen ist, ging diesmal schief“, so Hofmann. „Ich werde mir die einzelnen Rennen noch mal alle anschauen und genau analysieren was passiert ist. Jetzt habe ich noch keine Erklärung dafür.“ Was er aber bereits weiß ist, dass die DYC-Crew zu viele technische und taktische Fehler gemacht hat, um vorne mitzusegeln. „Wir hatten einige gute Starts, konnten das aber kaum bis zur ersten Wendemarke transportieren“, so Hofmann. „Wir konnten unsere Stärken, die wir ja auch schon in dieser Saison gezeigt haben, nie ausspielen.“ So waren die guten Ergebnisse aus den ersten beiden der fünf Meisterschaftsevents, als der DYC mit Steuermann Hofmann auf die Liga-Eventplätze sechs und vier gesegelt waren, nicht mehr als ein vager Hoffnungsschimmer.

Zuerst hatten die Düsseldorfer in der Hansestadt kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. „Wir waren eigentlich immer zehn Zentimeter zu spät dran, um gegenüber anderen Booten das Vorfahrtsrecht zu bekommen. Wir mussten oft Fahrt raus nehmen und konnten uns so erst wieder mit zwei Bootslängen Rückstand auf die Verfolgung machen“, ärgert sich Hofmann. „Als wir dann mal auf Position zwei liegend freie Fahrt hatten, wurde das Rennen abgebrochen. Das war der einzige Lauf, der an diesem Wochenende überhaupt abgebrochen wurde. Und wir haben uns auch noch eine unnötige Strafe eingefangen.“ Die Folge: In der kommenden DSBL-Saison wird es keinen Erstligisten aus NRW geben. 

Jetzt geht es für den DYC darum, das Geschehen Revue passieren zu lassen, zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen, um demnächst den Angriff zur Rückkehr ins Segel-Oberhaus zu starten.

(JB)

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