Hätte man dem Sportlichen Leiter der Bundesliga-Abteilung des Düsseldorfer Yachtclubs (DYC) vor dem Auftakt der ersten Deutschen Segel-Bundesliga angeboten, dass die Segler aus der NRW-Landeshauptstadt auf Platz sechs kommen, hätten sie sofort zugegriffen. „Das hätte ich sofort unterschrieben, schließlich sind wir Aufsteiger“, bestätigt Jan-Philipp Hofmann. „Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit Platz sechs und unserem Auftritt in Hamburg.“ Dass die Hofmann-Crew auf der Alster mit 35 Zählern punktgleich mit dem Fünften, dem Württembergischen Yachtclub, abschnitt, ärgerte Hofmann nicht. „Sie haben eben drei ihrer elf Läufe gewonnen, wir nur einen“, so Hofmann. „Es ist alles sehr eng in der ersten Liga. Zwischen Platz drei und zwölf liegen gerade mal zehn Punkte.“ Auch der Hamburg-Gesamtsieger, der Segel- und Motorboot Club Überlingen, war mit 25 Punkten nicht unerreichbar weit weg.
Auf der Alster erwischten Hofmann, der als Steuermann fungierte, Patrick Treichel, Alexander Swade und Philipp Schrader zum Auftakt einen eher mäßigen Tag. Nach drei gesegelten Wettfahrten lagen sie lediglich auf Platz 16 im Kreise der 18 Erstliga-Vereine. „Wir haben die drei Läufe gebraucht, um reinzukommen und uns wieder an den harten Wettbewerb in der obersten Segelklasse zu gewöhnen“, so Hofmann. „Wir hatten aber dennoch ein gutes Gefühl, weil wir die Fehler, die wir gemacht haben, identifiziert hatten und davon ausgingen, sie abstellen zu können.“
Das war aber leichter gesagt als getan, denn wehten am ersten Tag nur laue, aber dafür stark drehende Winde, war der zweite Tag geprägt von heftigen Böen bis zu 25 Knoten und sehr starken Regenfällen. „Das war herausfordernd, aber wir sind sehr solide gesegelt, haben Fehler so gut es ging, vermieden und haben uns in der Rangliste kontinuierlich nach oben gearbeitet“, verrät Hofmann. Dennoch gab es Grund sich zu ärgern. „Wir haben einmal bei einem Start die Tonne berührt und mussten deshalb einen Strafkringel drehen“, erläutert der Steuermann. „Wir waren weit hinten dran, konnten aber doch noch eins der anderen Boote abfangen. Wir hatten sowieso so einige Probleme mit dem Start, haben dafür auf dem Parcours aber gut performt.“ Nach dem zweiten Tag auf der Alster hatten sich die Düsseldorfer auf Position zehn geschoben.
Der endgültige Beweis für die Erstligafähigkeiten des DYC folgte am Abschlusstag der Hamburg-Regatta. Das Düsseldorf-Quartett setzte sich in der zehnten ihrer insgesamt elf Wettfahrten gegen den Württembergischen Yacht-Club, Münchner Yacht-Club, dem Norddeutschen Regatta Verein, Blankeneser Segel-Club und Seglervereinigung Itzehoe durch und sicherte sich den ersten Laufsieg der Erstliga-Saison. „Da ist der Knoten endgültig geplatzt“, freute sich Hofmann. Und weil nach dem Laufsieg wegen des einschlafenden Windes nur noch ein weiterer Lauf gesegelt werden konnte, den die Düsseldorfer auf Platz zwei beendeten, und mit dem sich Hofmann und Crew auf Platz sechs in der Gesamtwertung verbesserten, war diese Position auch das DYC-Ergebnis im Gesamtklassement der ersten Segel-Bundesliga-Veranstaltung in diesem Jahr. „Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Wir stecken nicht von Anbeginn an im Abstiegskampf. Darauf können wir aufbauen“, urteilt der Sportliche Leiter.
Jetzt haben die Erstligisten der Segel-Bundesliga bis Mitte Juli Zeit, um sich auf die nächste Meisterschaftsregatta in Kiel vorzubereiten.
JB
Auch interessant
Der DYC beendet die DSBL-Regatta in Hamburg als Sechster und klettert in der Gesamttabelle nach oben
DYC segelt in Travemünde unter die Top-Ten-Resultat
Die fünfte Deutsche 505er-Meisterschaft für DYC-Mitglieder