
Foto: Kenny Beele
Am Wochenende traf sich die Elite der deutschen Säbelfechter in Düsseldorf. Die Sportler hatten das Event selbst organisiert – und freuten sich vor allem über die vielen Zuschauer.
Das Corona-Jahr verlangt auch dem Sport einiges ab. Wettkämpfe fallen aus, Training ist vielerorts nur eingeschränkt möglich, Einnahmen schwinden. Doch anstatt sich in ihr Schicksal zu ergeben, gehen die Aktiven nun eigene Wege. Im Sommer veranstalteten die Beachvolleyballer um Alexander Walkenhorst in Düsseldorf die Beach-Liga. Und ebneten ganz nebenbei den Weg zu weiteren Turnieren bis hin zur Deutschen Meisterschaft. Nun taten es ihnen die Säbelfechter gleich, veranstalteten am Wochenende – ebenfalls in Düsseldorf – die „Demaskiert Liga“ – ein Turnier für die besten Säbelfechter Deutschlands.
Dass Max Hartung dabei in vorderster Reihe aktiv war, kann wenig überraschen. Der 31-Jährige aus Dormagen ist der umtriebigste Athleten-Aktivist. Der mehrfache Deutsche, Europa- und Weltmeister war bereits in jungen Jahren Athletensprecher in diversen Verbänden, 2017 gründete er „Athleten Deutschland“, eine unabhängige Interessenvertretung für deutsche Spitzensportler, die manchem Verbandsfunktionär wegen ihrer forschen Ansagen ein Dorn im Auge ist.
Podcast-Kollegen treffen sich im Finale
Gemeinsam mit seinem Dormagener Teamkollegen Matyas Szabo hat Hartung auch einen eigenen Podcast unter dem Namen „Demaskiert“. Da lag es nahe, das Fecht-Event im Areal-Böhler danach zu benennen. Passenderweise standen sich Hartung und Szabo dort nun im Finale gegenüber. Am Ende gewann Hartung 15:13. Den dritten Platz sicherte sich Richard Hübers (Dormagen) mit 15:13 gegen Björn Hübner-Fehrer (Werbach).
Bei den Frauen setzte sich Anna Limbach (Dormagen) im Finale mit 15:6 gegen Julika Funke (Künzelsau) durch. Den dritten Platz holte sich Larissa Eifler (Dormagen) mit 15:13 gegen Léa Krüger (Dormagen).
Die Ergebnisse interessierten Hartung aber nur am Rande. Es ging vor allem darum, wieder einen Wettbewerb zu haben und den Sport in die Öffentlichkeit zu führen: „Wir haben unser Turnier auf Twitch gestreamt und weit mehr als 200.000 Menschen erreicht. Das freut mich ehrlich gesagt mehr als mein Sieg“, sagte der Sieger hinterher.
Für 2021 ist bereits eine Neuauflage geplant
Gemeinsam mit Team- und Podcast-Kollege Szabo und dem Marketing-Experten Constantin Adam hatte Hartung den Wettbewerb über Monate geplant. Die drei holten die Sportstadt Düsseldorf, congstar und Trops4 als Unterstützer an Bord. Außerdem führten Top-Sportler wie Benedikt Wagner (Fechten), Karla Borger (Beachvolleyball), Max Planer (Rudern) und die Modernen Fünfkämpfer Lena Schöneborn und Alexander Nobis als Moderatoren durch die Veranstaltung.
„Wir wollten den Fechtsport-Fans am ersten Adventswochenende ein Fest bieten, das Jahr ist ja anstrengend genug. Und ich finde, das ist uns durchaus gelungen“, sagte Constantin Adam. Für 2021 ist bereits eine Fortführung geplant, dann, so hoffen die Organisatoren, mit echten Fans in der Halle. Und in jedem Fall mit einem Livestream auf Twitch.
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