von Tobias Kemberg
Im dritten Spiel zeigen die Düsseldorfer Eishockeyprofis im Vergleich zu den ersten beiden Duellen des Play-off-Viertelfinals nicht zwingend ihre beste Performance. Doch das juckt auf Seiten der Rot-Gelben am Ende niemanden. Durch den ersten Erfolg seit exakt 64 Monaten in Ingolstadt verkürzt die DEG in der „Best-of-seven“-Serie auf 1:2.
Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, doch Alexander Ehl reagierte schneller als die gesamte Defensive des ERC Ingolstadt und schob den plötzlich im Slot auftauchenden Puck zum umjubelten Siegtreffer für die Düsseldorfer EG ins Tor. Das 2:1 (0:1, 0:0, 1:0, 1:0) nach Verlängerung am Sonntag war nicht nur der erste Erfolg eines DEG-Teams in Ingolstadt seit dem 19. November 2017, Ehls Treffer macht auch die Play-off-Viertelfinalserie zwischen den Rot-Gelben und dem Tabellenzweiten der DEL-Hauptrunde wieder heiß, die bereits am Dienstagabend (19 Uhr) im PSD BANK DOME ihre Fortsetzung erleben wird.
„Das war natürlich immens wichtig heute. Wir haben das gebraucht, um eine realistische Chance in dieser Serie zu wahren“, sagte Ehl. „Dienstag wird wieder ein hartes Spiel. Aber wir wissen, dass wir diesen Gegner schlagen können. Wir wollen so weitermachen.“
Schwacher Beginn – trotzdem nur 0:1 zurück
Ingolstadt bestimmte das Geschehen im Eröffnungsdrittel vom ersten Bully an und wirkte über weite Strecken deutlich dynamischer als die DEG, die erst zur Mitte des ersten Abschnitts ihren ersten Torschuss abgab – und der kam durch Tobi Eder in Unterzahl. Zuvor hatte der Puck bereits im Netz hinter Henrik Haukeland eingeschlagen. Nach einem Pass über die halbe Eisfläche hatte Fabio Wagner freie Bahn und traf zum Führungstreffer für den ERC (5.).
Die DEG, bei der Victor Svensson ins Team zurückkehrte, kam oft einen Schritt zu spät und trat nicht so griffig auf wie in den ersten beiden Begegnungen der Serie. Mehr als ein bis zwei wirklich brauchbare Chancen gab es bis zur ersten Pause nicht, die Führung für die auch physisch überlegenen Ingolstädter ging absolut in Ordnung.
MacAulay schießt die DEG in die Verlängerung
Das knappe 1:0 hatte auch nach 40 Minuten weiterhin Bestand. Einerseits schoss die DEG zu selten auf das Tor von Michael Garteig, andererseits boten sich durch die gute Defensivarbeit des ERC auch kaum Möglichkeiten, um sich in brauchbare Abschlusspositionen zu bringen. Generell wurde die Partie jetzt aber auch zu einer mehr und mehr zähen Angelegenheit.
Entsprechend deutliche Worte fand Stürmer Alexander Blank in der Pause: „Was wir bisher machen, ist einfach nicht genug. Wir spielen nur wild herum und kämpfen nicht hart genug. Deshalb hat Ingolstadt auch ständig den Puck und das darf nicht sein.“ Im dritten Teil des Spiels wurde genau das besser. Für den 1:1-Ausgleich zeichnete dann Stephen MacAulay (56.) verantwortlich, der in einer Fünf-gegen-drei-Überzahlsituation der DEG nach einem Schuss von Mikko Kousa am schnellsten reagierte und den von der Bande zurückspringenden Puck über die Linie drückte.
Wie schon in Spiel eins am Mittwoch ging es also in die Verlängerung, in der die DEG extrem unter Druck stand. Ingolstadt bekam gleich mehrfach die Möglichkeit, um die Partie zu entscheiden. Doch das finale Tor machten die Düsseldorfer durch Ehl (77.). „Wir haben weiter an uns geglaubt und hinten gut gestanden. Anfangs waren wir vielleicht zu passiv, aber danach haben wir uns gesteigert. Wir hoffen, dass dieser Sieg Kräfte freimacht und wir am Dienstag nachlegen können“, sagte Co-Trainer Daniel Kreutzer.
Statistik: ERC Ingolstadt – Düsseldorfer EG 1:2 n.V. (1:0, 0:0, 0:1, 0:1)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Ehl, Svensson, Eder – Schiemenz, Barta, Harper – Eham, Blank, Borzecki – Junemann
Schiedsrichter: Schrader/Iwert
Tore: 1:0 (5:50) Wagner (McGinn, Stachowiak), 1:1 (55:56) MacAulay (Kousa, Gogulla/5-3), 1:2 (76:38) Ehl
Zuschauer: 4725
Strafminuten: 21:17
Torschüsse: 38:28
Play-off-Serie: 2:1
Auch interessant
Fortunas Kopf aus der Schlinge gezogen
„Energie ist die Überschrift unseres Spiels“
Rams können Geschichte schreiben