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DEG verpasst „Break“

Erstes Viertelfinale geht mit 4:2 an München

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Zwei Tage nach dem Ende der intensiven Serie gegen Nürnberg halten die Düsseldorfer Eishockeyprofis auch im ersten Duell mit einem der großen Titelfavoriten sehr gut mit, schrammen aber an einer Überraschung und dem Auswärtssieg zum Start des Play-off-Viertelfinals vorbei.

Im vergangenen Sommer als Abstiegskandidat abgestempelt, jetzt mittendrin im Play-off-Viertelfinale. Da könnte sich der Gedanke aufdrängen, dass alles, was für die Düsseldorfer EG jetzt noch kommt, eine Zugabe sei. Doch so simpel sehen sie das an der Brehmstraße keineswegs. Die Mannschaft von Cheftrainer Harold Kreis möchte mehr – auch wenn der Viertelfinalgegner ein absoluter Topfavorit auf den Gewinn der Deutschen Eishockey-Meisterschaft ist.

Mit dem Rückenwind und all den Emotionen aus der Erstrundenserie gegen Nürnberg im Gepäck legte die DEG am Sonntagabend in Spiel eins beim EHC München eine richtig gute Leistung aufs Eis. So richtig freuen mochte sich hinterher verständlicherweise aber niemand darüber, denn die Düsseldorfer verloren mit 2:4 (1:1, 1:1, 0:2) und verpassten das durchaus mögliche „Break“ zum Serienstart.

„Wir haben das erste Spiel verloren, aber wir sind gut in diese Serie gestartet“, sagte Kreis. „Die Mannschaft hat stark gekämpft und viel gut gemacht. Jeder hat heute viel investiert und das werden wir auch in den nächsten Spielen so machen.“

Bernhard Ebner fehlt kurzfristig, dann verletzt sich Nicolas Geitner

Die personellen Vorzeichen hatten sich gegenüber der entscheidenden Partie in Nürnberg zwei Tage zuvor nicht verbessert. Im Gegenteil: Neben Marco Nowak und Kyle Cumiskey fehlte in der Düsseldorfer Defensive auch der frisch gebackene Papa Bernhard Ebner, der schon in den Spielen gegen die Ice Tigers immer auf Abruf stand. So ging die DEG mit nur fünf Verteidigern in die Begegnung.

Im Verlauf des ersten Drittels, in dem sich der Außenseiter nicht versteckte und einige Chancen erspielte, verloren die Rot-Gelben in Nicolas Geitner einen weiteren Abwehrspieler. Bei einem Blockversuch in Unterzahl bekam der 23-Jährige den Puck mit voller Wucht ins Gesicht und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Zu diesem Zeitpunkt führte München durch einen Treffer von Andrew O’Brien (8.) mit 1:0. Doch nur wenige Sekunden nach dem Schreckmoment um Geitner startete Jerry D’Amigo in Unterzahl einen Sololauf, den der US-Amerikaner zum verdienten 1:1-Ausgleich in der 18. Minute abschloss.

Luca Zitterbart trifft, Carter Proft verhaut Ortega

Auch im zweiten Abschnitt hielt die DEG richtig gut dagegen. Der nicht gerade als offensivstark bekannte Verteidiger Luca Zitterbart (28.) besorgte nach schönem Zuspiel von Jakob Mayenschein die 2:1-Führung, doch nur 40 Sekunden später glich Ben Smith für Red Bull aus. Die Schiedsrichter Sirko Hunnius und Aleksi Rantala überprüften das Tor noch einmal, weil die Scheibe zuvor mögliche das Fangnetz oberhalb der Bande berührt hatte. Dem war allerdings nicht so.

Foto: Birgit Häfner

Ein weiterer Treffer der Münchner wurde nach erneutem Studium der Fernsehbilder zurecht nicht gegeben. Geben war dann auch das richtige Stichwort für Carter Proft. Nachdem der Düsseldorfer Stürmer von den wiederholten Verbalattacken Austin Ortegas die Nase voll hatte, nahm Proft das Angebot des EHC-Angreifers zum Faustkampf an und verdrosch Ortega in gefühlt acht Sekunden.

Bis zur Mitte des Schlussdrittels hielt die DEG das 2:2 und sich alle Chancen offen. Dann aber traf Zachary Redmond (52.) zum 3:2 für den EHC. Kreis brachte den sechsten Feldspieler, O’Brien versetzte den Düsseldorfern 67 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 4:2 ins leere Tor den Knockout in Spiel eins. „München hatte am Ende etwas mehr Energie. Aber das macht nichts“, sagte Zitterbart und richtete den Blick schon auf Spiel zwei am Dienstag im PSD BANK DOME. „Das sind die Play-offs. Es ist egal, ob du morgen nicht mehr laufen kannst. Jetzt wird alles rausgehauen.“

Statistik: EHC München – Düsseldorfer EG 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Järvinen, Zitterbart – Geitner, Trinkberger –Heinzinger; Angriff: Proft, MacAulay, Fischbuch – O’Donnell, Barta, Eder – D’Amigo, Svensson, Ehl – Bittner, Mayenschein, Fischer – Schiemenz
Schiedsrichter: Hunnius/Rantala
Tore: 1:0 (7:25) O’Brien (Ortega, Ehliz), 1:1 (17:24) D’Amigo (4-5), 1:2 (27:15) Zitterbart (Mayenschein, Fischer), 2:2 (27:55) Smith (O’Brien, Ehliz), 3:2 (51:23) Redmond (Tiffels, Parkes), 4:2 (58:53) O’Brien (Ehliz/5-6)
Zuschauer: 4260
Strafminuten: 13:15
Torschüsse: 39:27

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